Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die zweite Fahrt zur Schatzinsel

Die zweite Fahrt zur Schatzinsel

Titel: Die zweite Fahrt zur Schatzinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Leeson
Vom Netzwerk:
herauszubekommen, waren festgenommen worden und würden auf
Anstiftung zum Aufruhr usw. verklagt werden.
    Mehrere Herren hatten vor dem
Bürgermeister ausgesagt, daß Barker gehört worden war, wie er Mr. Argent mit
schrecklichen Konsequenzen gedroht hatte; und die Menge war gehört worden, wie
sie brüllte: „Fangt den Maschinen-Mann!“
    Der Squire knurrte: „Wahr
genug.“
    „Wenn sie das vor Gericht
aussagen, können diese Leute gehängt oder deportiert werden.“
    „Tja, wer am Aufruhr teilnimmt,
muß bestraft werden, und wer zum Aufruhr anstiftet, ebenfalls.“
    „Nun, Mr. Trelawney“, sagte der
Doktor trocken, „man könnte vielleicht auch sagen, ein gewisser Vorwurf trifft
Euch.“
    „Mich?“
    „Na ja, es fing alles im
Boxring an. Ihr und Eure Freunde habt gut dabei abgeschnitten.“
    „Zum Teufel, Livesey, wie konnte
ich wissen, daß sie es so aufnehmen? Kein rechter Sportsgeist.“
    „Stimmt. Aber das ist kein
Verbrechen, für das man gehängt wird, oder die Hälfte der Bevölkerung würde
baumeln.“
    Das brachte den Squire in
Verlegenheit.
    „Nun, was sollen wir tun?“
    „Heute nacht wird ihnen nichts
geschehen“, sagte Dr. Livesey. „Ich habe dem Gefängnisdirektor Geld gegeben,
damit er ihnen etwas zum Abendessen kaufen kann. Wir werden abwarten, welche
Klagen vorgebracht werden, wenn die Gemüter sich abgekühlt haben.“
    „Ah“, sagte Trelawney und war
im Geiste schon wieder bei seinen achthundert Guineen.
    „In der Zwischenzeit gibt es
die andern Anklagen“, sagte der Doktor.
    „So? Was für Anklagen?“
    „Die gegen Euch, Mr. Trelawney,
und mich und Jim; diese Herren, denen Ihr heute abend Geld abgenommen habt, werden uns nicht so schnell vergessen.“
    „Pfff!“ sagte Squire. „Wieso,
das war nur Silvers-Argents Witz. Alles wird gut ausgehen. Ihr werdet’s sehen.“
    „Mr. Trelawney!“ Ich konnte
sehen, daß der Doktor die Geduld verlor. „Es wird nicht alles gut ausgehen. Wir
sind, beinah mit unseren eigenen Worten, fast eines jeden Verbrechens aus dem
Newgate-Kalender vor der gesamten Wirtschaftselite von Bristol angeklagt
worden. Euch mag das gleichgültig sein, mir nicht. Ich habe hart gearbeitet, um
ein Krankenhaus für die Armen zu errichten, und seine Wohltätigkeit hängt von
dem guten Willen solcher Männer ab.“
    „Zum Teufel auch, Livesey“,
murrte der Squire, „warum müßt Ihr immer recht haben! Ich bin ein vorschneller
Narr. Was sollen wir tun? Dieser vermaledeite Anwalt Stilton oder Wilton hat
Jim Hawkins Worte gegen uns gebraucht. Wie können wir darauf antworten?“
    Der Doktor setzte sich ruhig
ans Fenster und zündete sich eine Pfeife an. Er rauchte eine Weile und schaute
auf den Fluß unten hinaus. Dann hob er den Kopf und verlieh seinen Worten mit
dem Pfeifenstiel Nachdruck.
    „Das ist’s, Trelawney. Tom,
mein Junge“, sagte er zu mir, „geh und such Mr. Hawkins, bitte.“
    Der nächste Morgen fand uns
alle wieder in der Halle der Kaufleute versammelt. Ich warf einen verstohlenen
Blick auf sie, wie sie in all ihrem Staat dasaßen, und dachte daran, wie sie
und ihre Frauen gestern ausgesehen hatten, als sie der Welt ihre dicken Hintern
und Hacken gezeigt hatten, während sie sich vorwärtskämpften, um den
Kingswood-Bergleuten zu entkommen. Ein paar Gesichter waren von der Schlacht
gezeichnet. Zweifellos würden sie bald die Geschichte erzählen, wie sie gegen
den Mob gekämpft hatten, um die Ehre ihrer Dame zu retten. Doch das ist der
Lauf der Welt. Heute früh waren sie auf ein anderes Vergnügen erpicht, und hier
kam Mr. Argent mit Wensleydale und Stilton, bereit, es ihnen zu geben. Wilton
trug wie gewöhnlich ein Bündel Papiere unter dem Arm. Ich war sicher, daß dies
Mr. Hawkins Geschichte von der Reise zur Schatzinsel war.
    Sie mußten sie bei einem jener
Besuche im „Admiral Benbow“ fortgetragen haben. Tom Carter hatte seine Augen
nicht weit genug offengehalten. Das beschämte mich, denn ich schuldete es
Master Jim, seine Interessen wahrzunehmen. In dieser Hinsicht war er nicht
übermäßig schlau. Ich schaute ihn an, wie er neben dem Doktor dasaß.
    Der Doktor flüsterte ihm etwas
ins Ohr, und er sah blaß und betroffen aus. Das konnte jedoch auch daher
kommen, daß er sehen konnte, wie Lady Alice übertrieben von Mr. A. begrüßt
wurde und es ihr offensichtlich gefiel. Ich sah sie leise über etwas lachen,
was er gesagt hatte, zweifellos wieder so ein Geistesblitz wegen seines
künstlichen Beines. Um alles in der Welt konnte

Weitere Kostenlose Bücher