Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)
immer jedoch war die Schlacht nicht entschieden. Und zu diesem Zeitpunkt war es, da die zuvor zurückgebliebenen Angehörigen der rhodrimischen Reiterei in das Geschehen eingriffen. Nachdem diese sich erst einmal in Bewegung gesetzt hatten, stürmten sie in vollem Galopp die Hänge des hochgelegenen Bleichsteinwaldes hinab und ergossen sich in die Ebene hinein. Dabei hielten sie geradewegs auf die Feuerschranke zu und durchbrachen diese schließlich, indem sie ihre Pferde zu kraftvollen Sprüngen durch das Hindernis veranlassten.
Aufgrund des lautstarken Kampfgetümmels, in dem sich das Klirren von Stahl und endlose markerschütternde Schreie zu einer ohrenbetäubenden Symphonie vereinten, geschah das Herannahen der feindlichen Reserve zunächst unbemerkt von den Orks. Folglich waren diese überaus überrascht, als plötzlich zu ihrer Linken ein breitliniger Strom von Feinden sichtbar wurde. Wie in Flammen gehüllte Ungeheuer, die aus der sonnigen Hitze erschaffen wurden, traten die Rösser der letzten Krieger, die das Menschenreich aufzubieten hatte, mit einem Male zwischen den knisternden Feuersäulen hervor und warfen sich wie schreckliche Rachegespenster in den Kampf.
Unglücklicherweise jedoch hatten die Reiter nichts von den Speeren und Spießen geahnt, welche die Invasoren dicht hinter der Feuersbrunst schräg in den Untergrund gerammt hatten. So landeten viele der unerschrockenen Reittiere unweigerlich in dem spitzen, längst rot glühenden Metall, woraufhin sie bald elendig verendeten, während ihre Herren hart zu Boden stürzten und dadurch wehrlos wurden. Dennoch gelang es den meisten von ihnen die Feinde zu erreichen, woraufhin viele derselben niedergetrampelt wurden und andere panisch auseinander stoben.
Herengards Planung war trotz der Vorkehrungen, welche die Durotarer getroffen hatte, somit letztendlich dennoch weitgehend aufgegangen. Trotz seiner immensen Überzahl befand sich das schwarz anzusehende, gegnerische Heer nunmehr in erheblichen Schwierigkeiten, denn sie sahen sich der misslichen Lage ausgesetzt, dass sie von zwei Seiten zugleich attackiert wurden.
Der Kommandierende der Rhodrim selbst befand sich, flankiert von etwa zehn seiner berittenen Landsleute, an der Spitze der von Süden heranrückenden menschlichen Streitfront. Etwas von deren Mitte aus nach rechts versetzt, bemühte er sich, eine Bresche in die orkische Schlachtenreihe zu schlagen und zu den eigenen Kräften vorzudringen, die soeben neu in das Geschehen eingetreten waren. Dazu mussten er und seine Helfer die dazwischen befindlichen Widersacher aus dem Weg treiben oder aber schlichtweg zermalmen, was nicht eben einfach war, denn jene waren noch immer zahlreich.
Erbittert setzten sich die grünhäutigen Krieger zur Wehr und versuchten zusehends, ihre Angriffe auf den Befehlshaber der Menschen zu konzentrieren, da sie dessen Wert für die Armee der Verteidiger längst erkannt hatten. Noch immer aber waren dessen Arme stark, und sein Herz pulsierend vor Hoffnung. Ferner hatte er einige seiner besten Männer um sich geschart, und jene hervorragend ausgebildeten Soldaten behüteten ihn mit Inbrunst vor jedem Ungemach und richteten aus ihrer erhöhten Position heraus großen Schaden bei den feindlichen Fußsoldaten an.
Das roh geführte Gefecht schien nun auf der Kippe zu stehen. Zumindest sah es aus Sicht eines Betrachters danach aus, dass sich die Auseinandersetzung noch für eine längere Zeit hinziehen und den unbeweglichen Durotarern erhebliche Verlusten einbringen würde.
Plötzlich erschien krachend ein schwarzer Blitz über dem Schlachtfeld und ließ selbst die hartgesottensten unter den Kriegern beider Seiten für einen Augenblick erzittern. Wie eine donnernde Wolke, getrieben von entsetzlicher Macht und Energie, tauchte unmittelbar darauf ein dunkler Umriss, wie aus dem Nichts kommend, von Südwesten her auf und nahte mit einer ungeheuerlichen Geschwindigkeit heran.
Es war eine schwarze Gestalt, die auf einem pechfarbenen Ross saß und sich anschickte, die Reihen der Berittenen zu durchpflügen. Hinter ihr wehte ein dunkler Umhang wie ein Banner imWind. Diejenigen, die sie erschauten, fanden ihr Antlitz so beängstigend, als wäre sie direkt aus den Untiefen Utgorths empor gestiegen.
Wie eine Klinge, die aus einem Material gefertigt war, dem nichts in Munda widerstehen konnte, schnitt das Wesen in gestrecktem Galopp durch die menschlichen Truppen. Dabei wichen alle, die sich ihm hätten in den Weg stellen können,
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