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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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mit sichtlicher Unruhe von einer Seite auf die andere wälzten, sich zuweilen räusperten und tief Atem nahmen.
    Immerzu behielten die beiden Freunde den großen, geschwärzten Durchlass im östlichen Teil der Steinumfriedung im Auge. Gleichzeitig schauten sie regelmäßig nach rechts, dorthin, wo sie den Pfad, den sie auf der Flucht vor dem Unwetter herunter getrottet waren, erblicken konnten. Dabei sprachen sie nichts, sondern leisteten sich wortlos Gesellschaft, was zweifellos auch genügte, um ihre Aufgabe zu bewältigen, denn unter ihnen herrschte großes Verständnis.
    Nichts rührte sich für eine lange Zeit, alles verblieb dunkel und ruhevoll. Und doch lag eine unausgesprochene Drohung in der Luft.
    Es war bereits deutlich nach Mitternacht, und Arnhelm sah noch, wie Kogan, der an seiner rechten Seite saß, ohne einen bestimmten Grund den vor Müdigkeit schweren Kopf langsam wandte und mit seinem einen Auge über seine Schulter lugte. Plötzlich schoss der dunkelhaarige Krieger wie eine gespannte Feder und mit all der Schnelligkeit und Vehemenz, die ihm sein hünenhafter Körper erlaubte, nach oben und riss dabei sein Schwert mit sich.
    „Feinde hinter uns!“, schrie er mit bebender und zorniger Stimme.
    Der Fürstensohn packte ebenfalls seine Klinge, wirbelte herum und sprang nach vorne, um schnellstmöglich an die Seite seines Gefährten zu gelangen. Nun sah er, dass sich in ihrem Rücken Schatten in der Finsternis bewegten und bereits bis dicht an sie herangenaht waren. Die bislang lautlosen, nur undeutlich zu erkennenden Gestalten trugen Keulen aus Stein, Spießeverschiedener Längen und Stärke aus Eisen sowie gebogene Schwerter und gezackte Dolche. Ihre Zahl war groß und unüberschaubar. Geschickterweise hatten sie sich in zwei Gruppen aufgeteilt, um die Wachenden und die ahnungslos Schlafenden gleichzeitig zu attackieren. Die Warnung war wahrlich keine Sekunde zu früh gekommen.
    Als Arnhelm gerade mit beiden Füßen zum Stehen gekommen war und zum ersten, hastigen Schritt nach vorne ansetzte, hatte Kogan, unter Begleitung eines wilden Kampfschreis, sein gewaltiges Schwert bereits erstmals nach unten sausen lassen. Ein schrilles Quieken ertönte daraufhin, und eine zähe Flüssigkeit schien noch oben zu spritzen. Sofort darauf schwang der baumlange Mensch den Beidhänder mit brachialer Gewalt in einer seitlichen Bewegung von links nach rechts, woraufhin abermals ein schmerzerfülltes Kreischen zu vernehmen war.
    Von der Wucht seines eigenen Schlages mitgerissen und dem Gewicht seiner Waffe Tribut zollend, rang er daraufhin für einen Sekundenbruchteil um das Gleichgewicht. Einer seiner Gegner versuchte dies sogleich auszunutzen, denn eine feine, im Zwielicht rostrot funkelnde Speerspitze stieß in Richtung seiner Brust.
    Gerade noch eben gelang es dem Krieger, seine Waffe schützend nach oben zu reißen. Ein rauer, schabender Laut erklang, als die Metalle sich trafen. Im nächsten Augenblick war auch schon Arnhelm auf Höhe des Geschehens und stieß dem Angreifer sein Schwert in die Kehle. Das sich anschließende Gurgeln war kurz und kraftlos. Der leblose Körper des Getroffenen sackte willig nach unten und schlug hart auf. Danach durchschüttelte ihn ein letztes Zucken, das so heftig geriet, dass die Menschen zunächst meinten, der tödlich Versehrte sei lebendiger als sie dachten. Dann jedoch erstarrte das verendete Geschöpf endlich.
    Sofort darauf waren die beiden gezwungen, ihre Konzentration wieder nach vorne zu richten, denn fünf oder sechs weitere Angreifer befanden sich mit bereits erhobenen Waffen geradewegs auf dem Weg zu ihnen. Dabei stießen sie schrill quiekende, glucksende oder aber tiefe, schnalzende Geräusche aus, die den Lauten mancher Tierarten ähnelten. Trotz ihrer Anspannung erkannten die Verteidiger unscharf, wie die beiden hintersten der Kreaturen der glitzernden, das fahle, dünne Licht des hereinfallenden Mondes schwach widerspiegelnden Oberfläche des Sees entstiegen.
    Vom Warnschrei ihres Weggefährten aufgeschreckt, waren die acht weiteren Angehörigen der Gemeinschaft mittlerweile schnellstmöglich ihren Decken entschlüpft. Während sie auf die Beine kamen, tasteten sie mit den Händen in der Dämmerung nach ihren Waffen. Wie sie mit ihren noch vom Schlaf getrübten Augen daraufhin erkannten, hatte sich der Großteil der Bande der feindseligen Eindringlinge zu ihnen hin orientiert. Allerdings hatten diese, als sie sich den Ruhenden lautlos näherten, wohl mit einem

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