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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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grünen, von dicken Büschen gekrönten Hügel erklommen. Auf dem Kamm angekommen, fiel ihr Blick sogleich nach Süden, wo sich in einiger Entfernung ein großer Mischwald erhob, dem etwas Eigentümliches anzuhaften schien. Es war nicht zu umschreiben, was mit dem Forst nicht stimmte, doch fühlte jeder der sieben ein seltsames Kribbeln bei dessen Anblick. Und nachdem sie für eine Weile zwischen die Bäume geschaut hatten, meinten sie sogar, in den dort hängenden Schatten ein wiederkehrendes, kurzes und helles Aufflammen wie von versteckt gehaltenen Leuchtfeuern oder zwischen den Blättern hin und her tanzenden Sonnenstrahlen zu sehen.
    „Dies sind die Leuchthaine, die einstige Heimat der Lindar Ganúviels“, sagte Braccas, und der Ton seiner Stimme klang so ehrfürchtig wie ihn Arnhelm noch nie zuvor vernommen hatte. „Obwohl die Elben diesen Ort schon so lange verlassen haben, wohnen noch immer Reste ihrer Magie zwischen den Zweigen, sodass die Bäume immergrün sind und zahllose Glühwürmchenund etliche andere Tiere die Wälder mit Licht und Leben erfreuen. Heutzutage kommen oft die wilden Menschen der Piratenküste über den Barno hierher, um zu jagen oder die Straße unsicher zu machen. Jedoch haben selbst sie so großen Respekt vor den Elbenhainen, dass sie die Bäume in Frieden lassen und niemals lange dort verweilen.“
    „Nun bin ich schon so oft die Ostpassage bis in Euer Land gereist und habe diesen Wald doch noch niemals mit eigenen Augen gesehen“, bemerkte Dwari staunend, und es sprach für die Faszination jenes besonderen Platzes, dass selbst der höhlenliebende Zwerg die frühere Behausung der Waldelben bewunderte.
    Nach jenen überwältigenden Eindrücken ließen die Gefährten ihre Reise während des verbleibenden Teils des Tages etwas gemächlicher angehen. Schließlich gelangten sie auf diese Weise in eine Gegend, welche sie nach und nach als diejenige wiedererkannten, welche sich nicht mehr weit östlich der rhodrimischen Metropole Luth Golein befand, sodass die verbleibende Wegstrecke begrenzt war.
    Die länger werden Schatten der benachbarten Wälder huschten während ihres sich anschließenden Ritts lautlos an ihnen vorüber, und schließlich erhielt die Dämmerung neuerlich Einzug.
    Die letzte Nacht außerhalb der Grenzen des Reiches verbrachten sie nahe bei einer Gruppe kräftiger Eichen mit ausnehmend umfangreichen Stämmen. An diese vermochten sich Arnhelm und seine Landsleute besonders gut zu erinnern, da sie eine auffällige Markierung darstellten und seit jeher als Zeichen dafür dienten, dass man, sofern man von Westen nahte, an dieser Stelle dazu überging, sich nach Osten, Norden oder Süden in ungewisse, gefährliche Gebiete, die von den zivilisierten Menschen nicht beherrscht wurden, zu begeben.
    Die meisten von ihnen schliefen schlecht, da die Ungeduld, endlich wieder die Heimat zu betreten, an ihnen nagte. Manche von ihnen fürchteten außerdem instinktiv, dass ihnen so dicht vor dem Ziel noch etwas widerfahren könnte, denn viel zwielichte Gesellschaft besuchte Luth Golein und nutzte gerade des Nachts dessen nähere Umgebung der stark bewachten Stadt zu Überfällen und Wegelagerei. Vor allem aber herrschte bei Arnhelm und Braccas große Anspannung darüber vor, welche Neuigkeiten sie wohl in ihrer Heimat erwarten würden.
    Die Sonne lugte erst in einem schwachen, weißlichen Schein über die Weiten des Ostens, welche die Angehörigen der Gemeinschaft längst hinter sich gelassen hatten, als Arnhelm seine Begleiter mit lauter Stimme weckte. Wie an den Tagen zuvor hatte er die ganze Nacht mehr gewacht als geschlafen und wirkte dennoch ausgeruht und von einer Energie beseelt, um die ihn die anderen beneideten. Aus ihm sprachen mittlerweile Würde und großer Ernst, und nachdem er in der unerforschten Wildnis nur einer von mehreren waghalsigen Abenteurern gewesen war, war er nun wieder zu einem Fürstensohn, dem künftigen Oberhaupt seines Reiches und einem der Anführer der Menschen dieser Tage geworden.
    Sie ritten los ohne ein Frühstück, und kaum drei Stunden später, noch lange vor dem Mittag, erblickten sie in der Ferne die vertrauten Umrisse einer menschlichen Siedlung. Diese war von einer aus vielen aneinandergereihten, wuchtigen Baumstämmen bestehenden Palisade mit drei Toren nach Westen, Norden und Osten hin umgeben. Jene Umfriedung hatte niemals eine wirkliche Verteidigungseinrichtung gegen den Ansturm eines großen Heeres etwa darstellen sollen, denn Luth

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