Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)
großen Aufruhr verkündete. Noch war den Ashtrogs die Sicht durch Regen und die vielen umhereilenden Personen verdeckt, sodass sie nur gespannt erahnen konnten, wie sich die Dinge an jenem entfernten Ort des Schlachtfeldes entwickelt hatten.
„Alles in Ordnung?“, fragte Panca ihren Häuptling vorsichtig. Sie stand nun dicht an seiner Seite.
„Ja, Panca“, sagte Bullwai. „Der Tod meines Vaters ist vergolten worden. Komm, wir müssen jetzt dafür sorgen, dass dieser Kampf endet und wir endlich wieder nach Hause gehen können. Kein einziger weiterer Ork sollte hier mehr sterben, denn Dantar-Mar ist unsere Heimat, und dort ist es, wo man uns erwartet.“
Die Orkin lächelte, denn sie sah, dass der Ork, der ihr von allen ihres Stammes am nächsten stand und ihr sehr wertvoll war, wohlbehalten war und auch nichts von seiner Entschlossenheit eingebüßt hatte.
Arnhelm, Braccas, Kogan, Sanae, Ulmer und die Reiter von Rhodrim war es durch ihren ersten Ansturm gelungen, die Reihen der feindlichen Orks aufzuwühlen und viele derselben niederzureitenoder mit ihren sich in rascher Abfolge senkenden Schwertern zu erschlagen. Anschließend aber war ihr Vormarsch ins Stocken geraten, und nun mussten sie feststellen, dass auf jeden der ihren zehn Gegner kamen. Einzig die Tatsache, dass sie hoch zu Pferd waren, sowie das Aufblitzen des Goldenen Schwertes, das überall, wo es auftauchte, großen Respekt verbreitete, sorgten für Schimmer der Hoffnung.
„Dort drüben weht das Banner des Feindes!“, rief Braccas laut aus und zeigte nach vorne, über viele Köpfe und Helme der Durotarer hinweg. „Dort müssen auch ihre Anführer sein! Nur wenn wir diese töten, können wir den Willen ihres Heeres brechen!“
„Aber demnach ist dort auch das Schwarze Schwert“, sagte Sanae. „Wir müssen deshalb gemeinsam dorthin vorpreschen, ansonsten ist die Gefahr zu groß.“
„Ein Schwert ist immer nur so stark wie die Hand, die es führt“, sagte Kogan. Im selben Augenblick zerschmetterte er mit seinem mächtigen Streitkolben einem Ork, der das Zaumzeug seines Pferdes gepackt hatte und ihn offensichtlich aus dem Sattel zerren wollte, den gewölbten Helm und den Schädel, der darunter verborgen war. Mit einem knappen Ächzen sank der Angreifer ins Gras. „Und diese Kreaturen sind zwar zahlreich, doch können sie es mit dem Mut der Menschen nicht aufnehmen.“
Auf ein Zeichen von Arnhelm und Ulmer hin schwenkte die gesamte Formation der Menschen ein wenig nach rechts. Nachdem sie zunächst auf einer Linie nach Westen hin vorgestoßen waren und danach für eine Weile an einer Stelle gekämpft und sich allmählich nach allen Richtungen aufgeteilt hatten, bildeten sie nun wieder eine geschlossene Einheit und hielten geradewegs Kurs nach Nordwesten. Orks bedrängten sie von allen Seiten, und die Überraschung, die den Angehörigen der Reiterei anfänglich zu Gute kam, war längst verflogen. Speere wurden aus einiger Entfernung geschleudert und zahlreiche der Streiters Durotars stürzten sich wagemutig auf die Pferde, um die Männer aus den Sätteln zu hieven. Man sagte jedoch nicht ohne Berechtigung, dass die Bewohner Rhodrims nicht nur über die besten und schönsten Reittiere Arthiliens verfügten, sondern auch in deren Umgang in jeder Hinsicht am geschicktesten waren. So fiel es den heranstürmenden Orks überaus schwer, auch nur in ihre Nähe zu gelangen, denn etwa ein Drittel der Menschen hatten sich mittlerweile mit Pfeil und Bogen bewaffnet und schoss mit großer Treffsicherheit selbst bei vollem Ritt.
Dennoch blieb es nicht aus, dass sich die Anzahl der Reiter verringerte. Denn je näher sie der hochaufragenden Standarte mit den schwarzen Balken und dem Mond auf grünem Grund kamen, desto dichter standen die schwerbewaffneten Orks beieinander und desto erbitterter wurde der Widerstand, der sich gegen sie stemmte. Fortwährend stürzten einzelne Rhodrim zu Boden, und wenn sie erst einmal dort angelangt waren, war es zumeist rasch um sie bestellt, selbst wenn sie zunächst noch unverletzt geblieben waren. Denn sogleich nach ihrem Aufprall stürzten sich wütende Meuten der fremdartigen, grünhäutigen Wesen auf die Hilflosen und erschlugen sie mit vielen gezielten, unparierbaren Hieben.
Sanae, die blondhaarige Engat Lumerin, ritt zur Linken Arnhelms in vorderster Front. Sie hatte sich mittlerweile ebenfalls mit ihrem schlanken und leichtgewichtigen Kriegsbogen bewaffnet und traf viele der Gegner, die ihr und ihren
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