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Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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windenden Baches. Die Sonne stand bereits hoch, sodass die in der Ebene aufragenden Bäume und Felsen nur noch wenig Schatten warfen und die vielen Gräser ungetrübt erstrahlten.
    Am längsten von allen hatte Dwari geschlafen. Als er, gähnend und sich am Bart kratzend, das Schilf, das die Pforte bildete, zur Seite bog, ergoss sich ein Schwall Regenwasser auf ihn nieder, das sich während der Nacht auf den Blättern der Trauerweiden gesammelt hatte. Die anderen grinsten, während der Zwerg sein Ungeschick und Pech hingegen nur mäßig komisch fand.
    „Jetzt habe ich die Nacht so gut geschlafen, und dann ist meine gute Laune mit einem Mal wieder dahin!“, grollte Dwari und schüttelte sein patschnasses Haar.
    „Immerhin hast du dir auf diese Weise die morgendliche Dusche gespart“, meinte Braccas scherzhaft, woraufhin Bamba dumpf zu lachen und Lolo heiter zu bellen begann.
    „Sogar das Hundevieh lacht über mich, ich habe es ja wahrlich weit gebracht in deiner feinen Gesellschaft, Braccas Rotbart! Phhh!“
    „Nun aber sollten wir uns wirklich ernsthafteren Dingen zuwenden“, sagte Braccas anschließend und wendete sich Bamba zu. „Deine Hilfe und diejenige deiner tierischen Freundin war fürwahr außerordentlich! Ich werde dafür Sorge tragen, dass die Welt der Menschen erfährt, zu welcher Liebenswürdigkeit Oger fähig sind! Das will ich dir versprechen!“
    „Und ich verspreche, dass auch das Reich der Zwerge Kenntnis davon erlangt, dass wir uns ohne Euer Zutun in diesem stinkenden Sumpf verirrt hätten und niemand von unseren ruhmreichen Taten hätte berichten können! Wir Zwerge vergessen nicht und sind nicht kleinlich, wenn es gilt, die hilfreichen Taten von Freunden zu würdigen“, sagte Dwari.
    „Oho, das alles ist sehr nett von Euch, Bamba ist gerührt“, sagte der Oger. „Es wäre ein schönes Gefühl, wenn Menschen und Zwerge und Oger Freunde wären und wir uns nicht immer zu verstecken bräuchten. Aber vor allem bin ich froh, dass Ihr dem Sturm entkommen seid und etwas tun könnt, um Ghuls und Harpyien und andere bösen Geschöpfe aufzuhalten. Wenn Ihr wollt, können Lolo und ich Euch noch bis zur Nordgrenze der Marschen begleiten, der Weg dahin ist nämlich nicht mehr weit und nicht schwierig.“
    „Wir haben deine Zeit schon zu lange in Anspruch genommen, und jetzt, da der Himmel klar ist, bin ich mir über die Richtung, die wir einschlagen müssen, recht sicher außerdem“, erwiderte Braccas. „Leb’ wohl, mein Freund, und erschrick nicht darüber, wenn bald ein großes Zwergenheer auszieht, um die Sturzflut zu überqueren.“
    „Was noch längst nicht gewiss ist“, seufzte Dwari. „Aber auch von mir ein Lebwohl und vielleicht ein Auf Wiedersehen, Herr Bamba. Verzeih mir nur, wenn ich dich nicht zu einem Gegenbesuch nach Zwergenauen einlade, denn ich fürchte, dass manche unserer engen Stollen nicht für einen Kerl deiner Größe passend sind.“
    „Oho, Gebirge sind schön, viele meiner Verwandten haben lange dort gelebt. Ich aber mag lieber freien Himmel und feuchte Erde, wo viele Vögel singen, bunte Blumen blühen und ein frischer Wind durch das Gras pfeift“, sagte das enorme, grobschlächtige Geschöpf, neben dem sich Dingo und Zwerg wie winzige, vielleicht noch heranwachsende Wesen ausnahmen.
    Hernach nahmen Braccas und Dwari ihre Sachen und wanderten los gen Norden und Osten, um Rûm-Hawad, wie die Elben die Marschen einst nannten, und dessen mannigfaltige Gefahren alsbald hinter sich zu lassen.
    Nachdem die beiden Gefährten wieder trockenes und besser zu begehendes Gelände erreicht hatten, verbrachten sie den Rest des Tages damit, sich dem Ziel ihrer Reise weiter zu nähern. Ihre Befürchtung, die Naturgewalt, die sie bei ihrem ersten Versuch, die Marschen zu passieren, inmitten des Sumpfes befördert und die möglicherweise einem Zauber gehorcht hatte, kehre in der Nacht wieder, erfüllte sich glücklicherweise nicht. So stieg mit dem darauffolgenden Morgen, der hell und schön dämmerte, die Hoffnung in ihnen auf, dass sie das Milmondo Auron binnen der nächsten beiden Tage unbeschadet erreichen würden, wenn auch noch immer ein gutes Stück Weg vor ihnen lag.
    Gegen Mittag tauchten sie in einen ganzen Wald aus grauen Dickichten ein, die in einer breiten Schlucht zwischen zwei stattlichen Hügeln wuchsen. Als ihnen zu späterer Stunde die Durchquerung der ausgedehnten Hecke geglückt war, meinten sie, ihren Augen nicht zu trauen, denn auf dem Grat der Böschung, die

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