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Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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behaftete Bemerkung Bambas war ohne Hintergedanken oder einen tieferen Sinn gesprochen. Gleichwohl erweckte sie ungute Gefühle in Braccas, da sie ihn an die schreckliche Herrschaft Hologars und des Schwarzen Drachen und an das blutige Gemetzel zwischen Mensch und Oger in der Umgebung der als Ogaron bekannten Feste erinnerte.
    „Das Unwetter, in das wir gerieten, war nach meiner Ansicht keines natürlichen Ursprungs“, lenkte der ältere Abenteurer das Gespräch in eine andere Richtung. „Ich denke, dass man uns daran hindern wollte, das Reich der Zwerge zu erreichen, denn in meiner Heimat Rhodrim besteht große Not, weshalb wir dringend verlässliche Hilfe benötigen.
    Es sind fürwahr schlimme Dinge und große Veränderungen, die sich in Arthilien in der letzten Zeit ereignen. Orks haben in kriegerischer Absicht den Orkland-Pass überquert und viele Grausamkeiten angerichtet, ein leibhaftiger Vancor bedroht die Elben, die sich seit langer Zeit friedlich verborgen halten, und das Schwarze Schwert ist wieder aufgetaucht. Anfänglich schien es, als würden ein orkischer Zauberer und ein Wesen in einer schwarzen Rüstung allein über diese Dinge gebieten, doch zeichnen sich mittlerweile noch weitere Zusammenhänge ab. Von Hass beseelte Ghuls wagen sich aus dem Untergrund empor, und ein neuer Schwarzer Drache, ein geflügeltes Tier, das auch Ähnlichkeiten mit einer Harpyie hat, hat sein Nest auf dem Tôl Danur aufgeschlagen. Noch eröffnet sich uns kein klares Bild, denn die Umstände sind verworren, doch wissen wir soviel, dass sich eine enorme Bedrohung über alle freien Völker erhebt und die Welt aus den Fugen zu heben droht. Wenn der Winter hereinbricht, so besagt unsere Vermutung, wird sich aus dem kalten Norden ein Krieg in Richtung der Städte und Häuser der Menschen, Elben und Zwerge wälzen, der verheerend ausfallen und letztlich kein einziges Lebewesen verschonen wird.
    Vielleicht ist dieses Wissen neu für dich, Bamba. Vielleicht kannst du, wenn du sagst, dass du viel herumkommst, uns aber auch einige Dinge dazu erzählen, die uns nützlich sein könnten.“
    „Mmmh, ja, einige der Geschehnisse, von denen du da sprichst, sind auch mir zu Ohren gekommen. Doch wir Oger haben nichts zu schaffen damit, Bamba will nur seine Ruhe haben und sich aus Kriegen und ähnlichem heraushalten, auch wenn wir Ghuls und böse Zauberer nicht mögen. Wenn Ihr Euch aber mal wieder in einem Sumpf verirren solltet oder Ärger mit Lindwürmern und Fieken habt, werden Lolo und ich und andere Freunde Mensch und Zwerg gerne wieder beistehen, hoho! Aber jetzt gibt’s kräftiges Abendessen, Fleisch und Kartoffeln und Blätter und Wurzeln von wilden Sträuchern, die man essen kann, mmmh!“
    Braccas und Dwari warfen sich gegenseitig mitleidige Blicke zu, denn keiner von ihnen mochte den Kochkünsten eines Ogers trauen. Die Höflichkeit gebot jedoch selbstverständlich, dass sie ihre Zweifel für sich behielten. Und schließlich stellten sie fest, dass der Eintopf, den Bamba ihnen in einer großen steinernen Schalen servierte, gar nicht so schlecht mundete und sie immerhin weitaus besser satt machte als die knapp bemessene Nahrung, die sie während der letzten Tage genossen hatten. Allerdings schmeckte das Fleisch ein wenig zäh und gab einen Geschmack ab, den sie keinem ihnen bekannten Tier zuordnen konnten. Als der Zwerg ihren Gastgeber danach fragen wollte, stieß ihn sein menschlicher Freund heftig an, sodass er dies unterließ, denn tatsächlich wollte keiner von ihnen die ganze Wahrheit über die Essgewohnheiten und geschmacklichen Vorlieben der Oger erfahren. So schlangen sie das Mahl hastig herunter und schlugen dann vor, sich zum Schlaf zurückzuziehen.
    „Einer von uns beiden sollte wachen“, raunte Dwari seinem Gefährten in einem unbeobachteten Augenblick leise zu. „Ich vermag einem Oger immer noch nicht recht zu trauen, und andererseits bin ich nicht sicher, was dort draußen alles ’rumschleicht und ob wir in dieser Hütte vor diesem geheimnisvollen Unwetter und dem, was sich dahinter verbirgt, wirklich sicher sind.“
    „Ich denke, darüber sollten wir uns keine Sorgen machen, mein Freund“, gab der Mann mit dem roten Bartwuchs gelassen zur Antwort. „Ich für meinen Teil denke, dass wir nirgendwo im Osten Arthiliens, ausgenommen in den Hallen von Zwergenauen, sicherer vor Ungemach sind als hier. Wir sollten die Zeit deshalb nutzen und ein wenig Schlaf finden, denn bis der Winter und mit ihm das Ende kommt,

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