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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Stimme gesprochen, dass sie meinten, den verzweifelten Kampf der Zwerge gegen die Harpyien in Dunkelheit und Eis vor ihren eigenen Augen zu sehen.
    Die Angehörigen der Gemeinschaft setzten ihren Weg in das Innere des Berges fort. Als das durch den Einlass dort hineinfallende Licht an Kraft verlor und es immer dunkler wurde, entzündeten sie zwei der Scheite, die sie als Feuerholz mitgenommen hatten, zu leuchtenden Fackeln.
    Das Gewölbe, das sie nunmehr umgab, war feucht und spendete ihnen noch deutlich weniger Wärme als der freie Himmel zuvor, wie als ob sich der ewige Winter der Berge tief in den Stein gefressen hätte. Unterdessen führte der Tunnel sie zunächst über einen schottrigen Untergrund, der leicht abfiel. Der geräumige Pfad wurde dabei auf der einen Seite gerahmt von nacktem Fels, während auf der anderen, unmittelbar vor der dortigen Wand, ein gefährlicher Spalt klaffte. Nach einer Weile verengte er sich schließlich und begann, sich in Serpentinen noch tiefer hinabzuwinden. Die Höhe des Durchgangs blieb derweil stets großzügig genug, um ihnen und den Pferden genügend Platz zu bieten.
    Dwari hatte nun, gefolgt von Arnhelm, die Führung übernommen. Selbst seine an Dunkelheit gewöhnten Augen mussten große Anstrengungen unternehmen, um dem flackernden Schein der Fackeln die notwendigsten Informationen über ihre Umgebung abzugewinnen. Da seit geraumer Zeit schon kein Licht mehr von draußen hereinfiel, war die immerwährende Nacht, die sie umfing, wahrlich vollkommen.
    Längst drangen von außerhalb keine Geräusche mehr zu ihnen vor. Neben dem schwachen, regelmäßigen, von irgendwo herrührenden Tropfen von Wasser waren somit lediglich diejenigen Laute zu vernehmen, die sie selbst verursachten. So hörten sie das Schlurfen ihrer Stiefeln auf dem rutschigen Fels und ebenso ihr eigenes, tiefes Atemholen. Zudem wurden sie begleitet vom Klappern der Pferdehufe und dem Klirren des Geschirrs der Tiere. Manchmal zeigten diese sich so störrisch wie Maultiere und weigerten sich für eine Weile weiterzugehen, wobei sie schnarrend ihre Köpfe schüttelten und zur Bekräftigung mit den Hufeisen auf den Boden klopften.
    Unablässig schlängelte sich der Weg in die Finsternis hinab, während die Gefährten nur noch mit größtmöglicher Vorsicht einen Fuß vor den anderen setzten. An einer Stelle dann stieß Dwari eine energische Warnung aus, wobei er abrupt stehen blieb und seine Arme ausbreitete, sodass seine Begleiter ihn nicht überholen konnten. Gerade noch rechtzeitig hatte er gesehen, dass plötzlich dicht über seinem Kopf eine Reihe Stalaktiten aus den dunklen Schatten unter der Decke traten. Wie greifende Arme ragten diese tief nach unten und hätten Wanderer, die größerals der Zwerg gewachsen waren, sicherlich versehrt, wären sie unbedacht mit den tückischen Hindernissen zusammengestoßen.
    Kogan kümmerte sich um die spitzen Zacken und räumte sie mit einigen gezielten Hieben seines Streitkolbens aus dem Weg.
    Dann, als sie zwischen den nackten, den Gang dicht umsäumenden Felswänden einer weiteren scharfen Kehre folgten, schlug ihnen endlich wieder Licht entgegen. Alle blinzelten unwillkürlich, da die plötzliche Helligkeit das matte Schimmern ihrer Fackeln deutlich übertraf und darum ihre Sinne reizte
    Vor ihren Augen offenbarte sich nunmehr eine Örtlichkeit, die beeindruckend war und die sie derart nimmer erwartet hatten.
    Die Menschen und der Zwerg erblickten eine immense Grotte, auf deren linker Seite sich eine große, mit Wasser gefüllte Mulde befand. Diese verschwand an ihrem hinteren Ende unter einigen dunklen, dort aus dem Bergmassiv ragenden Felsen. Es war ein unterirdischer See, gespeist von einem fließenden, unsichtbar das Gebirge durchsickernden Bach. Außerdem sammelte sich offensichtlich auch Regenwasser an dieser Stelle, denn die hoch darüber hängende Decke wies einen sternförmigen Einschnitt auf, eine kraterartige Öffnung, die in diesem Augenblick einen getrübten, aber unverregneten Himmel zeigte.
    Der weitere, rechtsliegende Teil der Höhle war hingegen von einem niedrigeren, felsernen Dach bedeckt, das undurchlässig war und den darunter befindlichen Boden trocken hielt. Die Wand ganz zu ihrer Rechten zeigte einen großen Durchbruch, der in östliche Richtung weiterführte.
    „Welch herrlicher Ort!“, brach Dwari hervor. „Er erinnert mich an die versteckten Hallen, die glühende Essen beherbergen, und die tief unter dem wehrhaften Stein rauschenden Bäche

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