Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)
Material geziert wurde. In jeder Hinsicht war er verehrungswürdig, und alle, die ihn kannten, waren sehr dankbar darüber, jemals in ihrem Leben seine Bekanntschaft gemacht zu haben.
„Ulven aus Rhodrim, einfacher Soldat aus Heeresmeister Arnhelms Regiment, zu Euren Diensten! Es ist uns eine außergewöhnliche Ehre, Eure Bekanntschaft zu machen, Herr Elb, wenn ich das sagen darf“, platzte Ulven plötzlich heraus und verneigte sich. Aufgrund der Gegenwart von so viel Zauber und außergewöhnlichen Personen war er ein wenig nervös geworden und konnte die Stille, die der Gleichmut des Elben für einige Augenblicke heraufbeschworen hatte, nicht länger ertragen.
Der schwarz gelockte Marcius, dem ebenfalls nicht so recht wohl zumute war, wollte ihn ob seiner vorlauten Rede sogleich mit einem tadelnden Blick versehen, doch kam ihm ihr Gastgeber zuvor.
„Auch wenn Ihr mir dies nicht zutrauen mögt, da Ihr denkt, dass wir Elben uns seit langer Zeit schon im Inneren des Ered Fuíls verbergen, weiß ich doch vieles über Euch Menschen, was nur wenige wissen, denn mein Gehör ist gut, und ich habe viele Vertraute, die mir Nachrichten bringen. So weiß ich von Eurer Suche nach dem Goldenen Schwert, und ich weiß einiges über die Zusammensetzung der Gemeinschaft, die mit dieser heiklen Aufgabe betraut war. Und ebenso sagte man mir, dass Ihr beiden, Ulven und Marcius, wenn Ihr auch nur von geringem Rang seid, redlicher und darum ehrbarer seid als viele derjenigen, die sich als wichtig und weise ausgeben. Alles, was Ihr bisher getan habt, hat Eurem Land, Euren Familien und Eurem Volk gedient, und nichts habt Ihr für Euch selbst begehrt. Dies verlangt uns gerade uns Elben Hochachtung ab, denn sicherlich werden Selbstlosigkeit und Begnügsamkeit von kaum jemandem so sehr geschätzt wie von uns. Schon seit jeher erfreuen wir uns nämlich allein an dem, was uns gegeben ist, begnügen uns damit, dies zu bewahren oder sogar mit anderen zu teilen, wenn diese Not leiden, und streben nicht nach Reichtum oder Macht, da wir wohl wissen, dass beides immerzu vergänglich ist.“
Thingor atmete tief durch. Gerade hatten die Menschen aufgrund des Lobes, das er über sie ausschüttete und das ihnen irgendwie peinlich und unangenehm war, den Eindruck gewonnen, dass seine unbewegte Meine sich zu einem Lächeln verformen könnte. Doch nun, als er sich weiterzusprechen anschickte, klang er schlagartig noch ernster und bedrückter als zuvor.
„Ich wollte, wir hätten uns kennen gelernt und uns beraten können zu einer früheren, glücklicheren Stunde, doch seit dem Unglück, welches vor langer Zeit im Nuo Parana über uns kam, haben wir Elben unsere eigene Bürde zu tragen, und unsere Pfade kreuzten sich selten nur noch mit denjenigen anderer Geschöpfe Mundas, sei es aus Zufall oder Absicht. Gleichwohl kann ich nicht verhehlen, dass auch ich in der Verantwortung dafür stehe, dass wir uns so lange in unsere traute Abgeschiedenheit zurückgezogen und gehofft haben, dass jeder Sturm, der über Arthilien kommen möge, schadlos an uns vorüberginge. Es ist ohne Frage ein Fehl, der unserem Volk zueigen ist, dass uns weitreichende Änderungen und schwierige Entscheidungen zuwider sind. So heißt es vielleicht nicht ganz zu Unrecht, dass, wenn man uns um Rat fragt, die Chancen gut stehen, dass wir nicht
nein
sagen, doch dass sie ebenso gut stehen, dass wir nicht
ja
sagen. Dies ist der Fall, da wir selten unvorsichtig sind und unüberlegte Ratschläge geben, aber auch, da wir Tadel und Enttäuschung gerne vermeiden.
Womöglich hätten gerade wir Nolori, nachdem die Herrschaft der Oger und des Schwarzen Drachens geendet hatte, den Anfang machen und uns zurück zu den Gestaden der Meere aufmachen sollen.
Linored pennin marima
–
unsere liebe, graue Mutter
, so nennen die Kinder unseres Stammes gerne die See, welche sie zu allen Zeiten so sehr verehrt haben und deren Anblick wir seit zahllosen Tagen, wie es scheint, schon entsagen. Ich habe gefehlt in dieser Hinsicht, doch ist es nun zu spät, dies zu bedauern und einen Weg umzukehren, der bereits gegangen ist. Nuwena, meine Tochter, ist tot, und mit ihr ist auch ein großer Teil von mir in die Gefilde gegangen, in der viele andere meiner Ahnen, Verwandten und Freunde längst auf mich warten mögen.
Unterdessen ist die Welt in einem Wandel, der von Mächten hervorgerufen wurde, die nicht von Aldus Gnaden sind und über deren Wesen ich hier keine Worte aussprechen will. Es scheint an Euch
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