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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Stimme, nahm Windspiel, seinen treuen und klugen Hengst, am Zügel und ging danach voran in die Dunkelheit.
    Gerade als die anderen sich ihm zu folgen anschickten und einige von ihnen den bogenförmigen Schlund bereits betreten hatten, zerriss ein grauenhafter, markerschütternder Schrei die nur vom sachte rauschenden Wind getrübte Stille. Der überaus laute, krächzende Ton kam von außerhalb des Tales und der Höhle und offensichtlich aus größerer Entfernung und von einer Erhebung herab. Das Geräusch, das die Lüfte wie eine scharfe Klinge durchschnitt, klang wie ein Ruf, der zugleich jämmerlich, warnend und auf eine boshafte Weise kalt wirkte.
    Für einen Augenblick fühlten sich die Menschen und der Zwerg wie Beutetiere, die gerade von einem gierigen Jäger ausgemacht wurden. Sie erfroren in ihren jeweiligen Positionen, sahen sich ängstlich um und rissen sich erst nach einer Weile davon los. Dann gingen sie eilig weiter und traten einer nach dem anderen in den Schatten des Berginneren hinein.
    „Was kann das gewesen sein?“, fragte Arnhelm mit gedämpfter Stimme seinen einstigen Mentor, der finster und grüblerisch wirkte.
    „Ich kann es nicht sagen“, gab Braccas zur Antwort. „Es klang nach einem riesigen Vogel, und doch anders – älter und mächtiger. Ich glaube auch nicht, dass es sich um eine gewöhnliche Harpyie handelte, nach allem, was ich über jene Kreaturen bislang gehört habe.“
    „Und es war auch ganz sicher kein Drache, denn deren Stimme ist tief und röchelnd“, sagte Dwari. „Einmal nämlich sah ich einen, ganz im Südosten Arthiliens, nicht weit entfernt von meiner Heimat. Riesig war er, mit mächtigen Schwingen und bewehrt mit einem grünen Schuppenpanzer!“
    „Gibt es wirklich Harpyien?“, fragte Aidan, an Braccas gewandt. Der Lemurier wirkte interessiert und weniger besorgt als die meisten seiner Gefährten. „Ich hörte von ihnen und den Ghuls, doch mein Vater lachte mich aus, als ich ihn einst danach fragte, und verbot mir, mich weiter mit solchem Unsinn zu beschäftigen.“
    „Ich möchte auch nicht länger als unbedingt nötig darüber reden“, meinte der Rotbärtige. „Aber um deine Neugierde zu stillen, kann ich soviel sagen, dass die Harpyien ebenso wie die Werwölfe nur im äußersten Norden, in den dortigen eisigen Einöden leben und seit Jahrtausenden nicht mehr nach Süden gezogen sein sollen. Sie entkriechen dem Höllenschlund Utgorth, wohin erst wenige Elben, Zwerge und Oger in lange zurückliegender Zeit zu gehen wagten. Wobei es sich bei allem, was dies betrifft, selbstverständlich nur um Gerüchte und vage Überlieferungen handelt.
    Die Ghuls jedoch sind in jedem Fall wahrhaftig, denn viele unheilvolle Geschichten berichten von ihren gemeinen und feigen Taten. Wie ihre Verwandten, die Harpyien und Werwölfe, lieben sie ebenfalls die Dunkelheit und die Kälte, weshalb sie unter der Erde leben und sich dort angeblich bis unter weite Teile des Kontinents ausgebreitet haben. Vor vielen Tagen tauchten sie sogar im Milmondo Auron auf, wo die Zwerge sehr tief gruben und ihnen damit Wege und Pforten öffneten.“
    „Allerdings haben wir die garstigen Biester allesamt erschlagen und aus unserer Heimat vertrieben, und danach hat man in ganz Arthilien nichts mehr von ihnen gehört“, erwiderte Dwari augenblicklich mit Trotz und Stolz in der Stimme. „Es gibt bei unserem Volk aber noch eineandere, weitaus ältere Erzählung, die von unserem Zusammentreffen mit den Kreaturen Utgorths berichtet.
    Dieser zufolge zogen einige meiner Vorfahren einst weit nach Norden hinaus, wobei sie auf der Suche nach Schätzen waren. Sie gingen soweit, bis sie in hohen Schnee, immense Kälte und ewige Dunkelheit gelangten. Dort wurden sie von einem Schwarm geflügelter, krächzender Wesen sowie einem riesenhaften, aufrecht gehenden Wolf angegriffen, woraufhin viele von ihnen starben. Sie wandten sich zur Flucht, doch ließen die Feinde nicht von ihnen und verfolgten sie und attackierten sie immer wieder. Schließlich gelang es den Zwergenkriegern unter erheblichen eigenen Verlusten, den Werwolf zu erschlagen und auch die Anführerin der Harpyien, ein grässliches, übergroßes Vieh.
    Diese Geschichte liegt nun schon so lange zurück, dass man nicht einmal mehr weiß, wann sie ungefähr stattgefunden hat. Auf jeden Fall war es noch lange vor der Ankunft der Spitzohren.“
    Die Zuhörer erschauderten angesichts jener Worte, denn ihr Gefährte hatte mit so lebhafter, überzeugender

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