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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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geben! Und ganz nebenbei könnte dies seiner Truppe doch noch die Wende in diesem Gefecht bringen.
    Der Zweikampf wurde mit der erwarteten Verbissenheit und Klasse geführt, denn beide waren erfahrene Kämpfer, die ein beachtliches Maß an Körperkraft, Gewandtheit und Instinkt mühelos miteinander in Einklang brachten. Die Luft um sie herum flimmerte förmlich von den unablässig aufblitzenden und mit hoher Geschwindigkeit gegeneinander klirrenden Schneiden der Schwerter, und alle auf dem Kampfplatz Anwesenden hielten respektvoll Abstand. Irgendwann merkte Menoth allerdings, dass ihm die Sache allmählich zu anstrengend wurde, die Muskeln seines rechten Armes wurden so matt und so schwer wie Blei, seine Waden begannen von den vielen hopsenden Bewegungen wie Feuer zu brennen, und sein rasselnder Atem war so laut wie eine Sturmböe. Mit diesem Wissen blieb ihm nur, seine Bemühungen noch einmal zu verschärfen und dem Gegner kräftig einzuheizen, sodass dieser dem Druck baldmöglichst nicht mehr gewachsen sein würde. Das hatte bisher noch bei jedem gewirkt.
    Unglücklicherweise war der große Theron Goldklinge nicht vergleichbar mit jedermann. Auf jeden Hieb des Orks hatte er eine bessere Antwort parat, denn entweder war er schon längst ganz woanders, wenn die feindliche Klinge durch die Luft zischte, oder aber er schlug auf diegleiche Weise mit noch ungleich größerer Wucht zurück. Auf diese Weise brachte er den Takskall ein ums andere Mal in arge Nöte, nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Zu allem Überfluss wirkte er kaum angestrengt, ganz so, als würde er erst langsam warm und hätte noch Energie für Dutzende weitere Zweikämpfe diese Art.
    Schließlich, als Menoth all seine Tricks vergeblich versucht hatte und sich seine Ratlosigkeit eingestehen musste, sah er den Menschen energischer noch als zuvor nach vorne streben, und vor sich trug er einen stählernen Wirbel, den er mit seinem Schwert entfachte, wie einen Schild.
    Na ja, einen Versuch war es jedenfalls wert. Immerhin haben wir die Menschen ganz schön aufgemischt, und für einen Eingang in die geschichtlichen Ruhmeshallen dürfte unser kleiner Ausflug auch noch ausreichen! Und wer weiß, ob nach mir nicht irgendwann ein anderer kommt und unsere Niederlage mit Blut vergeltet ..., dachte Menoth noch, ehe ihn zwei schräg über Kreuz geführte Hiebe ereilten.
    Zuerst verabschiedeten sich seine Unterarme in zwei Kaskaden von Blut in den Bodenstaub, denn sie waren sauber über den Ellbogen abgetrennt worden. Danach fiel sein Gesicht von ihm ab, das ihm die Klinge Therons vom Rest des Kopfes abgeschnitten hatte. Noch zwei oder drei Sekunden stand er aufrecht da – dann stürzte er kopfüber nach vorne und klatschte mit einem dumpfen Aufschlag ins Gras.
    Lachen oder vielmehr ganze Seen von dunklen Blut überschwemmten das Wiesenfeld bald nördlich des Norda-Pors, ein gutes Stück westlich der Stelle, an welcher das südliche Küstengebirge begann. In der trägen Flüssigkeit schwammen allerorten Leichen, abgetrennte, teilweise unkenntliche Körperteile, verbeulte Waffen und zerfetzte Kleider.
    „Sollen wir die Toten begraben, Herr?“, fragte einer der Rhodrim ihren Anführer, nachdem dieser nach dem Ende der Schlacht den Schauplatz des Schreckens beging.
    „Für unsere Landsleute errichtet die würdigsten Gräber, die Ihr erschaffen könnt“, gab Theron Goldklinge zur Antwort. „Die Orks aber werft entweder in die nahen Schluchten oder in die Fluten des Kanals, der zwischen den Kontinenten fließt, oder aber lasst sie einfach liegen für die Krähen und Wölfe und bis dahin in der Sonne verfaulen. Es ist mir einerlei.“
    „Ihr habt unseren Fürsten gehört, Jungs!“, sagte einer der Offiziere der Menschen zu seinen Kameraden. „Lasst uns Arthilien befreien von diesem orkischen Geschmeiß!“
    So endete mit dem Tod Menoths der Feldzug der Takskalls und damit der für lange Zeit letzte Versuch des orkischen Volkes, den nördlichen Kontinent zu betreten und darauf Fuß zu fassen ...
    *
    „Es ist genug für heute, wir bleiben hier für die Nacht!“
    Es dauerte eine Weile, ehe sich die zahlreichen Betrachter von dem Anblick, den ihnen ihre Augen in naher Entfernung zeigten, losgerissen hatten und den Anordnungen ihres Häuptlings Folge leisteten. Denn von dem, was sie erblickten, hatten sie zuvor in ihrem Leben immer bloß in alten Erzählungen gehört und waren sich darum über dessen Existenz niemals wirklich sicher gewesen. Nun aber lag der auf

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