Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)
welchem ihn nach wie vor eine Fehde verband und der bekanntlich das Glitzern von Edelmetallen und Juwelen mehr liebte als den Ruhm, den es auf dem Schlachtfeld zu erwerben galt. „Wenn es jedoch einfacher geht, und ich das Scheusal mit meinem frisch geschliffenen Stahl an einem bestimmten Ort nur erwarten muss, so soll es mir ebenso recht sein! Ich will auf jeden Fall dorthin gehen, wohin auch dieser verruchte Gegner seine schwarzen Pranken setzen wird, von denen eine von Bragis Hammer zerschunden und gezeichnet wurde!“
„Damit wären wir zu derjenigen Entscheidung gelangt, die auch mir vorschwebte“, sagte Arnhelm, der sich mit einer Äußerung seiner eigenen Ansichten – ebenso wie Ulmer und Bloîn, die außerdem zugegen waren, – bisweilen zurückgehalten hatte. „Dwari und Bolombur sollten mit der Streitmacht Zwergenauens nach Nordosten aufbrechen, in Richtung des Ered Fuíls, um sich mit den Elben zu vereinen, rechtzeitig ehe der Angriff des Drachen und seiner Verbündeten dort einsetzt. Ich fürchte nur, wir kommen nicht umhin, unseren guten Braccas mit auf jenen Weg zu schicken, denn wer sonst könnte geeigneter sein, den Mittler zu spielen in der Not? Wenn mich nämlich meine Erinnerung nicht täuscht, gingen die Tage des Vertrauens und der Freundschaft zwischen Zwerg und Elb nicht erst gestern vorüber.“
„Freundschaft mit Elben, das wird ja immer besser, pah!“, bemerkte der dickbäuchige Bolombur und schüttelte den Kopf, wobei sein gegabelter Bart einen dazu passenden Tanz vollführte.
„Ich lege ebenfalls keinen großen Wert auf eine Waffenbruderschaft mit dem Volk, das einst Borgin feige mit seinen Pfeilen durchbohrte“, sagte Dwari. „Andererseits habe ich in Luth Golein Eldorin, den Fürsten der Lindar, und zwei seiner Freunde kennen gelernt, und ich muss sagen, dass ich mir die Spitzohren ..., sagen wir
schlimmer
vorgestellt hätte. Tatsächlich schienen kein Fehl und keine Falschheit in ihren Worten zu sein, und die Sorgen und Nöte, die sie bewegten, waren ähnlich den unsrigen, da immerhin der gleiche Feind sie bedroht. Ich hoffe inständig, dass es ihnen gelungen ist, im Orkland das zu finden, nach dem sie suchten, und sie den Dämon, der sie plagte, damit bezwingen konnten. Und ebenso hoffe ich natürlich, dass Ulven und Marcius, die sie begleiteten, gesund und munter geblieben sind.“
„Das hoffe ich ebenso, Dwari, mein guter Freund, und wenn es der Absicht meines neuen Fürsten, den ich so nenne, obgleich seine Krönung noch aussteht, entspricht, dann will ich weiterhin an der Seite meiner zwergischen Freunde verweilen und diese begleiten, bis die letzte Schlacht ausgefochten ist!“, sagte Braccas Rotbart. „Gleichwohl obliegt es dann vor allem dir, Arnhelm, die Verteidigung Pír Cirvens zu organisieren, ob mit oder ohne die Unterstützung Kherons. Von zwei unmöglichen Aufgaben, die zur Auswahl stehen, hast du dich demnach für die noch aussichtslosere entschieden.“
„Du hast es schon immer verstanden, mir und allen anderen Mut zu machen“, sagte der Sohn Imalras und Tarabunts, der schon wieder ein wenig schmunzeln konnte. „Wahrhaftig, wir haben gegen die Übermacht, die gegen uns steht, keine einzige Chance, doch gerade darum sollten wir diese nicht ungenutzt lassen! So ungefähr lässt sich unsere Situation derzeit beschreiben, doch auch unsere Widersacher haben Fehler gemacht und unverhoffte Verluste verzeichnet, wie unserSieg bei Dirath Lum zeigt. Vielleicht erweisen sich diese in der Tat als zerstrittener und weniger planvoll, als es bislang den Anschein macht, was uns zugute kommen könnte, wenn wir uns im Gegensatz dazu zu einen verstehen.
Zu dieser Angelegenheit habe ich außerdem eine gute Nachricht, die noch neu für die meisten Ohren hier sein dürfte! Kurz, ehe wir uns versammelten, habe ich nämlich erfahren, dass Unterstützung aus dem Süden zu uns herbeieilt! Der orkische Clan der Ashtrogs, dessen Streiter uns schon einmal beigestanden haben, steht bereits kurz vor dem Stromsteig und ist bereit, an unserer Seite abermals in die Schlacht zu ziehen! Offensichtlich haben sie die Bekanntschaft von Ulven, Marcius und den Elben gemacht und sind daraufhin von der Dringlichkeit unserer Lage überzeugt worden.
Dies also ist unser Plan, wenn mein Vorschlag bei Euch Gefallen findet! Ulmer soll das rhodrimische Heer nach Lemuria führen und sich unterwegs mit der orkischen Horde vereinen, die Bullwai mit sich bringt! Ich selbst will noch am heutigen Tag auf
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