Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

wenn dieser denn überhaupt nach außerhalb führt.“
    Jeder der sieben sah nun nach hinten, zu der dortigen Öffnung hin. Diese war ebenfalls mit einer Tür versehen, die jedoch weitaus weniger dick und stabil als ihr Gegenstück auf der anderen Seite des Raums wirkte. Allerdings bemerkten sie zu ihrer Beunruhigung auch, dass die Maße jenes Durchbruchs höher und breiter ausfielen, als dies bei dem entgegengesetzt liegenden Einlasses der Fall war. Somit würde die Passage wohl auch dem Wächter genügend Platz für eine mögliche Verfolgung bieten.
    Eldorin handelte als erster, indem er mit flinken Schritten zu der Pforte lief und diese, ihrer Bauart entsprechend, nach innen zu ziehen versuchte.
    Nichts tat sich. Er zog fester. Aber immer noch öffnete sich das oben gerundete Metall keinen Spaltbreit.
    „Uchnoth!“, rief er anschließend dem schwergewichtigsten seiner Begleiter zu. „Kannst du deine Kraft noch einmal einsetzen, um diesen Durchgang für uns freizumachen?“
    „Wenn’s sonst nichts ist“, antwortete der Ork und machte sich abermals für ein Anrennen bereit. Sein Schädel schmerzte von dem Sturz über den Treppenabsatz hinunter noch immer ein wenig. Jedoch verdrängte er die Erinnerungen daran hastig, da er seine Freunde ungern enttäuschen mochte und zudem selbst nur allzu gerne jener Falle, in der sie nunmehr gemeinsam saßen, entrinnen wollte.
    Grunzend stürmte der Ashtrog voran und prallte wie ein umfangreicher Baumstamm, der als Ramme gegen das Tor einer Feste eingesetzt wurde, gegen die großflächige Pforte. Das nichtübermäßig starke Metall wölbte sich daraufhin mit einem dumpfen Klang nach außen und wies augenblicklich eine tiefe Verformung auf.
    Doch der Riegel hielt. Erschwerend kam außerdem hinzu, dass jene Tür nach innen hin aufzuschwingen bestimmt war, sodass durch die rundlichen Stützpfeiler, die an den beiden Flanken der Pforte von der Schwelle bis zur Raumdecke ragten, eine natürliche Sperre gegenüber einem Druck nach außen vorhanden war.
    Uchnoth wurde durch den Rückstoß, welcher der Erschütterung nachfolgte, zurückgeworfen und landete hart auf dem staubigen Steinboden, wobei es ihm die Luft aus den Lungen trieb.
    Gleichzeitig bahnte sich neues Unheil an. Der Golem hatte seine Arbeit an dem gegenüberliegenden Durchlass mittlerweile beendet und wandte sich nunmehr den Eindringlingen zu. Bei jedem seiner schwer stampfenden Schritte erbebte die Erde leicht, und obwohl er sich scheinbar unbeholfen bewegte, brachte er bei seinem Dahinschreiten eine beachtliche Geschwindigkeit auf. Es war offenkundig, dass die Gefährten ihm, der keine Erschöpfung kannte, in jenem Gewölbe nicht dauerhaft aus dem Weg gehen konnten.
    „Haltet Ihr ihn hin, das mit der Tür ist meine Angelegenheit!“, sagte Uchnoth, der sich soeben wieder aufrappelte, zu den anderen.
    „Eile dich, mein Freund, denn dieses Wesen sieht ganz so aus, als würde es keinen Spaß verstehen“, entgegnete Nurofin.
    Der Wächter streckte seine langen Arme nach vorne, so als beabsichtige er, jemanden bei der Kehle zu packen. Gleichzeitig ging er auf die Stelle zu, an der sich seine Gegner, nicht weit von der südlichen Pforte entfernt, zusammengeschart hatten.
    „Auseinander!“, rief Eldorin. „Wir müssen ihn von der Tür hinfort treiben.“
    Die vier Elben, Marcius und Ugluk fächerten nun schlagartig auseinander und verteilten sich derart, dass sie voneinander jeweils einigen Abstand hielten. Sogleich geriet der künstliche Verstand des steinernen Wesens in Nöte, denn es brauchte einige Sekunden, ehe es die neue Lage zu überblicken verstand und sich für einen Angriffspunkt entschieden hatte. Schließlich aber orientierte es sich nach rechts, nach Westen hin, um sich zunächst Ugluk, Marcius und Telorin zu widmen. Derweil streckte es seine Arme seitlich aus, so als wolle es Vieh zusammentreiben oder aber mit seinem Körper ein möglichst breites Hindernis erschaffen, das keinem der Gejagten zu entkommen gestatten würde.
    Nachdem der Angreifer seine Richtung geändert hatte, schien er noch schneller zu werden. Unversehens kam er immer näher an seine drei Kontrahenten heran und war schließlich in Schlagdistanz.
    Dem Mensch und dem Ork, die beide nunmehr unmittelbar vor ihrem Gegenüber standen, fiel nichts anderes ein, als ihrerseits zum Angriff überzugehen. Zwar sah dieser riesige Bursche so aus, als könne er durch keine Waffe Mundas ernsthaft verletzt werden, doch vielleicht mochte dies ja auch