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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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hatten er und seine Kumpane diesen Krieg angefangen. Oder zumindest provoziert, wenn man die Brandschatzungen und Überfälle auf Nordamars Boden nicht unberücksichtigt ließ, denn ehrlicherweise hatten diese armen Bauern und Siedler ja niemandem – auch keinem Ork – etwas getan.
    Zwei weitere Rhodrim stellten sich dem Takskall nun in den Weg. Genau genommen verharrte der eine, ein jung aussehender, hagerer Bursche, zunächst etwas unschlüssig und suchte, sich hinter seinem Schild möglichst klein zu machen, während der andere, ein kräftiger Mann mit Schnauzbart, weit weniger Geduld besaß und ungestüm nach vorne kam. Der Ork parierte die wilden Schwerthiebe des Soldaten ohne besondere Mühe und ließ sich dabei willig zurückdrängen. Sollte dieser Bauerntrampel sich doch verausgaben! Dann aber wurde er doch zum Handeln gezwungen, denn der jüngere Kerl schien sich nun ein Herz gefasst zu haben und versuchte, ihn von hinten einzukreisen. Das konnte er sich unmöglich gefallen lassen! So wartete er auf einen weiteren der weit ausholenden, unschwer vorhersehbaren Schläge des ersten Soldaten, wehrte wie gewohnt ab und kam dann plötzlich selbst nach vorne.
    Gerade, als sein Gegner zum wiederholten Mal überflüssige Zeit damit verplemperte, seine Waffe weit hinter die eigene Körperlinie zu nehmen, um dadurch möglichst viel Schwungkraft zu entfachen, brachte er seine Orkklinge nach vorne und stieß dem Menschen auf diese Weise von unten durch den Mund in den Kopf hinein. Die Klinge trat oberhalb der Schädeldecke ausund ließ den Helm des Menschen inmitten einer Salve Hirnmasse vom Kopf hüpfen, während der Sterbende eine Fontäne Blut aus seinem röchelnden Mund hustete.
    Der zweite Mann war gerade im Begriff gewesen, selbst einen halbherzigen Angriff zu unternehmen, doch augenblicklich, als er des Schicksals seines Kameraden angesichtig wurde, entschied er sich anders und zog sich hastig in sichere Entfernung zurück. Menoth hatte nun jedoch keine Zeit mehr für solche Spielchen: er zog sein Schwert aus dem rücklings umkippenden, gefallenen Gegner heraus und wand sich mit gezielten Schlägen dem jüngeren Soldaten zu. Angesichts des heftigen Schlaghagels, der somit über dem Menschen niederging, dachte dieser nicht einmal mehr im Ansatz an eine Gegenattacke, sondern hatte genügend damit zu tun, sich hinter seinem Schild zu verschanzen. Doch auch diese Taktik glückte nicht über eine unbegrenzte Zeit hinweg, denn, wie Menoth schon viel früher gelernt hatte, wurde selbst die beste Verteidigung irgendwann löchrig, sei es aus Ermüdung, Unvorsicht oder einer Verkettung unglücklicher Umstände. Orks schätzten Verteidigungswaffen ohnehin nicht, es sei denn, sie erwarteten, es mit einem feindlichen Pfeilhagel zu tun zu bekommen, wofür etwa die Elben bekannt waren.
    Auf jeden Fall kam es, wie Menoth es vorhergesehen hatte. Der junge Mann stürzte irgendwann über die eigenen Beine, verlor dabei sein Schwert und gleich darauf auch seinen Schild, den er einbüßte, als der Ork der Waffe einen beherzten Fußtritt versetzte. Völlig wehrlos und vor bebender Angst schlotternd, kauerte der Besiegte am Boden und sah den orkischen Häuptling aus großen Augen heraus flehend an. Als ob das jemals etwas genützt hätte! Zwar wäre es mir lieber, du würdest die Augen schließen, bevor ich dir mein Schwert in den Leib ramme, doch eigentlich ist mir das ziemlich egal!, dachte Menoth. Blieb nur die Frage, ob er den tödlichen Stich zur Brust oder zum Hals ansetzte. Oder sollte er ausprobieren, ob sein reichlich stumpf gewordener Stahl noch für eine saubere Enthauptung taugte?
    „Menoth“, sagte die Stimme nur, die unversehens hinter ihm ertönte.
    Völlig überrascht fuhr der Takskall herum und sah sich niemand geringerem als dem Anführer der Feinde gegenüber: Theron Goldklinge, der Fürst von Rhodrim, der in seinen Händen ein einfaches, wenn auch gutes Schwert wiegte, obwohl es doch hieß, dass ihm ein Engelswesen ein magisches, goldenes Schwert zum Geschenk gemacht hatte. Beim Stichwort magisch fiel Menoth sein Verbündeter Zarr Mudah ein. Wo war dieser nur, jetzt, wo es hart auf hart ging? Typisch Schamane, immer, wenn man sie brauchen konnte, waren sie nicht da!
    „Dann lass es uns hinter uns bringen!“, gab der Befehlshaber der orkischen Horde zurück und stellte sich dem Menschen entgegen. Eine bessere Gelegenheit, diesen aufgeblasenen, blondhaarigen Angeber einen Kopf kürzer zu machen, konnte es nicht

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