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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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nicht nach Regen aus, und der Wind war in ihrem Rücken und trieb sie geradewegs nach Osten, eben dorthin, wohin sie zu gehen beabsichtigten.
    Die vereinten Heere der verschiedenen Clans hatten sich in dem freien Gelände vor dem Tor der Siedlung in vielen Reihen nebeneinander postiert. Jeder der einzelnen Hauptmänner und Befehlsgeber war dabei darauf bedacht, dass seine Soldaten die vorbildlichste Disziplin und das stattlichste Äußere zur Schau trugen.
    Die Horde war wahrlich riesig, und obwohl alle deren Angehörigen sich bereits seit vielen Tagen gemeinsam in der Stadt tummelten, fiel den meisten erst jetzt auf, wie zahlreich sie tatsächlich waren. Von im Ganzen über achttausend Köpfen war die Rede. Dies war fürwahr eine Zahl, welche kein bekanntes Heer bislang erreicht hatte, weder in Dantar-Mar noch unter der Sonne Nordamars. Beinahe erschreckte es die Orks selbst, wie stark sie erschienen, denn für gewöhnlich waren sie gewohnt, in kleinen Stoßtrupps oder allenfalls im Stammesverband von wenigen hundert Streitern zu kämpfen. Da ihr Volk für seine Disziplin, Solidarität und Anpassungsfähigkeit berühmt war, zweifelte jedoch niemand daran, dass sie sich mit jener komfortablen Situation rasch zurechtfinden und, wenn es denn galt, aus ihrer höchstwahrscheinlich vorhandenen zahlenmäßigen Überlegenheit gegenüber dem Feind gewaltige Vorteile ziehen würden.
    „Brüder und Schwestern unseres Volkes“, brüllte Darrthaur, der Befehlshaber Durotars, der im Namen des Herren der Stadt während der mutmaßlich folgenden Schlachten auch über die gesamte Horde das Wort führen sollte. Seine Stimme war laut und bebend, sodass alle weiteren Geräusche mit Leichtigkeit übertönt wurden und die Angehörigen der gewaltigen Horde ihm aufmerksam zu lauschen anfingen. Nur Panca überlegte sich, wen er wohl mit Schwestern meinte, denn außer ihr selbst waren alle anderen weiblichen Orks in der Siedlung zurückgeblieben, da sie nicht zur Heerschaft hinzuzählten.
    „Die Stunde ist gekommen! Der Feind rüstet sich, um uns zu attackieren und uns das zu nehmen, was unser ist, und er tut dies aus keinen anderen Gründen als aus Bosheit und Neid! Wir aber werden ihm zuvorkommen, wir werden seine Soldaten vernichten und seine Städte in Schutt und Asche legen! Denn wir Orks sind die Stärkeren, und da wir aufrichtig sind, wird Gord außerdem an unserer Seite kämpfen! Auf somit nach Rhodrim! Für Durotar!“, bellte der einstige Takskall und reckte seine schwere Teak-Keule in die Lüfte.
    Alle Orks, die ihn hörten, antworteten ihm, da sie von Tatendrang und großer Wut auf die Menschen ergriffen wurden, mit einem schallenden „Für Durotar!“. Die ganze Ebene wurde daraufhin vom Hall der aus tiefen Kehlen geschrieenen Worte erfüllt.
    Allein der Schwarze Gebieter saß stumm und unbewegt mit einem Antlitz, das durch seinen schwarzen Helm verborgen war, unweit von Darrthaur auf einem hohen Rappen. An seiner Seite umklammerte der ebenfalls hoch zu Ross befindliche Schamane Zarr Mudah seinen weißen, knöchernen Stab und lächelte aus Vorfreude auf die bevorstehenden Ereignisse. Er war an diesem Tag mit verschiedenen Ketten und Bändern mit seltsamen Amuletten behängt und trug einen grauen Fellüberwurf über einem rubinroten Gewand. Dieses war reichlich bestickt und strahlte einige Aggressivität aus, was selbst denen auffiel, die sich nicht mit Zauberei beschäftigten.
    Dann setzte sich der immense Tross in Bewegung, wobei eine zuvor genau festgelegte Formation eingehalten wurde. Ein wenig melodisches Geklirr der unzähligen, verschiedenen Waffen erklang, begleitet vom Getrampel der vielen Fußpaare, die mit ihren dicken Kampfstiefeln Gräser und Blumen zu breiten Pfaden niedertraten. Die Maultiere, die man als Lasttiere mitführte, ächzten protestierend auf, als man sie antrieb, und stapften an den hinteren Flanken der Streitmacht ebenfalls los.
    Vorneweg marschierte in schwarzen Rüstungen, die aus weiten Tierfellen mit eingearbeiteten Metallplatten bestanden, die Wachschaft und damit das eigentliche Heer Durotars. Seine Angehörigen zählten zu den festen Einwohnern und Dienern der Stadt und stellten mit mindestens zweitausend Streitern den größten Teil der gesamten Horde dar. Zu ihnen gehörten viele der einstigen Takskalls, die als unabhängiger Stamm zu existieren aufgehört hatten. Vorne und hinten auf ihrem Wams hatten sie zwei senkrechte Balken mit einer quer darüber liegenden Mondsichel aufgestickt, das

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