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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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lebendig anmutendesWimmern von sich. Bald bereitete er den Angehörigen der Gemeinschaft arge Probleme, da er ihnen geradewegs entgegenschlug und sie immer schlechter vorankommen ließ. Nur noch mühsam schleppten sie sich dahin, während der Luftzug an ihren Kleidern zerrte, bis sie schließlich kaum noch von der Stelle kamen.
    Dann fiel das Gelände vor ihnen unerwartet ab und führte sie stetig nach unten, in eine tiefe Schlucht hinein. Gerade als sie Erleichterung darüber verspürten, dass sie von den vergleichsweise offenen Berghängen, die sie zuvor begangen hatte, in eine geschütztere Umgebung gelangten, kam es noch schlimmer. Ein gewaltiges Unwetter zog herauf. Dieses wurde mit jeder Minute, die verstrich, heftiger und wuchs sich binnen kurzer Zeit zu einer wahrhaften Schlacht von Gewittern aus.
    Der Horizont verdüsterte sich. Es grollte fürchterlich und schwor andauernden Widerhall hervor, sodass es an allen Ecken krachte und rumorte. Die etliche Jahrtausende alten Gebirgsgiganten um sie herum erzitterten stöhnend, und wider der Vernunft musste man fürchten, dass sich diese irgendwann beugen und bersten würden angesichts solch unwiderstehlicher Naturgewalt. Nur mit größter Mühe gelang es den zehn im Sog des Sturmes wandelnden, sich gegenseitig stützenden Gestalten, auf den Beinen zu bleiben und nicht hinweggerissen zu werden.
    Tatsächlich können die schlimmsten Gewitter auf freiem Felde niemals auch nur annähernd mit ihren in hohen Gebirgszügen wütenden Verwandten verglichen werden, denn um ein Vielfaches verstärkt ist deren Wucht. Ihr Donnern betäubt jede Ohren, und die zischenden, auf den Gipfeln hin- und herspringenden Blitze können selbst bei den Tapfersten atemberaubende Furcht auslösen.
    Gleichzeitig setzte nun zu allem Überfluss starker Schneefall ein. Der Himmel wurde schwarz, sodass die Gefährten kaum noch durch die dicken, wild umherwehenden Flocken hindurchblinzeln konnten. Zudem hatten sie alle Hände voll damit zu tun, ihre Pferde vor Wahnsinn und Durchgehen zu bewahren. Ohne nachzudenken, ohne den Weg wahrzunehmen, den ihre Füße nahmen, und mit nichts als der Hoffnung, jenes schreckliche Treiben irgendwie zu überleben, taumelten sie weiter voran. Dabei gelangten sie immer tiefer in das Herz des riesenhaften Gebirges hinein.
    Genauso plötzlich, wie das Unwetter zuvor über sie hereingebrochen war, wurde es nunmehr wieder still um sie herum. Anstatt des lärmenden Donnerhalls vernahmen sie nur noch das leise Säuseln des Windes.
    Erst nun, da ihre Augen wieder etwas zu sehen vermochten, erkannten sie, dass sich ihre Umgebung merklich verändert hatte. Über ihnen und um sie herum türmten sich Felsen in dichter Folge und immenser Höhe auf, sodass ihnen die Sicht weitgehend versperrt war. Zu ihrer Linken zeichnete sich im dunkelgrauen Stein einer Felswand ein umfangreicher, tiefschwarzer Schatten ab. Es war ein Einbruch im Fels, eine Öffnung zu einer Höhle.
    Zu ihrer Erleichterung waren sie noch alle zehn beisammen. Keiner klagte über Verletzungen, und selbst ihre neun Pferde waren in voller Anzahl bei ihnen. Trotzdem hatten sie Grund genug, über den Wetterumbruch, der sie überrascht hatte, in Sorge und Missstimmung zu sein, denn sie wussten nicht mehr, in welche Richtung sie gegangen waren und wo sie sich gegenwärtig auch nur ungefähr befanden.
    Gewiss war nur, dass sie der Sturm in ein Gebirgstal gebracht hatte, wo sie eingeschlossen waren von einer Vielzahl von unpassierbaren, steinernen Riesen. Der einzige Ausweg aus dem Kessel war der enge, steil abfallende Pfad, der sie hierher hinab befördert hatte. Keiner der Gefährten erwog jedoch den Vorschlag, diesen in große Höhe führenden Weg zurück zu beschreiten, und es war fraglich, ob ihre verängstigten Reittiere, deren Herzschlag sich gerade langsam beruhigte, ihnen dorthin gefolgt wären.
    Das einzige, was ihnen folglich blieb, war jener tunnelartige Durchgang im Fels.
    Das Schneegestöber hatte indessen aufgehört, und der Boden, auf dem sie sich befanden, zeigte keine Spuren des weißen Niederschlags. Offensichtlich waren sie tiefer gewandert, als sie es selbst bemerkt hatten. Zudem war es um sie herum recht warm, beinahe so, wie es dem Sommer außerhalb des Wächtergebirges angemessen war.
    „Wir sollten sogleich in die Höhle gehen, um dort zu wandern, solange es noch einigermaßen hell ist“, sagte Arnhelm. Da er die Niedergeschlagenheit seiner Begleiter bemerkte, sprach er mit entschlossener

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