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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Stück der Steigung bis dicht unterhalb der Kuppe, knieten sich dort hinund spähten über den Absatz hinaus ins Freie. Erst als sie nach mehreren Minuten noch immer nichts Auffälliges erkannten, winkten sie ihre Begleiter zu sich und traten in die Sonne hinaus.
    Die Gefährten fanden sich am Beginn eines beengten Passes wieder. Dieser wurde auf beiden Seiten von hohen Wänden eingerahmt, sodass ihnen die Sicht nach allen Richtungen hin versperrt war. Ein zügiger Wind, der durch den grabenartigen Hohlraum pfiff, sorgte für eine kühle Witterung. Auf einem hinter dem Gebirgswall zu ihrer Rechten aufragenden Gipfel sahen sie in höherer Lage dicke Schneemassen, die den grauen Stein wie eine flauschige, weiße Mütze zierten. Sie mussten sich in durchaus beachtlicher Höhe befinden, was sie nicht überraschte, denn sie waren unter Tage für eine lange Zeit aufwärts geschritten. Glücklicherweise lag der Schnee unter ihren Füßen durch den Sommer bedingt nur so hoch, dass ihr Weiterkommen nicht gefährdet war.
    Auf jeden Fall tat es ihnen unsagbar gut, das Gesicht nach der langen Wanderung im Dunkeln wieder von den Strahlen des freien, mit der Sonne geschmückten Himmels zart umspielen zu lassen, auch wenn ihre Augen von der plötzlichen Helligkeit zunächst schmerzhaft brannten.
    Sie folgten dem weiterführenden Pfad, der zunächst noch weiter anstieg. Mit der Zeit wurde das Passieren beschwerlicher, denn ihre Beine versanken immer tiefer in dem weißen Untergrund. Die Kälte nahm dabei so sehr zu, dass sich der Atem von Braccas und Dwari auf ihren Bärten in Raureif niederschlug.
    Als sie so hoch gelangt waren, dass sie das direkt in ihrem Rücken liegende Gebiet überragten, hielten sie an und wendeten sich um. Sie hatten nun eine gute Sicht über denjenigen Teil des Gebirges, den sie bereits hinter sich gelassen hatten. Links von ihnen erschauten sie in einiger Distanz die immense, schneebedeckte Erhebung, die ihnen zuvor schon in der Schlucht aufgefallen war. Wie ein wachsamer Turm oder ein unverrückbarer Festungspfeiler stach diese zwischen den sie umgebenden Höhenzügen deutlich hervor. Braccas meinte, dass es sich zweifellos um Nevi, den südöstlichen der vier Wächter handeln musste. Dies hieß, dass sich die Angehörigen der Gemeinschaft nicht nur auf dem richtigen Weg befanden, sondern auch ausgezeichnet vorangekommen waren.
    Die Größe und Stattlichkeit jenes Gipfels verblasste jedoch zur kümmerlichen Karikatur eines Berges angesichts des Gebirgsriesen, den die zehn auf beinahe geradem Wege und in westlicher Richtung nicht allzu weit entfernt hinter sich sahen. Dunkelgrau und in seinem oberen Drittel mit einer, jedem Befall von Eis und Schnee trotzenden Schwärze wie von Ruß oder Pech überzogen, ragte die gewaltige Masse des höchsten aller Giganten des Milmondo Mirnors aus der Landschaft hervor. Und nun, da sie ihn aus der Nähe sahen, verstanden alle, weshalb der Tôl Danur, das Große Haupt, so genannt wurde und mehr als alle anderen Dinge Arthiliens diesen Namen verdiente. Sogleich war ihnen überdies klar, dass sie ausgerecht unter jener unvergleichlichen Erhebung ihre Wanderung im Dunklen verrichtet hatten.
    „Unfassbar“, staunte Dwari mit offenem Mund und leuchtenden Augen. „So einen Berg gibt es wahrlich nicht einmal im Goldenen Gebirge und wahrscheinlich nirgendwo sonst. Er sollte von Zwergen bewohnbar gemacht und bevölkert werden.“
    „Ich bezweifle, dass Ihr mit diesem Platz sehr glücklich werden würdet“, sagte Braccas Rotbart. „Er war den freien, friedfertigen Völkern seit jeher nicht gewogen, denn er hat ihnen niemals Glück gebracht.
    Seht Ihr die höchsten Wipfel des Tôl Danurs, dort wo zu jeder Zeit dunkle Wolken hängen und selbst der ganzjährliche Frost tiefschwarz gefärbt ist? Dort, im Schatten seiner Spitze, des höchsten Gipfels, der uns in Munda bekannt ist, befindet sich eine Behausung, ein Nest oder dergleichen, das seit vielen Jahrhunderten niemand mehr aus der Nähe sah. Dies war das Heim von Moron, dem Schwarzen Drachen, der seit Ewigkeiten existierte und überall dort wütete, wo er Leid und Schaden anrichten konnte. Auch die Zwerge haben dies in früheren Zeiten erfahren,bevor sie das Milmondo Auron fanden und sie noch stetig mit den Drachen um Gold und andere Schätze rangen. Er verbündete sich mit den Ogern, zog hinter ihren kämpfenden Horden her und hinterließ furchtbare Schneisen der Verwüstung, wo immer er auftauchte.
    Nachdem Ogaron einst

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