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Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Orks längst eine Schneise vor ihnen gebildet hatten und auf der Lichtung dahinter ein Kampf im Gange war. Zwei Streiter sahen sich dort einander ins Angesicht, von denen einerunverkennbar Kogan, der menschliche Hüne mit der langen, schwarzen Haarmähne und der Augenklappe, war.
    Drei feindliche Fußsoldaten lagen zwischen ihm und der Position, an welcher sich die drei herbeireitenden Rhodrim nunmehr befanden, erschlagen auf der Erde. Die anderen Orks, die umherstanden, machten offenbar absichtlich keine Anstrengung, gegen den einzelnen Gegner anzugehen, sondern begnügten sich mit einer Zuschauerrolle. Dafür allerdings stand Kogan, soweit Arnhelm und seine Begleiter ausmachen konnten, eine schwarze Gestalt gegenüber, die wie er zu Fuß unterwegs war.
    Gerade als der blondhaarige Rhodrim kurz vor dem Aufeinandertreffen mit den wenigen orkischen Kriegern stand, die sich ihm in den Weg stellten, gewahrte er aus den Augenwinkeln heraus, dass sein Freund den ihm so vertrauten Streitkolben erhob und auf seinen kleiner gewachsenen Kontrahenten, dessen Körper vollständig von einer dunklen Rüstung verhüllt wurde, zulief.
    „Ich werde dich zerschmettern für das, was du meinem Land angetan hast, du Bestie!“, rief Kogan aus, ehe er sich dem Schwarzen Gebieter näherte. Das Vertrauen in seine eigene Stärke war enorm, denn die mächtige Waffe, die er in seinen großen Händen hielt, hatte während der Schlacht bereits zahlreiche seiner Feinde zerschmettert.
    „Dann komm näher und koste das Schwarze Schwert!“, antwortete der Schwarze Gebieter mit ruhiger, metallener Stimme.
    Windspiel setzte im richtigen Augenblick zu einem kraftvollen Sprung an und ritt die drei Orks mit voller Wucht gleichzeitig über den Haufen. Arnhelm ließ sich dabei von seinem Pferd, das für ihn weitaus mehr ein verlässlicher Gefährte denn nur ein dienliches Tier war, führen, während er seine Augen nicht von dem Zweikampf lassen konnte, der kaum mehr noch als zwanzig Schritt vor ihm tobte.
    „Kogan! Nicht!“, rief er noch so laut er nur konnte.
    Doch es war bereits zu spät.
    Der rotglühende Stahl des Streitkolbens rauschte mit einer gewaltigen Kraftentfaltung ins Leere, als der in Schwarz Gewandete scheinbar spielerisch zur Seite wich. Wieder schleuderte der Mensch seine Waffe in einem seitlichen Bogen, doch neuerlich verfehlte er sein Ziel. Bei seinem dritten Schlag setzte er noch größere Kräfte frei und hieb, von einem lauten Schrei begleitet, senkrecht nach vorne.
    Das schwere Metall rauschte nach unten und durchschnitt Regen und Wind. Der Schlagkopf platschte in die patschnasse Erde und wirbelte diese nach allen Richtungen hin auf. Im gleichen Moment segelte bereits Kogans Haupt durch die Lüfte, drehte sich mehrmals in einem rasenden Wirbel und landete schließlich wie eine überreife Melone auf dem Erdboden. Der abgetrennte Kopf hüpfte noch zwei Mal auf und blieb dann zwischen den hohen Grashalmen liegen. Ein furchtbarer Ausdruck war als Totenmaske auf das Gesicht des Getöteten gestanzt.
    „Nein!“ Arnhelm brüllte aus voller Lunge, als er den Tod des Freundes aus der Nähe mitansah.
    Explosionsartig und mit einschläfernder Langsamkeit zugleich – denn so erschien es für einen von Schrecken umfangenen Betrachter – hatte sich der Herr Durotars auf den Absätzen seiner Stiefel um die eigene Achse gedreht. Dabei hatte er das Schwarze Schwert mit der rotfunkelnden Perle auf dem Knauf, welches er mit beiden Händen führte, kreisen und damit den Hals des ihn an Körperlänge überragenden Gegners mit einem säuberlichen, glatten Schnitt durchfahren lassen.
    Ulven und Marcius verblieben an der Stelle, an der die drei herbeigerittenen Rhodrim auf Widerstand gestoßen waren. Zwar wirkten die Bemühungen der Feinde, die sie mittlerweile vonden Seiten unregelmäßig mit Schlägen traktierten, merkwürdig halbherzig, doch waren diese immerhin stark genug, um die Reiter erheblich zu beschäftigen und ihnen alles Können abzuverlangen.
    Derweil kümmerte sich der Anführer der Menschen nicht mehr um die orkischen Soldaten, die links und rechts um die freie Fläche, die er vor sich sah, verteilt standen. Mit einem beinahe unerträglichen, schrecklich in ihm pochenden Schmerz über den Verlust seines Freundes sowie dem rasenden Hass, welcher dadurch hervorgerufen wurde, stürmte er auf die schwarze Gestalt zu. Während er seinem Hengst die Fersen in die Flanken stemmte und diesen damit zu einem immer schnelleren Ritt anspornte,

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