Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)
Gedanken nach, die für alle anderen verborgen waren und die ihr sichtlich Kummer, Trübsal undTrübsal und Zwiespalt bereiteten. Als schließlich der Überfall der Orks auf die Menschen Arthiliens in Gang geriet, wandelte sie sich noch weiter und fand zu einer kalten Entschlossenheit und Berechnungskraft, deren Ursprung und Ziel vorläufig für niemanden ersichtlich waren. Auf jeden Fall schien sie ob des Niedergangs der eigenen Armee und der Verheerung Arth Milas weder Überraschung noch Mitgefühl zu empfinden.
Dann, als die grünhäutigen Geschöpfe vor den Toren Lemurias entscheidend zurückgeschlagen wurden und die Menschen Arthiliens jubilierten und aufatmeten, hätte eine weitere, gänzlich unerwartete Wendung der Dinge eingesetzt. Der Schwarze Gebieter, der Anführer der Orks Durotars und der Träger des Schwarzen Schwertes, dessen Ruf ihm bereits weit vorausgeeilt war, erschien plötzlich und auf unbekannten Wegen in der Zitadelle der rhodrimischen Hauptstadt. Zu allem Überfluss führte er in seinem Gefolge eine große Anzahl Ghuls als Begleitschutz mit. Imalra war, so unbegreiflich dies klingen mochte, erfreut über jenen Besuch und gebot Boldred, so berichtete dieser weiter, die Ankunft der neuen Verbündeten vorläufig geheim zu halten und stattdessen die Stadt unter einem Vorwand zu räumen. Gleichzeitig gab sie den Auftrag, dass nur die treuesten Soldaten, denen Ehrgeiz und ein unkritischer Verstand beschieden werden konnte, an diesem Ort inmitten der hochaufgetürmten Felsen verbleiben sollten. Die übrigen Angehörigen der Armee sollten augenblicklich in die weiten, gräsernen Ebenen des Fürstentums verlegt werden und sich dort für baldige Befehle bereithalten.
Manche Offiziere, denen man Widerstand gegen die undurchsichtigen Pläne der Fürstin – die in Wahrheit diejenigen des Schwarzen Gebieters waren – zutraute, wurden gar geschwind ihrer Freiheit beraubt und in einen der tiefen Kerker der Bergfeste verschleppt. Auch Braccas Rotbart und Ulmer hatte man eine solche Behandlung zunächst zugedacht, doch waren diese beim Volk und im Heer zu bekannt und zu gerne gelitten, als dass man sie ohne jeden Vorwand hätte verschwinden lassen können. Deshalb entschied man, dem jüngeren Heeresmeister eine Chance zu geben, seine Loyalität zu beweisen, während man den Ruf des Älteren in Luth Goleins Diebespfuhl zu Grabe tragen und ihn anschließend einer vermeintlich gerechten Strafe zuführen wollte.
Der geständige Gefangene erzählte weiterhin von dem Tag, an welchem Arnhelm in die Fürstenresidenz zurückkehrte und ihm als unliebsame Überraschung eine Falle bereitet wurde. Der Schwarze Gebieter hatte bei dieser Gelegenheit erstmalig sein maskiertes Haupt entblößt, woraufhin etwas zum Vorschein kam, das als unglaublich und ungeheuerlich bezeichnet werden musste. Der große Theron Goldklinge, den man seit zahllosen Jahrhunderten des Todes wähnte, zeigte sich unter den Lebenden wieder! Mit sich führte er zudem Aurona, das Goldene Schwert, das er gegen Fínorgel eingetauscht und dessen Besitz er sich viele Menschenleben zuvor schon einmal gerühmt hatte. Er war sowohl der Vater Imalras, wie nun offenkundig wurde, als auch ein Rachegeist, der sich von jedweden Skrupeln befreit hatte und nicht nur über Orks, deren Dienerschaft er sich durch Lügen gesichert hatte, sondern vor allem über Ghuls und andere Kreaturen Utgorths als willfährige Gehilfen verfügte.
„Wenn das stimmt, was der gute Boldred uns sagt – und wir haben keinen Grund, an seiner Aufrichtigkeit zu zweifeln –, dann hegt Theron einen erbitterten Hass auf die Menschen Lemurias und wahrscheinlich auch auf die Angehörigen anderer Völker, die ihm in seinen Augen Unrecht getan haben. Er hat sich mit bösen Zauberern und manch anderen Wesen, die von Tuor einzig zum Zweck der Zerstörung ersonnen wurden, eingelassen, und es lässt sich noch nicht sagen, ob er nicht letztendlich selbst zu den Betrogenen zählen wird“, sagte Braccas.
Boldred schloss seine Berichterstattung mit der Feststellung, dass der Schwarze Gebieter Dirath Lum bereits vor einigen Wochen verlassen habe, angeblich um im hohen Norden die nächsten Schritte seiner Schlachtpläne vorzubreiten. Seither hätten sich die Umstände in der Hauptstadt zum Schlimmeren gewandelt, denn die Ghuls und deren Anführer, die Crefilim, welche die gemeinen Exemplare an Abscheulichkeit, Gerissenheit und Kraft noch übertrafen, hätten seitherdie Macht in allen wesentlichen
Weitere Kostenlose Bücher