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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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sich noch kurz ihren Pferden, die sie in einer geräumigen Einbuchtung in der rechten, hinteren Ecke der Höhle festgemacht hatten. Dort hatten sich die Tiere während der Schlacht abseits des Geschehens befunden. Entsprechend wenig hatten sie von den Feinden und den Kampfhandlungen gesehen, weshalb sie auch nur mäßig aufgeregt waren.
    „Ich verstehe immer noch nicht, dass sie es wagten, uns anzugreifen“, brummte Dwari kopfschüttelnd vor sich hin. „Es ist lange her, dass sie soviel Mut aufbrachten.“
    „Meinst du, sie stehen mit den Orks in Zusammenhang?“, fragte Arnhelm, der das Gemurmel seines Gefährten vernommen hatte.
    „Das weiß ich nicht zu sagen, doch scheinen sie auf jeden Fall zu spüren, dass dunkle Kräfte mit einer wachsenden Macht am Werk sind. In deren Schutz hoffen sie wohl, die Gunst zu nutzen und aus ihrer Versenkung aufzutauchen. Es ist unmöglich zu erahnen, wie viele von ihnen mittlerweile unter der Erde kauern, bereit, ihre Waffen gegen uns und andere Völker zu erheben, doch es können unzählige sein. Ein Glück, dass es genügend von uns Zwergen gibt!“ Er kicherte und wiegte den Schaft seiner Axt in der einen Hand.
    Die Gefährten stellten nun drei Wachen auf, doch dessen hätte es wohl kaum bedurft, da ohnehin niemand von ihnen mehr Schlaf finden konnte. Unentwegt lauschten sie in die drückende Stille hinein und schreckten auf nach jedem noch so belanglosen Geräusch. Immer wieder lugten sie in Richtung des schwach schimmernden Sees, dessen Gefährlichkeit sie unterschätzt und der ihren Feinden als wohl gehüteter Zugang zu ihrem Aufenthaltsort gedient hatte.
    Nichts weiter geschah in dieser Nacht, die langsam dahinkroch und endlich wich, als die ersten Strahlen des hier unten glanzlosen Sonnenscheins die Grotte mühsam erhellten.
    Die Krieger verstauten ihr Gepäck und einigten sich darauf, ihr Frühstück auf später zu verschieben, denn alle wollten sie so rasch wie möglich weiterziehen. Sie nahmen ihre Pferde, welche die zurückliegenden Stunden weitaus besser als ihre Besitzer zur Erholung genutzt hatten, an den Zügeln und führten sie in den breiten Stollen am östlichen Ende der Höhle hinein. Die Dunkelheit hing dort trüb und schwer lastend, während Dwari mit einer großen Fackel in der einen und seiner wuchtigen Axt in der anderen Hand voraus stapfte. Es folgten ihm Arnhelm und Braccas, die nebeneinander her liefen und gleichfalls ihre Waffen gezückt hatten. Als letzter von allen lief Kogan mit einer weiteren Fackel und drehte sich stetig nach hinten um. Selbst einem gewaltigen Kämpen wie ihm, dem Furcht vor dem Feind so fremd war wie einem Hai die Furcht vor der See, war in solch unbekannten, viel zu dunklen und stillen Gewölben und Schächten tief unter Tage unwohl und mulmig zumute.
    Unter den stampfenden Lauten ihrer Stiefel und den klackenden Geräuschen, die ihre Reittiere verursachten, verfolgten sie den unterirdischen Pfad, der für eine lange Zeit eben und weitgehend gerade verlief, ehe er irgendwann anzusteigen begann und schließlich immer steiler nach oben kletterte. An manchen Stellen war der Boden steil und rutschig zugleich, sodass sie große Mühe hatten, die Tiere voranzubringen. An einem anderen Ort erstreckte sich vor ihnen ein ganzes Feld aus Stalagmiten, die wie Dornen oder Stacheln aus der steinernen Zunge des Bergschachtes nach oben ragten. Es verlangte ihnen einige Kraft und Zeit ab, einen freien Durchgang zu schaffen. Wenigstens blieb der Gang breit und hoch genug für Mensch und Ross, was ihre Hoffnung aufrecht hielt.
    Nach einiger Zeit, deren Dauer sie längst nicht mehr einschätzen konnten, fiel durch Spalten und Risse in der Decke Licht in den Tunnel hinein, das sie alle erleichtert priesen. Die Menschen und selbst der Zwerg gerieten in große Sehnsucht, endlich Himmel und Sonne in deren ganzen Pracht wiederzusehen. Als sie dann hinter einer letzten Kehre eine mit gleißendem Licht gefüllte, bogenförmige Öffnung erblickten, konnten sie kaum glauben, dass sie es tatsächlich geschafft und den Weg durch das Innere des Berges bezwungen hatten.
    Obgleich die Erzählungen über die Ghuls einhellig sagten, dass diese das Tageslicht hassten und womöglich sogar blind und nur im Dunkeln zum Handeln fähig waren, blieben die Wanderer misstrauisch und näherten sich dem Ausgang mit erhöhter Wachsamkeit. Während der Großteil der Gruppe vorerst mit den Pferden stehen blieb, gingen Braccas und Arnhelm voran. Sie beschritten das letzte

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