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Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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losrennenden orkischen Verbündeten in die Quere kam.
    Die Mächte Utgorths vernahmen den Hornstoß, erzitterten und erlahmten augenblicklich in ihren Angriffsbemühungen, deren Erfolg bis zu diesem Zeitpunkt vermeintlich nicht mehr ferngewesen war. Mit einem bedeutenden Maß an Ungläubigkeit erkannten sie nun, dass eine starke feindliche Streitmacht so unvermutet wie ein plötzlicher Sturm auf dem Schlachtfeld erschien.
    Beschwingt von ihrem Wunsch nach Vergeltung und unter dem über ihren Köpfen im Wind wehenden Banner mit dem Ungeheuer, welches bezwungen in die Erde gestampft wurde, brachen die Reiter Rhodrims, einem donnernden Gewitter gleich, über die Ghuls und Crefilim herein. Speere klirrten an Schilde, und die geraden, sorgsam gearbeiteten Schwerter der Menschen kreuzten sich mit den krummen, schartigen Klingen der Kreaturen mit dem insektenähnlichen Antlitz. Die meisten der Geschöpfe Tuors wurden jedoch einfach hinweggefegt, indem die Pferde über sie hinweggaloppierten oder der Stahl der Reiter ihre sehnigen, knorpeligen Körper zu einer teigigen Masse zerrieb. Noch schlimmer wurde das Ungemach, das über sie kam, als die vom Clan der Ashtrogs angeführten Orks die nahe Umgebung der Befestigung Pír Cirvens erreichten. Bullwai, Panca, Ogrey, Ugluk, Uchnoth und all die anderen der stämmigen, grünhäutigen Wesen gruben sich wie ein spitzer, unwiderstehlicher Keil in das Fleisch der Feinde hinein und sorgten trotz oder gerade aufgrund deren Überzahl für reichlich Nachschub an dunklem Blut, das der Erde zu trinken gegeben wurde.
    „Die Rhodrim sind da! Und mit ihnen kommen Orks, die uns beistehen!“, erhob sich ein vielstimmiges Rufen auf dem Festungswall, und alle der Verteidiger vernahmen dies und schöpften neue Hoffnung.
    „Unsere Verbündeten sind gekommen!“, sprach Arnhelm, der sich mit einer großen Anzahl von berittenen Soldaten, die auf seine Anweisungen warteten, zwischen den beiden Ringwällen der Festungsstadt befand. „Sie benötigen unsere Unterstützung, und diese sollen sie bekommen!“
    Gleichzeitig ächzte die große Außenpforte, auf welche er und sein Trupp einen guten Blick hatten, neuerlich unter einer starken Erschütterung. Risse zeichneten sich längst ab in dem Stahl, aus dem das gewaltige Tor bestand, und ebenso in den eisernen Kettengliedern, die damit verbunden waren, was vermuten ließ, dass die Barrikade nicht mehr lange standhalten würde.
    „Wir Lemurier sind bereit, Arnhelm von Rhodrim, Stolz der Menschen!“, entgegnete Dadoklas stellvertretend für seine Landsleute. „Geh uns voran, und wir folgen dir zu jedwedem Ende!“
    Dann, infolge eines weiteren schweren Schlages, den die Ramme ausführte, zerbarst das Portal in etliche Stücke und gab den Blick auf die metallene Drachenfratze des Belagerungsgeräts der Diener Utgorths frei.
    „Auf und voran, Ihr Menschen Arthiliens! Wenn dies das Ende aller Tage sein soll, dann wollen wir es willkommen heißen!“, sprach der Sohn Imalras und Tarabunts mit einer Stimme, die klarer und beeindruckender ausfiel als jede andere, die man in diesem Zeitalter gehört hatte, während er sich in den Steigbügeln erhob und sein Schwert über dem edlen Kopf Windspiels nach vorne reckte.
    So brausten die von dem rhodrimischen Thronerben angeführten Lemurier voran und fegten durch das zerstörte Tor nach außerhalb der Stadt. Dort hielten sie mitnichten inne, sondern bahnten sich gewaltsam eine Schneise durch den Pulk der feindlichen Krieger, bewegten sich über das sich anschließende, geschotterte Gefälle hinab und versprengen dabei zahlreiche der verdutzten Ghuls. Gleichzeitig öffneten sich an allen vier Seiten des äußeren Walls versteckte und nahtlos in das umliegende Gestein eingefügte Ausfallpforten, durch die ebenfalls Reihen von in den hellbeigen Farben des Königreiches gekleideten Soldaten flossen. Zugleich erklangen Trompeten von innerhalb der Feste und kündigten den Ausfall der Gesamtheit der Streitmacht an, welche Pír Cirven in diesen Tagen aufzubieten hatte.
    Die Heerscharen der Kreaturen Utgorths, die um die hohen Stadtmauern einen dichten Ring gezogen hatten und noch kurze Zeit zuvor den menschlichen Gegner eingeschlossen zu habenwähnten, wurden von zwei Seiten aufgerieben, auseinander gedrängt und nun selbst in größte Bedrängnis gebracht. Stattdessen eroberten die Lemurier, die Rhodrim und die Ashtrogs in Windeseile die Herrschaft über den Kriegsschauplatz. So erglühte für eine Weile wahrhaftig ein

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