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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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die Siedlung unverzüglich zu räumen. Ein schlimmer Kampf sei zu erwarten, weshalb nur die wehrfähigen Männer verbleiben und sich mit dem, was ihnen zur Verfügung stand, bewaffnen sollten.
    Am vorangegangenen Tag war die angekündigte Armee des Reiches unter ihrem Befehlshaber Herengard nun angekommen. Diejenigen Einwohner Arth Milas, welche mittlerweile unter Waffen standen, waren daraufhin zu dem Heer hinzugestoßen. Anschließend durchwanderte eine Schar von Soldaten die Stadt und gebot jedem, den sie noch fanden, unmissverständlich, den bereits Geflohenen in die Hauptstadt zu folgen. Vielen Jünglingen, die ihre körperliche Reife noch lange nicht erreicht hatten, wurde bei dieser Gelegenheit energisch verwehrt, sich den Verteidigern anzuschließen, woraufhin diese sich schließlich widerwillig fügten und sich auf den Weg nach Norden machten.
    Weiterhin wurden sogar ein paar Plünderer wurden aufgegriffen. Diese warf man trotz ihres erbarmungswürdigen Flehens in das für Diebe und Gauner vorgesehene Gefängnis der Siedlung und ließ sie mit ein wenig Wasser und Brot einstweilen zurück. Dabei war man sich sehr wohl darüber bewusst, dass im Fall einer Niederlage und einer Zerstörung der Stadt auch die Inhaftierten der Willkür der Sieger ausgesetzt sein und höchstwahrscheinlich ihr Leben verlieren würden.
    Gleichzeitig machten sich die Krieger sofortig daran, den strategischen Anweisungen ihres Heeresführers nachzukommen. Dieser hatte Befehl gegeben, sich in einer Weise aufzuteilen, die er zuvor mit seinen Beratern ausgeklügelt hatte. Er hoffte nämlich darauf, durch List, geschickte Manöver und bessere Geländekenntnis die Überzahl des Gegners ausgleichen zu können.
    Das Ergebnis jener Bemühungen gestaltete sich zunächst derart, dass ein geringer Teil der Männer den einzigen Wachturm der Stadt sowie die Schießscharten in dem Wall besetzte. Dadurch wollte man dem erwarteten Ansturm für eine gewisse Zeit standhalten und möglichst viele Kräfte des Feindes binden.
    Der überwiegende Rest der Streitkräfte wurde hernach in zwei Gruppen aufgeteilt.
    Die kleinere jener beiden erkletterte den der Stadt zugewandten, südwestlichen Hang des Bleichsteinwaldes und verbarg sich zwischen den vielen Bäumen und den Klippen aus Kalk. Die Männer, die diesem Armeeteil angehörten, nahmen auch die Pferde mit sich, über die man verfügte. Vom überraschenden Eingreifen jener Reiterei würde letztendlich, so wusste man vorherzusagen, der Gesamterfolg der Verteidiger abhängig sein.
    Die Hauptstreitmacht aber sammelte sich unweit des großen Sees im Nordwesten Arth Milas. Auch an dieser Stelle versuchten die Menschen, ihre Anwesenheit durch die aufragende Siedlung und den hohen Uferwuchs nach Süden hin zu verhüllen.
    Die Orks waren am Morgen nach der Rede ihres Anführers aufgebrochen und näherten sich der großen Stadt im Zentrum Rhodrims von Südwesten her. Die letzten Tage waren sie in einem endlos erscheinenden, trockenen Wiesenland unter der mit gelber Glut hernieder brennendenSonne marschiert und führten nunmehr, bedingt durch Anstrengung und Hitze, eine übelriechende Wolke aus nassem Schweiß mit sich her. Seit Beginn des vergangenen Tages jedoch, da sie in die zentralen Gebiete des Landes vorgedrungen waren, hatten sie endlich saftigere Weiden und Felder erreicht. Diese wurden von vielen kleinen Bächen wie Adern durchsickert. Etliche weiche Hügel fanden sie weiterhin vor und außerdem prächtige, vor Gesundheit strotzende Bäume sowie in voller Blüte stehende Gebüsche, deren Arten ihnen allesamt neu waren.
    Einmal sahen sie in einem tiefen, grünen Tal eine gewaltige Herde von Rindern, deren Bullen überaus kräftig waren und gewundene Hörner wie Widder hatten. Das Zählen der Tiere wäre unmöglich gewesen, da diese so zahlreich waren, dass ein Stamm Orks wohl für viele Generationen hier jagen konnte, ohne den Bestand nennenswert zu verringern.
    Kurz bevor die Sonne ihren höchsten Stand erreichte, schlängelte sich die Straße eine Anhöhe hinauf. Die Streiter aus dem fernen Dantar-Mar begingen den grasbewachsenen Höcker unter den trampelnden Lauten ihrer schweren Kampfstiefel, woraufhin sie schließlich in eine dichte Baumschonung gelangten. Als sie nach kurzer Zeit wieder daraus hervortraten, erblickten sie eine weite, olivefarbene Ebene, die sich vor ihren Augen ausbreitete.
    Die Landschaft war in eine solch enorme Hitze getaucht, dass die Luft sichtlich flirrte. Alles in diesem

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