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Die zweite Fahrt zur Schatzinsel

Die zweite Fahrt zur Schatzinsel

Titel: Die zweite Fahrt zur Schatzinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Leeson
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sprang auf. Sie auch.
    „Das Schiff?“ rief ich.
    „Ging unter. Dieser Narr,
Silver, zu denken, daß er mein Papa ist. Er legte die Lunte falsch. Schlug ein
Loch in den Boden des Schiffes, als wir am „Fernrohr“ vorbeisegelten. Es sank
in Sichtweite der Küste.“
    „Alle gerettet?“
    Sie nickte. „Allen geht’s gut.
Morgen stimmen wir ab.“
    „Schiff oder Hütte?“ fragte
ich. Sie schüttelte den Kopf. „Darüber, ob wir runter zur Skelett-Insel kommen
und meinen Papa aufhängen oder nicht.“
    „Ist das wahr?“
    Sie lächelte verschmitzt.
„Nanny würde das nicht zulassen. Sie will ihn noch ein bißchen länger quälen.“
    Ich schaute sie an, ihr rotes
Kleid klebte an ihrem Körper, ich streckte die Hände aus. Sie schlug mich. Ich
sprang zurück. Sie riß die Naht ihres Unterrockes auf und knotete ihn zwischen
den Beinen zusammen.
    „Drei Würfe, he, Tom?“
    Sie sprang mich an. Ich
täuschte sie, fing sie, als sie an mir vorbeiglitt, warf sie über die Hüfte und
nagelte sie auf dem Sand fest, wo die Wellen über uns liefen. Ich preßte meine
Lippen auf ihre. Sie versuchte, mich fortzustoßen.
    „Drei Würfe, hab’ ich gesagt“,
murmelte sie.
    „Und wenn ich verliere?“ sagte
ich und küßte sie wieder.
    Als wir in der Brandung
rollten, hörte ich von weitem Lady Alices Stimme.
    „Streiten sie, Mr. Somerscale?“
    „Die Vernunft spricht dafür,
daß sie es nicht tun.“
    „Es gibt Dinge, denen die
Herrschaft der Vernunft sich beugen muß.“
    „In der Tat, Lady Alice, kann
das bewiesen werden?“
    „Es kann, Mr. Somerscale...
kommt...“

Schatzinsel
    12. März 17—
     
    Nun ist meine Geschichte zu
Ende. Das ist mehr, als man von dem Boot oder der Hütte sagen kann. Wir hatten
so viele Abstimmungen darüber, daß der gute Wensleydale und Lady Alice sich ein
Boot mit einer Hütte obendrauf ausdachten. Sieht mir vertraut aus, und Dick
Johnson meint, daß sie die Idee aus Genesis 6, Vers 14-16, nahmen.
    Die Leute auf dem „Fernrohr“
haben auch abgestimmt. Daniel und die meisten wollten helfen, das Boot zu
bauen. Ein paar andere wollten warten, bis es fertig wäre und es dann
übernehmen. Aber was dann? Ein paar wollen nach Jamaica segeln. Ein paar nach
Afrika. Und ein paar wollen hierbleiben. Betsy sagt, sie glauben, so viel Recht
auf diese Insel zu haben wie sonst irgend jemand . Ich
würde jede Insel mit Betsy teilen, obwohl sie versucht, jede
Meinungsverschiedenheit zwischen uns durch drei Würfe zu regeln.
    Es gibt allerlei Zank, was den
guten Wilton-Stilton weiterhin glücklich macht. Aber, sagt Dr. Livesey,
Menschen zanken sich nun mal, und das macht nichts, vorausgesetzt, daß sie
einander nicht die Kehle durchschneiden, so daß Jim und er sie nicht mehr
zurechtflicken können.
    Mr. Trelawney und Mr. Argent
gehen jeden Tag mit Ned Barker zum Schwarzen Felsen. Die beiden schauten Ned
und den Bergleuten immer beim Wegräumen der Felsen zu. Aber jetzt gehen die
Bergleute lieber fischen und legen einen Garten an, so daß Squire und Argent
sich selbst anstrengen müssen, während Ned sie überwacht. Nanny geht einmal in
der Woche dort rauf, um ihnen zuzuschauen. Sagt, es gibt ihr das Gefühl, wieder
jung zu sein. Aber sind die Silberbarren dort? Wir haben nur Dick Johnsons Wort
als Beweis, und er ist sich keiner Sache sicher, außer daß die Himmelspforten
dank des kleinen Tommy Carter auf ihn warten. Am ersten Sonntag in jedem Monat
geh’ ich zum Essen in die Nordbucht. Mein Name ist in die Lehne des vierten
Stuhles geschnitzt. Sie sind eine angenehme Gesellschaft, wenn auch ziemlich
ruhig. Dick hat Squire und Mr. Argent eingeladen, zu ihm raufzukommen, er wolle
ihnen verzeihen, aber sie scheinen nicht allzu erpicht darauf.
     
     
    6. September 17—
     
    Sie glauben, daß in diesem
Monat die Felsen beiseite geräumt sind und das Schiff ins Wasser gelassen wird.
Dr. L. sagt: „Paß auf, geh auf Nummer sicher.“ So verstaue ich diese Geschichte
in einem Rumfaß und lasse es von der Nordostströmung forttragen, die, wie sie
sagen, die Küsten vom guten alten England umspült. Wer immer dies findet,
sollte zum Gasthaus „Zum Admiral Benbow“ gehen und unter Master Hawkins Bett
nachschauen (vorausgesetzt, die alte Dame ist nicht im Raum). Die Geschichte
von der Schatzinsel liegt dort, und glaubt mir, das ist ‘n mächtig gutes
Seemannsgarn, das veröffentlicht werden sollte.
    Die Insel liegt —°O–N-°-W. Der
Schatz, hat Dick Johnson mir letzten Sonntag gesagt, ist unter...

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