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Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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sie zu der spätabendlichen Atmosphäre nicht passen wollten, und durch den silbrig-goldenen Schein von Fackeln ersetzt, die an den Baumsäulen befestigt waren. Dazwischen schickte sich eine große Schar von Elben zu einem gemeinschaftlichen Tanzvergnügen an. Im Vergleich zu der Geschmeidigkeit und Gewandtheit, die dabei zur Schau getragen wurden, nahmen sich die Bewegungen selbst der geschicktesten Angehörigen des Volkes der Menschen wie das Trampeln von jungen Büffeln aus. Auffallend war, dass manche der grazilen Wesen bei allem, was sie verrichteten, ehrfurchtgebietend und prächtig verblieben, während andere sich einer völligen Fröhlichkeit hingaben und an gänzlich unbekümmert spielende Kinder erinnerten. Der Feuerschein der Leuchten, der auf den Gesichtern der Tanzenden Muster warf, war wie ein Sommerlicht und übergoss ihre gleichmäßige Statur und ihr schönes Haar wie mit flüssiger Bronze.
    Ein besonderes Augenmerk widmeten die beiden Rhodrim ganz unwillkürlich den zahlreichen Elbinnen, die gegenwärtig einen weiten Reigen bildeten und sie mit ihren Tanzschritten, Drehungen und Sprüngen erfreuten. Die Zartheit ihrer Gesichter wurde durch ihre ebenmäßigen, langen Haare, ihre dezent geschminkten Wimpern und ihre geschwungenen, an die Farben von Waldbeeren erinnernden Lippen betont. Ihre fließenden, von Silberfäden durchwirkten Kleider waren unvergleichlich fein gearbeitet und offenbarten in vielen Fällen ihre nackten, milchweißen Schultern. In den Abgründen, die hinter ihren schimmernden Augen lagen, schwamm eine gar unermessliche Verheißung, ein Traum von vollendeter Liebe und Schönheit, der einen Mann alles andere vergessen machen konnte, aber zugleich auf eine eigentümliche Art beklemmend wirkte. Ihre Stimmen, die sich fortwährend zu Liedern erhoben, klangen flötend verführerisch und so lieblich wie die Sterne. Gemeinsam mit dem Spiel der Instrumente, die gezupft, geflötet oder anderweitig angestimmt wurden, ergaben sie unsagbar süße, ineinander verwobene Laute, die herabsanken wie kristallklare, in Schneeflocken gebettete Edelsteine aus Wort und Melodie.
    Am weitaus bemerkenswertesten unter allen Elbinnen, die in dieser Nacht zusammengekommen waren, war jedoch zweifellos Erenya, die Schwester Eldorins. Im Gegensatz zu den meisten anderen weiblichen Angehörigen ihres Stammes enthielt sie sich dem Tanzen und blieb abseits des Pulks der Mehrheit der Anwesenden. Irgendwann entschwand sie dann, unbemerkt und leise, den vielen Blicken nicht nur der Menschen, die ihre Schönheit suchten, um sich bald darauf auf dem Balkon ihrer Behausung wiederzuzeigen. Wie sie da an der hölzernen Brüstung der Terrasse stand und, nachdenklich offenbar, über die Menge und außerdem weit darüber hinaus schaute, wirkte sie in ihrem weißen Gewand wie ein Geist, der soeben dem Mondlicht entstiegen war und das Licht der Sterne als Geschenk mit sich gebracht hatte. Ihre leuchtenden, lindgrünen Augen waren der Kronschmuck ihrer engelsgleichen Erscheinung, und ihr Haar, das schwarz war wie eine wolkenlose Nacht, der sanfte Rahmen. Ihr Körper war darüber hinaus so schlank wie eine stählerne Klinge, deren perfektes Maß der Fertigung heutzutage nicht mehr erreicht werden konnte. Tatsächlich verströmte er eine solch unvergleichliche Anmut, dass er beinahe schon wieder schreckenerregend wirkte. Schließlich zog sie sich zurück in ihre geräumige, in einer mächtigen Baumkrone verborgene Wohnhütte und ward in dieser Nacht nicht mehr gesehen.
    Zu Ulven und Marcius gesellten sich im Laufe des weit mehr als unterhaltsamen Abends zahlreiche Elben, deren Bekanntschaft sie entweder schon gemacht hatten oder die neugierig waren, endlich Kinder des in Arthilien noch jungen Menschengeschlechts kennen zu lernen. Allesamt begegneten diese den beiden Rhodrimn mit respektvollen Worten und Gesten, und es kam zu dem ein oder anderen heiteren Plausch, in deren Verlauf die Weitgereisten viele Einzelheiten über ihre Gastgeber und Aím Tinnod erfuhren, aber auch interessante Dinge über die Länder desWestens, welche die Menschen nunmehr bewohnten, die ihnen bislang nicht bekannt oder wenigstens nicht bewusst gewesen waren.
    „Nun, ebenso wie Ihr die Formung unserer Ohren, die uns im Übrigen ausgesprochen gute Dienste leisten, oder manch anderes an uns merkwürdig finden mögt, so gibt es auch einige besondere Merkmale, die wir Elben an Euch Irremani belustigend finden könnten. Nehmt zum Beispiel die Haut Eurer

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