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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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von Zwergenauen! Prächtig einfach nur!“
    „Schön, dass es dir gefällt“, meinte Sanae kühl, „aber mir sagt es hier weit weniger zu. Wir sind so tief gewandert, dass wir nicht mehr wissen, wo wir uns befinden und ob wir mit den Pferden überhaupt wieder hier heraus finden werden.“
    „Immerhin haben wir erst einmal ein festes Dach über dem Kopf und außerdem genügend Wasser, um unseren Durst zu stillen“, sagte Braccas. „Um alles weitere sorgen wir uns, ehe wir wieder aufbrechen. Doch du hast Recht, wenn du misstrauisch bist, denn wir sind fremd hier und sollten überaus vorsichtig sein.“
    „Du hast vergessen zu erwähnen, dass wir von hier aus sogar den Sonnenuntergang am Himmel bewundern können“, sagte Kogan zu Braccas und versuchte, die überwiegend niedergedrückte Stimmung durch ein nachfolgendes, kurzes Gelächter ein wenig aufzuhellen.
    Alle waren erschöpft, und so gab es keine Diskussion darüber, dass sie sich an diesem Ort zur Rast niederlassen und angesichts der späten Stunde ihr Lager für die Nacht aufschlagen wollten.
    Nachdem sie den Höhlenraum betreten hatten, tränkten sie zuerst die Pferde und gaben ihnen eine große Portion Getreide, Äpfel und Karotten. Danach nahmen sie selbst ein bescheidenes Mahl zu sich, zu dem Dwari Nüsse und einige seltsam anzusehende Pflanzen beisteuerte, die er unterwegs während des Marsches aufgelesen und gepflückt hatte. Anschließend teilten sich die zehn auf und durchsuchten ihre neue Behausung in dem immer schwächer werdenden, durch den Krater hereinfallenden Licht.
    Als sie danach wieder zusammentrafen, wogen sie ab, ob sie ein Feuer entzünden sollten. Schließlich entschieden sie sich dafür. Braccas und Sanae waren indes dagegen gewesen, da sie befürchteten, dass sie auf diese Weise Gefahr liefen, irgendwelche feindlich gesonnenen Wesen auf sich aufmerksam zu machen. Die Mehrheit von ihnen argumentierte jedoch, dass sie sich bitter kalt und nass fühlten und sie außerdem mögliche Angreifer mit Hilfe des Lichtes ihrerseitsauch früher erkennen und wahrscheinlich gerade durch Flammen am ehesten in die Flucht schlagen konnten.
    Auf jeden Fall aber war erkennbar, dass die Wahrnehmung des gewaltigen, beängstigenden Schreis sie allesamt noch immer beschäftigte.
    „Auf der östlichen Seite der Höhle befindet sich dieser breite Durchgang, durch den wir morgen früh weitergehen werden. Sonst haben wir keine weitere Zugangsmöglichkeit gefunden, ist dies richtig?“, fasste Arnhelm die Ergebnisse der Absuche zusammen und fragte in die Runde hinein. Alle der anderen stimmten ihm zu. „Nun denn, dann dürften wir während der Nacht vor unliebsamen Überraschungen einigermaßen sicher sein. Wir stellen zwei Wachen auf, die vor allem den Tunnel und den Weg, den wir gekommen sind, im Auge behalten werden.“
    Seine Worte sollten beruhigend klingen, doch schwangen auch Ernstlichkeit und Anspannung in ihnen mit. Dies war passend zu dem Gemütszustand, der unter den Gefährten vorherrschte, denn viele von ihnen trugen mulmige und ungute Gefühle mit sich. Keinem von ihnen war überaus wohl in seiner Haut, und auch wenn dies für alle bisherigen Tage ihrer Reise gegolten hatte, so hatten sie sich doch noch niemals so unsicher und verletzlich gefühlt. Selbst die sie umspielenden, schweigenden Schatten des späten Abends empfanden sie als etwas Bedrohliches, das nur auf die rechte Gelegenheit, ihnen zu schaden, harrte.
    Arnhelm und Kogan wachten als erste. Sie setzten sich ein wenig entfernt des knisternden Feuers, in dessen Schein die Felsen schwarze Schatten warfen und die anderen ruhten, um für mögliche Angreifer aus dem Hinterhalt ein nicht zu einfach auszumachendes Ziel zu bieten. Ihre Waffen legten sie neben sich, wobei der engste Freund des rhodrimischen Thronerben dieses Mal sein langes Beidhänderschwert bevorzugte. Vielleicht hatte er diese Wahl getroffen, weil er sich von jener Waffe bei Müdigkeit und ungewisser Sicht eine größere Treffsicherheit versprach als von dem kürzeren, rohen Streitkolben, den er für gewöhnlich führte.
    Die Nacht wurde hernach immer schwärzer, bis die beiden Wachenden ihre Hände nicht mehr vor ihren Augen sahen. Ein leichter Wind pfiff in dem Kanal, den der Berg von dem See bis zum offenen Himmel hinauf bildete. Das Gewässer plätscherte ab und an, wenn Wassertropfen oder kleine Gesteinspartikel von den Wänden in es hinabfielen. Ansonsten waren nur die Geräusche der Schlafenden zu hören, die sich

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