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Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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etwas weiter vorrückten, ließ der Sonnenschein, der in langen gelben Strahlen über ihre Rücken und ihre helmtragenden Köpfe fiel, deutlichere Konturen vor ihnen erscheinen.
    „Es ist ein Heer, das von Dirath Lum aus kommt“, sagte Braccas zu denjenigen, die ihn am Kopf des Zwergenheeres umgaben. „Und es sollte mich wundern, wenn es uns freundlich gesonnen wäre. Allerdings scheint es sich, soweit der Sonnenschein erkennen lässt, ausschließlich um Menschen und nicht um Ghuls oder Orks oder andere Wesen zu handeln. Es dürfte spannend werden, zu sehen, ob ich mit meinen Landsleuten zu unterhandeln vermag.“
    „Wir alle würden das begrüßen“, sagte Bragi. „Wir Zwerge sind schließlich den weiten Weg hierher gekommen, um Rhodrim zu befreien und zu befrieden und nicht um es in weiteres Leid zu stürzen. Vor vielen Jahrhunderten hat unser Volk bereits einmal eine Schlacht begonnen, die vermeidbar gewesen wäre und die zudem nicht gewonnen werden konnte, und sich bis zum heutigen Tag nicht mehr gänzlich davon erholt.“
    Als sich die beiden Armeen noch näher aufeinander zu bewegt hatten, konnte Braccas sehen, dass die Rhodrim den Zwergen an der Zahl nicht weit unterlegen waren. Es waren sicherlich eintausendfünfhundert Mannen, die es dem zweitgrößten der menschlichen Reiche zusammenzuziehen gelungen war, und das verwunderte ihn, wenn er an die wenigen Reiter dachte, die man bei der Schlacht um die Tôl Womin hatte aufbieten können. Offensichtlich hatte Imalra all die Bauern, Schmiede, Drechsler, Müller, Töpfer und Schneider, die sie unter ihren getreuen Untertanen hatte finden können, unter Waffen gestellt und war bereit, ihr Leben in einer sinnlosen und wenig aussichtsreichen Schlacht zu opfern. Etwa ein Drittel der Menschen war hoch zu Pferd, was ihnen immerhin einen gewissen Vorteil gegenüber den Zwergen verschaffte.
    „Es scheint, als hättet Ihr die Höhlen Eurer Berge mit unseren grünen Wiesen und Weiden verwechselt, obwohl man Euch Zwergen nachsagt, dass Ihr ein gutes Augenlicht besitzt! Auf jeden Fall haltet Ihr Euch ohne Recht auf in diesem Land, sodass wir annehmen müssen, dass Ihr mit bösen Absichten kommt und Krieg zu uns bringt! Wenn Ihr Euch erklären wollt, dann tut es schnell, denn diese Tage sind hart für uns Menschen Arthiliens, und wir wollen nicht mehr Zeit als unbedingt nötig damit verschenken, Euch über unsere Grenzen zurückzuschicken oder aber unsere Gräser mit Eurem Blut zu gießen, sollte sich Euer Verstand als nicht größer erweisen als Euer Wuchs und solltet Ihr für eine letzte gute Zurede nicht empfänglich sein!“
    Der Mann, der diese Worte zu den Streitern Gâlad-Kalûms herübergerufen hatte, war ein hochrangiger Offizier, der auf einem großen, schwarzen Ross inmitten einer Riege Soldaten saß, die ihn mit starken Schilden abschirmten. Er hatte braunes Haar, das bis zu seinen Schultern reichte, einen kräftigen, ein wenig zu drallen Körperbau und eine Stimme, die von Redegewandtheit, großer Selbstsicherheit und einer gehörigen Portion Geringschätzung und Hochmut zeugte.
    Braccas Rotbart erkannte Boldred, den Heeresmeister, der die Nähe seiner Fürstin, der er seit jeher so loyal diente, bislang nur in den seltensten Fällen verlassen hatte, sofortig. Allerdings war es Bragi Stahlhammer, der als erster des zwergischen Heeres zu einer Erwiderung ansetzte.
    „Wer wagt es, in einer solch unverschämten Weise mit dem König Zwergenauens und seinen Getreuen zu sprechen? Nicht einmal das geringste Wesen kann so töricht sein und einen Würdenträger eines Volkes beleidigen, das mit dem eigenen schon seit vielen Tagen befreundet ist und mit ihm beidseits lohnende Geschäfte betreibt! Früher waren wir von Imalra und ihren Vorgängern eine weitaus bessere Behandlung gewohnt, wie ich feststellen muss, und auch wenn die Zeiten unruhig sind, sollte die Verantwortung, die einem Heeresführer auferlegt wurde, ihn davor bewahren, durch blinde Provokation das Leben seiner Soldaten sinnlos zu gefährden!“
    „Wir sollten sie niedermachen und diesen Schurken für seine frechen Worte hängen!“, grollte Bolombur.
    „Ein Flegel wie dieser Kerl hat fürwahr keine bessere Behandlung verdient!“, bemerkte Dwari, was eine seltene Übereinstimmung zwischen ihm und Bolombur verriet.
    Eine einzelne Gestalt, die bislang hinter Bragi Stahlhammer zurückgeblieben und höher an Wuchs als alle Zwerge war, trat nun einige Schritt nach vorne, um von den Rhodrimn möglichst

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