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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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gelangen“, sagte Braccas und beendete das Gezeter.
    Die zweite Nacht der Gemeinschaft innerhalb des Milmondo Mirnors verlief ebenso ruhig und ereignislos wie diejenige zuvor. Es war so, wie Braccas es vorhergesagt hatte. Dennoch fühlten sich die Menschen und der Zwerg nicht behaglich, denn alle spürten sie die an dieser Stelle gesteigerte Kälte, die trotz des Lagerfeuers unter ihre Kleider und Decken kroch. Auch der Mond, in dessen schummerigem Licht die benachbarten Felsen gespenstische Figuren waren, diente nicht dazu, ihre Gemüter zu beruhigen.
    Bald nachdem Kogan und Ulven von Dwari und Aidan die letzte Wache übernommen hatten, hellte sich das Dunkel auf und machte Platz für die Morgendämmerung. Die Schreie von Vögeln drangen von irgendwo her und weckten schließlich auch die letzten der Schlafenden aus ihrem Schlummer.
    Der Morgen empfing die zehn Gefährten mit einem Bilderbuchwetter, denn der blaue Himmel strahlte in einer hellen, purpurgetünchten Glut und war frei von einem Wolkenteppich. Sogar die Kälte schien ihnen, nachdem sie sich den Schlaf aus den Glieder gereckt hatten, weit weniger auszumachen als an dem Tag zuvor und während der vergangenen Nacht. Dies alles verhieß für ihre weitere Unternehmung einen guten Verlauf.
    An ihre gebirgige, in weißer Pracht stehende Umgebung hatten sie sich mittlerweile ebenfalls gewöhnt. Selbige schimmerte zu dieser Stunde mit einem fahlen Gelbstich, wofür die Sonne verantwortlich zeichnete, die sich östlich ihrer Position in langsamer, stetiger Steigung befand. Wenn sie ihre Blicke in jene Richtung in die Weite schweifen ließen, freuten sie sich beim Anblick des gewaltigen Himmelskörpers, denn sie empfanden diesen als vertrauten Freund und verlässlichen Führer in jener leeren, von den meisten Lebewesen gemiedenen Gegend.
    Die Menschen und der Zwerg nahmen den einzigen Pfad, der sie von der Hochebene hinweg führte. Sie verfolgten diesen für eine längere Zeit, wobei sie augenscheinlich geradewegs in Richtung Osten geführt wurden. Ihre treuen Rösser begleiteten sie dabei weiterhin äußerst gehorsam und diszipliniert. Einzig die beiden Tiere aus Lemuria und Engat Lum, die Aidan und Sanae als Reittiere dienten, zeigten zuweilen Anflüge von Nervosität, doch wurden sie von ihren hervorragend ausgebildeten rhodrimischen Artgenossen jederzeit wieder zur Ruhe gebracht.
    Gegen Mittag mussten sie sich an einer Gabelung neuerlich für ihre künftige Wegstrecke entscheiden. Arnhelm, Dwari und Braccas einigten sich rasch auf eine der sich bietenden Möglichkeiten, da von den beiden anderen Wegen der eine sehr heftig anstieg und der andere zunächst offenkundig nach Norden wies.
    Obgleich der von ihnen gewählte Pass zunächst breit und weitgehend eben verlief und damit ihren Zwecken gänzlich entgegenkam, konnte sich der Zwerg einer gewissen Besorgnis nicht erwehren, da er fand, dass der Pfad zu perfekt erschien. Sein Misstrauen wurde noch bestärkt, als er nach einer Weile schneebestäubte Eindrücke fand, die Fußspuren ähnlich sahen und darauf hinwiesen, dass der Weg möglicherweise sogar noch in Gebrauch sein konnte.
    „Es sieht für mich nun nicht mehr so aus, als ob wir hier allein wären“, sagte Dwari. „Und ich würde nicht darauf vertrauen, dass uns diejenigen Wesen, die hier ansonsten leben, freundlich gesonnen sind.“
    „Da die meisten dieser Abdrücke unter Schneewehen oder einer Frostschicht verborgen sind, können wir nicht sagen, wer als ihr Urheber in Frage kommt“, sagte Braccas. „Möglicherweise sind sie tatsächlich frisch, andererseits mögen sie aber auch von Ogern und anderen Kreaturen in längst vergangenen Zeiten hervorgerufen worden sein.“
    „Wir sollten auch nicht vergessen, dass wir nicht die einzigen sind, die sich dieser Tage dazu aufmachen, das Milmondo Mirnor zu durchqueren. Auch Abenteurer, Waldläufer und Wanderer verkehren zuweilen zwischen dem Westen und der jenseitigen Wildnis, und die meisten von ihnen sind harmlos, harmloser jedenfalls als wir es sind“, sagte Arnhelm.
    Sie gingen weiter, hatten aber von da an ein achtsames Auge auf ihre Umgebung, insbesondere wenn diese wenig übersichtlich war oder sie an düsteren Nischen im Fels vorüberkamen.
    Ein weiterer Tag verging, ohne dass sich etwas Nennenswertes ereignete. In den frühen Nachmittagsstunden des darauffolgenden Tages zog dann unvermutet ein strenger Wind auf. Er pfiff zwischen den vielen Felsklüften hindurch und gab ein lautes, beinahe

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