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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Flachland war so lichtüberflutet, dass die Betrachter die Augen zusammenkneifen und mit ihren Händen beschatten mussten. Ansonsten regte sich kaum ein Geräusch, und auch darüber hinaus zeigte sich ihnen kein Anzeichen von Unfrieden oder einer drohenden Gefahr. Abgesehen davon, dass sie in nicht mehr allzu weiter Entfernung vor sich die Silhouette einer hochaufgeschossenen Befestigung erkannten. Wie ein dunkles Bollwerk hob sich diese von der sie umspielenden, gleißenden Helligkeit ab.
    Endlich lag das Ziel ihrer weiten Reise dicht und greifbar vor ihnen.
    Wie die Flut, die einen Deich, den man zuvor für sicher gehalten hatte, mit einem plötzlichen Gewaltausbruch unaufhaltsam durchbrach, ergossen sich die zahllosen grünhäutigen Geschöpfe die Anhöhe hinab in die gräserne Ebene hinein. Dabei entfachten sie ein Meer aus intensiv leuchtenden Punkten, da die metallenen Spitzen ihrer Kriegswerkzeuge unter dem Einfluss der Sonne rotgolden erglühten. Am nördlichen Fuß der Erhebung formierte sich die Horde dann wieder diszipliniert zu ihrer gewohnten Ordnung. Säuberlich voneinander getrennt, sammelten sich die verschiedenen orkischen Clans und deren einzelne Heeresteile zu verschiedenen Kompanien und Trupps nebeneinander.
    Unbeschreibliche Wildheit und Ungeduld spiegelten sich derweil in den Augen der stahltragenden Krieger. Ein einziges Wort ihrer Anführer würde genügen, um die geballte Macht der riesigen Meute zu entfesseln und diese wie eine schreckliche, alles vor ihrem Angesicht verheerende Waffe mit ungeschlachter Gewalt gegen die Mauern der feindlichen Stadt zu schleudern.
    Zur gleichen Zeit standen einige Männer zwischen dichtbelaubten Bäumen und starrten den Rand einer Granitklippe hinab. Sie trugen nur leichte Rüstung, dafür aber verfügten sie über lange Schwerter und Lanzen, die sie fraglos auch zu gebrauchen verstanden.
    Derjenige in der Mitte von ihnen hatte ein braunes Gewand über sein Kettenhemd gezogen. Auf das Wams war in Weiß das Zeichen Rhodrims aufgestickt, ein Mensch mit dem hochgereckten Schwert in der Hand und eine sterbende Bestie unter seinen Füßen.
    Es war Herengard, der Befehlshaber der versammelten Streitkräfte des Fürstentums. Er hielt seinen visierlosen, mit kleinen, ehernen Flügeln verzierten Helm in der linken Armlehne und wirkte besorgt.
    „Sie bereden sich lange und haben eine geübte Schlachtformation eingenommen“, sagte er düster zu den ihn umgebenden Soldaten. „Sie sind disziplinierter und vorsichtiger als wir dachten.“
    „Dennoch können sie nicht wissen, dass wir eine Falle für sie errichtet haben“, warf ein anderer Mann ein. Dieser war etwas jünger als sein Vorgesetzter und hatte dunkelblondes, leicht gelocktes Haar und einen stark geschorenen Bart. Ulmer war ein Heeresmeister, der aus dem Osten des Reiches stammte und mit Herengard schon seit langer Zeit eng befreundet war. „Sie werden gegen das Tor anrennen, und wenn sie in die Stadt hineinstürmen, wird Halmon sie angreifen und ihnen so sehr zusetzen, dass unser Überfall sie schließlich völlig unerwartet und entscheidend treffen wird!“
    Viertausend Männer und einige wenige, wehrhafte Frauen, die ihr geliebtes Land ebenfalls nicht ohne Kampf preisgeben mochten, war es den Rhodrim gelungen zusammenzuziehen binnen kurzer Zeit. Allenfalls die Hälfte davon waren geschulte und geübte Kämpfer, während sich der Rest aus schlecht ausgestatteten Zivilisten – größtenteils Bauern und Handwerkern – zusammensetzte. Auf jeden von ihnen kamen zwei Orks, was, so wussten alle, einzig dadurch ausgeglichen werden konnte, dass das von Herengard erdachte Manöver gelingen würde.
    Der Schwarze Gebieter hatte sich indessen mit Zarr Mudah und Darrthaur abseits der anderen zusammengefunden und einige Worte verkündet. Der große Ork wirkte daraufhin erstaunt.
    Im Anschluss daran stapfte der Befehlshaber Durotars zu den nach wie vor kampfbereit aufgestellten und ungeduldig ausharrenden Reihen der Horde hin und rief die Häuptlinge der einzelnen Stämme sowie die Hauptmänner und Befehlsgeber der einzelnen Trupps zu sich. Auch diese schienen für einen Moment irritiert zu sein ob der Anweisungen oder Nachrichten, welche sie bei dieser Gelegenheit erhielten. Schließlich jedoch kehrten sie entschlossenen Willens zu ihren Untergebenen zurück und instruierten ihre jeweiligen Krieger, bis auch der letzte Ork darüber Bescheid wusste, worin im Folgenden seine Aufgabe bestand.
    Alles war somit für den

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