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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Denunzianten“, polterte er weiter, nun erst richtig in Fahrt gekommen. „Und jetzt bewegt Euch zu den anderen, der Schwarze Gebieter selbst hat Euch einige Dinge zu sagen!“
    Bullwai wandte sich ab, hielt jedoch bis zuletzt noch erbitterten Blickkontakt mit seinem vorherigen Kontrahenten.
    „Das war große Klasse, Boss, du hättest den Wicht ohne Frage zerschmettert!“, hielt Uchnoth seinem Häuptling freudig entgegen. Und zwar so laut, dass es bis zu den Sorkshratts hinüber schallte.
    „Halt dich zurück, du Schwachkopf“, bedeutete Ugluk ihm daraufhin. Er stand wie so oft dicht in Uchnoths Nähe, als hätte er es sich zur Aufgabe gemacht, für den anderen Befehlsgeber, mit dem er ansonsten im Dauerstreit lag, den Aufpasser zu spielen. Dessen Würgeattacke schien er mittlerweile längst vergessen zu haben.
    Gerade wollte sich der Gescholtene wie gewohnt erregen, doch brauchte er zu lange dazu und musste schließlich feststellen, dass niemand – einschließlich Ugluk – mehr auf ihn achtete, sondern längst alle an ihm vorüberströmten, um sich in Richtung des Herren Durotars zu begeben.
    „Komm schon, Uchnoth, sonst bekommen wir keinen guten Platz mehr“, scherzte Ogrey, der ihn als einer der letzten seines Stammes passierte und ihm einen kräftigen Klaps auf die Schulter gab.
    Hinter sich sahen die Ashtrogs gerade noch, wie sich der Ork, der von Darrthaur niedergestreckt worden war, stöhnend und sich sein malträtiertes Kinn haltend zu erheben versuchte, dann jedoch neuerlich ächzend niedersank, als ihn der schwerbeschuhte Fuß seines eigenen Häuptlings traf. Anschließend giftete Varabork irgendetwas zu einigen seiner Getreuen. Dabei wirkte sein Gesicht keineswegs mehr so schelmisch und überlegen wie zuvor, sondern weitaus zorniger, verkniffener und mutmaßlich zu allen erdenklichen Übeltaten bereit.
    „Hört mich an, Ihr treuen und tapferen Krieger“, sprach die schwarzgewandete Gestalt, deren zackengekrönter Helm ihr Gesicht verbarg.
    Der Schwarze Gebieter hatte einen grasbewachsenen Hügel erklommen, dessen Grün sich vor dem blassroten Sonnenuntergang in seinem Rücken leuchtend abhob. Seine viele tausend Orks starke Armee hatte sich derweil zu seinen Füßen versammelt.
    „Wir sind weit gewandert in diesem fremden Land, ohne dass uns bislang eine würdige Herausforderung entgegentrat, denn die Menschen sind furchtsam und zogen es vor, uns ihre Häuser und Dörfer kampflos zu überlassen. Am morgigen Tag jedoch, so verkünde ich Euch, wird uns eine Prüfung erwarten, die all Eure Erwartungen übersteigen und uns unsere gesamten Kräfte abverlangen wird! Dann nämlich werden wir die Menschenstadt Arth Mila am Rande des Bleichsteinwaldes erreichen, und dort wird die vereinte Streitmacht Rhodrims auf unsere Ankunft warten. Daher geht nun ein letztes Mal zur Ruhe, ölt den Stahl Eurer Waffen oder bereitet Euch auf diejenige Weise vor, die Euch die beste deucht, ehe es in der morgigen Mittagsglut zu einem heldenhaften Kräftemessen kommen wird! Seid Euch darüber bewusst, dass diese Schlacht wird in der Tradition der großen Kriege und Taten Mars stehen wird und Euch alle unsterblich machen kann!“
    Jene Worte waren so laut, deutlich und inbrünstig gesprochen, dass sie bei jedem der zahlreichen Anwesenden ihre Wirkung nicht verfehlten. Berstender Jubel brach aus, und das Johlen schweißte die verschiedenen Stämme der Orks zu einem einzigen, stählernen Willen zusammen. Jeder Anflug von Unmut und Grimm, welcher zuvor vielleicht bestanden hatte, wurde hingegen wie von einem unwiderstehlichen Wirbelsturm hinfort getrieben. Begeisterung und Ansporn der grünhäutigen Krieger waren zu diesem Zeitpunkt so beträchtlich wie noch niemals zuvor, seitdem sie Durotar verlassen hatten. Keiner von ihnen konnte es jetzt noch erwarten, das Blutvergießen des nächstfolgenden Tages endlich beginnen zu lassen.
    Der Oberbefehlshaber der Horde stand noch für eine Weile auf der Kuppe und genoss regungslos den tosenden Beifall, der allein ihm und seiner verlauteten Ankündigung galt. Danach kletterte er mit langsamen, geschickten Schritten den Abhang hinab und nahm die kurze Strecke zu seinem Zelt unbegleitet auf sich. Auch während er diesen Weg zurücklegte, kam ihm noch ein aus starken Kehlen geröhrter Chor aus Gur-Rufen hinterher.
    Inmitten jenes freudigen Tumults schien sich niemand der Versammelten zu fragen, wie ihr geheimnisvoller Anführer sie so zielsicher durch jenes fremde Land hatte führen

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