Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
Vom Netzwerk:
und die somit das größte Gewicht zu schultern hatten.
    Sie ritten zunächst geradewegs nach Nordwesten, ehe der breite Weg etwa zweihundert Schritt nördlich von Luth Golein, welches sie links von sich hatten liegen lassen, eine Kehrenach Westen schlug. An dieser Stelle begann das Land gleichfalls ein wenig anzusteigen und wurde umittelbar nördlich der Passage von einer mit niedrigem Gras und vereinzelten Büschen bestandenen Anhöhe begrenzt. Diejenigen in der Gemeinschaft, welche aus Rhodrim stammten, wussten, dass sich bald oberhalb jenes Anstiegs ein schmaler Grat anschloss, der in ein welliges Land dahinter führte. Dasselbe besaß den Ruf, sehr ursprünglich gehalten und bislang wenig berührt zu sein. Es war stark bewaldet und enthielt viele hohe, unwegsame Hügel, die eingeschnitten wurden von tiefen Schluchten und weiten Tälern. Die Bewohner der Siedlungen des Ostens des Reiches benutzten jene Landschaft gerne zur Jagd, denn viel Wild tummelte sich in den dortigen bewaldeten Talkesseln, und manche der Abenteurer und Waldläufer berichteten gar von Tieren, die man an diesem abgelegenen Ort angeblich sichten konnte und die ansonsten im gesamten Westen Arthiliens längst nicht mehr zu finden waren.
    Indem sie den Hufschlag ihrer Tiere nur geringfügig abbremsten, verließen die Angehörigen der Reiterschar, kaum dass sie den Scheitelpunkt der Biegung passiert hatten, die Straße und stoben den Hang hinauf. Erst kurz vor der Kuppe wurde es so steil, dass die Pferde endlich langsamer wurden und sogar Mühe hatten, die letzten Schritt zu erklimmen. Wäre eines der vorderen Tiere zu diesem Zeitpunkt ins Rutschen geraten und nach hinten gestürzt, so wären die Folgen für die Nachfolgenden sicherlich verheerend gewesen. Schließlich jedoch erreichten alle wohlbehalten den Kamm, der schmal ausfiel, sodass das Gelände danach rasch wieder abfiel.
    Der Abstieg erwies sich als sanfter als es der Anstieg zuvor gewesen war. Zugleich war jene rückwärtige Seite des Hangs weitaus stärker bewachsen als dessen schattiger südlicher Teil. Das Gras stand höher und saftiger, neben Büschen wuchsen ganze Gruppen von Buchen und Weidebäumen, und die vorhandenen Farben leuchteten satter und mit einer größeren Kraft. Dies lag wohl daran, dass sich jene nördliche Flanke der Erhebung einerseits ausladend der Sonne entgegenreckte und andererseits bei Regenfall in seiner ganzen Ausdehnung von dem wohltuenden Nass erfrischt wurde.
    Unweit der Stelle, an welcher die Gefährten die Hügelkuppe überquerten, erkannten sie zwischen den Baumstämmen einige Aussichtsposten, die in einer hockenden Position verharrten und sie mit harten und zugleich erwartungsvollen Blicken besahen. Jetzt verstanden sie, dass die Soldaten sie bereits aus der Ferne gewahrt hatten, denn von hier oben aus eröffnete sich einem Betrachter ein freier Blick weit nach Süden und Osten hinaus.
    Am Fuß des Gefälles erstreckte sich ein weites, von zahlreichen felsigen Gebirgskegeln sowie von minderen Erhebungen eingeschlossenes Tal. Viele verschlungene und versteckte Wege führten von dort aus zwischen den Anhöhen und den überall befindlichen dichten Wäldern hindurch. Während man einige derselben benutzen konnte, um in besiedelte und zivilisierte Landstriche zu gelangen, führten andere nur in noch tiefere und schwieriger zu erreichende Schluchten und Wälder hinein.
    In der sich ausbreitenden Ebene lagerte nun ein Heer, keine wirkliche Armee, sondern kaum eine einzige Kompanie. Allerdings verfügten die Soldaten, wie man sehen konnte, über Pferde in beachtlicher Zahl, sodass es sich immerhin um eine Kavallerieeinheit handelte.
    Die wenig geordnet umherstehenden oder -sitzenden Männer verrieten bereits auf den ersten Blick eine unter ihnen herrschende Müdigkeit und Trägheit, denn sie verhielten sich größtenteils stumm und untätig, und in ihren Augen flackerten von Verzweiflung zeugende Blicke auf. Man hatte den Eindruck, dass sie sich vor den Aufgaben und Gefahren, die vor ihnen lagen, viel eher angstvoll verbargen, als dass sie sich für einen ruhmreichen Kampf zu rüsten im Begriff waren. Als sie aber sahen, wer sich ihnen näherte, schien augenblicklich eine erste Wandlung in ihnen vorzugehen, denn sie schöpften Hoffnung und frohen Mut, was dadurch deutlich wurde, dass sie sich alle erhoben, zu einer geraden, Stolz verkündenden Haltung aufrichteten und zusammenkamen, um die ersehnte Ankunft der Reiter gemeinsam zu betrachten.
    „Wo ist

Weitere Kostenlose Bücher