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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Laden wirkte bizarr und ein wenig albern, passte zum bunten Bild einer größeren Stadt jedoch durchaus.
    „Du meinst den Zauberer, Freund Rotbart?“, entgegnete Falmir. „Soweit ich weiß, haust der verschrobene Knabe immer noch in seinem alten, halb verfallenen Haus ganz im Westen der Stadt. Doch man sah ihn lange nicht, und wie Ihr wisst, schätzt der König ohnehin keine übersinnlichen Künste.“
    „Ich erinnere mich daran, dass er ein hervorragender Heiler war und die Menschen dann zu ihm gingen, wenn selbst die besten Ärzte versagten, weshalb man ihn auch Lotan den Heiler nannte“, sagte Braccas. „Auch hatte er im Laufe der Zeit ein unvorstellbares Allgemeinwissen gesammelt, so konnte er zum Beispiel die genaue Lage der Inseln, von denen unsere Vorfahren einst nach Arthilien aufbrachen, benennen und sprach fließend die Sprache der Elben. Einmal suchte ich ihn auf, ehe ich zu meiner ersten Reise in die ferne Wildnis des Osten aufbrach, woraufhiner mir Pfade, Gefahren und Geschöpfe beschrieb, die mich dort erwarten würden. Und alles, was er sagte, hat sich später bewahrheitet.“
    „Dann muss er bereits sehr alt sein!?“, meinte Arnhelm interessiert.
    „Man erzählt sich fürwahr, dass er bereits weit über hundert Jahre alt sein soll, doch niemand weiß das genau. Seht, da vorne beginnt der Himmelsplatz“, sagte der Anführer der Lemurier und zeigte schräg nach vorne. Danach kletterte er geschickt von seinem Ross hinab. „Wir gehen den Rest zu Fuß, denn Pferde sind hier nicht erlaubt. Meine Männer werden Eure Tiere in die nächsten Ställe bringen und sich gut um sie kümmern, solange Ihr im Wolkenturm weilt.“
    Die beiden Soldaten, welche die Weitgereisten neben Falmir bislang begleitet hatten, machten sich dazu bereit, die Worte ihres Vorgesetzten in die Tat umzusetzen.
    „Endlich!“, rief Dwari aus und sprang mit einem kraftvollen, ungelenk anmutenden Satz zu Boden. „Viel länger hätte ich dieses Gehoppel auch nicht ertragen. Wir Zwerge wurden schließlich für die Erde erschaffen!“
    Auf dem Pferd vor einem Menschen sitzend, war Dwari recht unauffällig geblieben, doch nun wurde er durch niemanden mehr verdeckt. Kaum war er mit seiner kleinen, bärtigen Gestalt zum Stehen gekommen, da begann er, alle Glieder seines kräftigen Leibes in verschiedene Richtungen zu recken, um sich von den körperlichen Nachwehen des langen Ritts zu befreien. Da er dabei einen langen, ächzenden Laut ausstieß, zog er auch schon bald die Blicke einiger neugieriger Betrachter auf sich. Den Passanten fiel sofortig auf, dass es sich bei ihm weder um ein Kind noch um einen ausgewachsenen, kleinwüchsigen Menschen handelte. Viele sahen folglich zu ihm hinüber, und manche blieben stehen und tuschelten. Dabei war nicht sicher, ob die Lemurier wirklich wussten, dass sie einen Zwerg vor sich hatten, denn mit hoher Wahrscheinlichkeit hatten sie einen solchen bislang noch niemals leibhaftig zu Gesicht bekommen und konnten daher auch keinen Vergleich anstellen. Allerdings hatte jeder von ihnen schon von Erzählungen und Mythen gehört, die jenes alte Volk betrafen und in denen Beschreibungen auftauchten, die auf die Person vor ihren Augen zutrafen.
    „Was glotzen die alle so?“, blaffte das Objekt der Aufmerksamkeit zu Falmir hin. „Vielleicht möchten sie einem waschechten Zwerg beim Schwingen seiner Streitaxt zusehen!“, fügte er vielsagend hinzu.
    Er hatte die Worte absichtlich so laut gesprochen, dass jeder der in der Nähe befindlichen Leute diese vernehmen musste. Da seine Laune ohnehin nur mäßig wirkte, was auf seinen Hunger und die für ihn unbequeme Reise zurückzuführen war, gingen die meisten Menschen, die ihn zuvor angestarrt hatten, nunmehr hastig weiter.
    „Man hat seit Augurs Tagen keinen Zwerg mehr in Pír Cirven gesehen, und Euer Verhalten erregt auch ohne Eure Statur Aufmerksamkeit, Herr Dwari“, sagte Falmir. „Die Bewohner von Lemuria bevorzugen eine eher zurückhaltende und vielleicht höflichere Umgangsform.“
    „Man könnte sie auch spießig nennen“, bemerkte Kogan und stand damit dem Zwerg bei.
    „Es ist wohl ausgesprochen zurückhaltend, Gäste wie verirrtes Vieh anzugaffen! Wenn das die Höflichkeit der Lemurier ist, kann ich darauf verzichten“, setzte Dwari noch eins drauf. Nun war er in Fahrt geraten und zeigte unverblümt die Bockigkeit, die man seinem Volk nachsagte.
    „Auch in Euren Stollen würde man sich über einen einzelnen Menschen neugierig verwundern, wie

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