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Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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sein Torso zu einem verschämten Häufchen zusammen, und er hauchte sein Leben aus.
    Trotzdem sie den Tod des einen ihrer Anführer mitansehen mussten, zeigten sich die in der Nähe befindlichen Piraten keineswegs auf irgendeine Art entmutigt. Mit gefletschten Zähne wie Raubtiere und üble Flüche und Beschimpfungen ausspeiend, näherten sie sich den drei Elben nunmehr in Scharen, und die zahlreichen verschiedenartigen Waffen, die sie bedrohlich schwenkten, ließen keine Zweifel an ihren Absichten aufkommen.
    „Ergebt Euch besser gleich, Ihr spitzohrigen Maden!“, keifte einer der Kerle, die einen strengen, von einer geringen Körperpflege zeugenden Geruch verströmenden Kerle mit einer zu hohen, fistelnden Stimme. „Vielleicht lassen wir Euch dann wieder laufen, wenn wir irgendwann mit Euch fertig sind!“, meinte er weiterhin höhnisch.
    In diesem Augenblick fiel eine Gestalt wie ein gezielter Blitz über ihn her und trieb ihm einen kalten Stahl durch das Fleisch bis ins Herz hinein. Immer wieder und wieder fuhr die gestoßene Klinge anschließend in die Brust des Piraten, bis seine vergeblichen Hilfeschreie einem nassen Gurgeln wichen und schließlich unbeantwortet endeten.
    Illidor Nachtbringer hatte die Schwere, die ihn nach seinem langen Schlaf möglicherweise die ganze Zeit über noch geplagt hatte, endgültig abgelegt, wie nunmehr unübersehbar war. Der Elb mit dem langen schwarzen Haar, der für eintausendsechshundert Jahre vom Angesicht Mundasverbannt gewesen war, hatte sich bislang so still und unauffällig verhalten, dass ihn Freund wie Feind aus den Augen gelassen und unterschätzt hatten. Plötzlich aber war er, schneller als ein menschliches Auge zu gewahren vermochte, in den Vordergrund gesprungen und hatte sein Schwert, das in Dson Baldur an seiner Seite gewacht hatte, mit solch kraftvollen und rasanten Schwingungen tanzen lassen, dass es erschien, als vollführe er nicht bloß körperliche Anstrengungen, sondern vielmehr einen bemerkenswerten, kriegerischen Zauber.
    Als die in der Umgebung weilenden Piraten das beeindruckende kämpferische Gebaren des Elben sahen, unterdrückten sie ihre eigenen Angriffsgelüste einstweilen und wichen respektvoll und unter einem erschrockenen Aufstöhnen ein wenig zurück. Dann aber besannen sie sich, und es triumphierten der Hass, der in ihnen loderte, und die Furcht davor, eine peinliche Blöße zu offenbaren, denn schließlich befanden sie sich gegenüber der begrenzten Zahl ihrer Gegner bei weitem in der Überzahl.
    Illidor ließ sein Schwert kreisen, als die Feinde brüllend nahten, sodass sein Angesicht hinter einem Wirbelwind verschwand, der neben seinem schneidenden Luftzug eine Vielzahl von messerscharf gewetzten, zerstörerischen Klingenblättern mit sich zu tragen schien. Eldorin und Nurofin hingegen hätten es nun, da etwas Distanz zu ihren Gegnern hergestellt war, gerne vorgezogen, ihre Schwerter in deren Scheiden verschwinden zu lassen und sich stattdessen mit ihren Pfeilen und Bogen zu bewaffnen, doch hatten sie diese vor dem Erklimmen des Gebirges in ihrem Lager bei Ulven und den Pferden zurückgelassen. So gesellten sie sich an die Seite des schwarzhaarigen Lindars und führten ihre Klingen mit einer Behändigkeit und tödlichen Präzision, zu welcher ausschließlich Angehörige ihrer Art wohl fähig waren. Hätten nicht ein sich viele Male wiederholendes Blutvergießen und das manchmal mühevolle Befreien ihrer Waffen aus den Leibern der erschlagenen Menschen ihren Takt gestört, so hätte man ihre leichtfüßigen Bewegungen leicht für einen anmutigen Tanz halten können.
    Illidor Nachtbringer zog gerade einem der Piraten zwei Hiebe kreuzweise über die Brust, woraufhin zwei tiefe, blutige Striemen das baldige Verenden des Unglücklichen vorhersagten, als das Gefecht für einige Augenblicke ins Stocken geriet. Instinktiv hatten sich die drei Elben während ihres verzweifelten Kräftemessens mit der Überzahl der Angreifer in Richtung ihrer Gefährten orientiert, und jene hatten sich ihrerseits ähnlich verhalten. So kam es, dass die Lindar und der Nolori mit den beiden Orks und Marcius wieder zusammengeführt wurden. Jeder der sechs vergewisserte sich daraufhin mit einigen raschen Blicken, wie es um die anderen bestellt war, und stellte fest, dass sich alle von ihnen – von einigen leichteren Blessuren abgesehen – weiterhin bester Gesundheit erfreuten.
    „Wir haben mehr von diesen Bastarden erschlagen, als wir zählen konnten“, raunte

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