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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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versicherten ihre Lehnstreue gegenüber den Herren Arthiliens. Als Zeichen ihrer Untertänigkeit boten sie außerdem die Vermählung der einzigen Tochter ihres Herrschers, die sie als wunderschön und jungfräulich beschrieben, mit dem Ogerhäuptling Hologar an. Dieser lachte brüllend, als er das hörte, und stimmte zu, denn er dachte sich, dass etwas Abwechslung ihm nicht schaden konnte und ihm von jenen furchtsamen, kleingewachsenen Wesen ohnehin keine Gefahr drohte. Vielleicht fühlte er sich auch geschmeichelt. Auf jeden Fall sollte die Hochzeit stattfinden, und die Menschen überredeten die einfältigen Oger, die Zeremonie nach den Riten der Braut zu begehen, was ihnen viele Freiheiten erlaubte.
    Die mit einem weißen Kleid und einem Schleier verhüllte, angebliche Tochter des Königs kam mitsamt ihrer Familie und ihrem Gefolge in Ogaron an, und zahlreiche weitere Menschen wanderten in das Milmondo Mirnor und dabei höchstwahrscheinlich auch genau auf diese Plattform, auf der wir jetzt stehen, um der Vermählung beizuwohnen. Als alle in der Festung versammeltwaren, gab Dassios schließlich ein Hornsignal, welches das falsche Spiel beendete. Die Braut riss sich das Kostüm vom Leib, und zum Vorschein kam Theron mitsamt Aurona, das er mit wilden Kräften schwang und sogleich einige der Bestien zu Tode schlug. Auch alle anderen Menschen hatten ihre Waffen zuvor verborgen und kramten diese nun hervor, worauf ein erbittertes Gefecht begann, dessen Ausgang trotz der gelungenen Überraschung nicht vorhersehbar war. Denn bald, nachdem er seine Bestürzung überwunden hatte, griff sich Hologar sein schwarzes Schwert, Fínorgel, das er einst von einem abtrünnigen Elben erhalten hatte. Zahlreiche Elben hatte er damit erschlagen, und unbezwingbar fühlte er sich mit jener furchtbaren Waffe. Und tatsächlich schnitt seine von einer riesenhaften Hand geführte Klinge augenblicklich mehreren tapferen menschlichen Kriegern die Leiber entzwei, bis er endlich auf Theron traf!
    Den Rest kennt Ihr gewiss, der Mensch bezwang den Oger und machte seiner Angstherrschaft ein Ende. Der Häuptling der Feinde war vernichtet, und diese flohen, als sie davon hörten, aus dem Gebirge und wurden dort und im Westen des Kontinents niemals wieder gesichtet.“
    „Sehr schön erzählt, Aidan“, meinte Braccas anerkennend, „so kennt man die Geschichte auch in Rhodrim. Abgesehen davon, dass du von den Menschen Lemurias sprachst, das damals noch ebenso wenig gegründet war wie seine Hauptstadt Pír Cirven. Aber ansonsten sehr beachtlich, du hast bei deinem Unterricht wohl aufgepasst.“
    „Weniger bei meinem täglichen Unterricht als bei den vielen Gesprächen, die ich mit einigen außergewöhnlichen Leuten führte, wie dem Zauberer Lotan und anderen. Sie alle erzählten mir sehr viel und dabei auch von Dingen, die nicht in den Büchern stehen. Und über das Datum der Ausrufung Lemurias gibt es verschiedene Versionen, Herr Rotbart“, sagte der Prinz und wandte sich ab, wie um die Unterhaltung zu beenden. Sanae sah ihm daraufhin mit argwöhnischen Blicken nach.
    „Demnach ist die Anhöhe vor uns einer der vier Berge, die den Tôl Danur in einem Quadrat umgeben“, sagte Arnhelm. Er war nun darauf bedacht, die Gedanken seiner Begleiter wieder auf ihre eigentliche Aufgabe zu lenken. „Ich glaube, sie erhielten von den Elben die Namen Tevi, Levi, Gevi und Nevi, und dieser hier müsste Gevi, der südwestliche, sein.“
    „Dann sind wir weit nach Süden abgekommen“, meinte Ulven.
    „Dennoch haben wir ein großes Stück Weg hinter uns gebracht“, sagte Dwari. „Und da es dunkel wird, sollten wir gleich hier ein Lager aufschlagen.“
    „Aber wenn doch noch Oger dort oben wohnen und des Nachts hierher herunterkommen?“, fragte Perlor. Seine Miene schien tatsächlich Besorgnis auszudrücken.
    „Dann empfangen wir sie mit offenen Armen und gezückten Schwertern, ebenso wie es einst unsere Ahnen taten!“, erwiderte Kogan und tadelte den Fragesteller mit einem finsteren Blick.
    „Und schlagbereiten Äxten“, verbesserte Dwari und rückte seinen langen, welligen Bart zurecht. „Überlasst die ersten, die kommen, meiner Axt! Wir Zwerge haben mit solchen Scherereien insgesamt mehr Erfahrung als ihr.“
    „In dieser Ruine würdet Ihr Eure Waffen nur noch gegen Vögel, Schneehasen und anderes kleine Getier erheben müssen. Aber vielleicht solltet Ihr Eure Kräfte auch besser aufsparen, denn wir werden sicher noch an weitaus gefährlichere Orte

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