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Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Titel: Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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kannte.
    »Sie bleibt lange weg«, sagte Leandra leise zu mir.
    »Sie weiß, was sie tut.«
    »Mir wäre es lieber, es ginge weiter. Ich bin bis auf die Knochen durchnässt«, sagte Janos. Er saß mit dem Rücken an einen anderen Stein gelehnt und warf kleine Steine.
    »Ich wusste nicht, dass es so große Höhlen gibt. Es ist unheimlich hier«, sagte Sieglinde. Sie zog mit ihren Zähnen die Handschuhe aus und rieb die Finger aneinander. »Ob wir ein Feuer machen sollten?«
    »Hallo!«, rief Janos. »Allo … allo … allo …«, kam das Echo zurück. Er drehte sich um und grinste. »Sie ist wirklich groß!« Seine Augen weiteten sich, als plötzlich in der Ferne das Geräusch herabfallender Steine zu hören war.
    Da erschien Zokora aus dem Dunkel. Sie rannte und wirkte wütend. »Schwachsinniger Mensch, du bringst uns noch um! Schnell, folgt mir! Wenn einer stürzt, lasst ihn liegen, wir haben keine Zeit mehr!«
    Sie eilte davon, abseits vom Weg in einen Irrgarten von Kalksteinsäulen, herabgebrochenen Felsplatten und verräterischen Rissen im Boden. Ich war es, der strauchelte, aber Varosch riss mich kommentarlos mit.
    Ich wollte gerade Zokora fragen, was das alles sollte, als ich es hörte, hinter uns.
    Ein Rascheln und Schaben, Klicken und Knistern, Geräusche, die ich von der Welt der Oberfläche nicht kannte und die hier unten tiefste Furcht auslösten.
    »Hier!«, rief Zokora. Sie hatte ein kleines Plateau erreicht. An dieser Stelle waren Felsplatten übereinander gefallen, und dazwischen waren Säulen gewachsen, sodass das Gebilde dem Rachen eines Drachen ähnelte, mit den Säulen als Gehege seiner Zähne.
    »Verteilt euch, die Säulen sollten uns Schutz geben!«
    »Götter!«, entfuhr es Leandra neben mir. Sie hatte ihr Schwert gezogen und sah an mir vorbei in die Dunkelheit. Ich erkannte noch nichts.
    »Achtung, ich mache Licht!«, rief Zokora und streckte ihre Hand aus. Ein gleißender Lichtpunkt erschien an ihren Fingerspitzen und schoss davon, um in einem Bogen aufzusteigen. In etwa zwanzig Mannslängen Höhe blieb der Lichtpunkt stehen und wurde immer heller, bis man die Augen abwenden musste, um nicht zu erblinden.
    »Verdammt!«, rief Janos.
    »Heiliges Exkrement!« Das war Varosch.
    Ich sagte nichts, mir hatte es die Sprache verschlagen.
    Um uns herum bewegten sich um die dreißig … Kakerlaken? Zumindest ähnelten sie ihnen, doch sie waren zwischen zwei und drei Mannslängen lang.
    Sie waren dunkelgrau, die größte von ihnen war weiß. Sie hielt sich zurück, hatte einen Felsbrocken in etwa vierzig Schritt Entfernung erklommen. Als Zokoras Licht erschien, verharrten die Bestien in ihrer Bewegung.
    Eine von ihnen richtete sich auf, ihr Hinterleib pulsierte, und ein Strahl grünbrauner Schleim schoss zwischen ihren Mandibeln hindurch nach oben, dorthin, wo Zokoras Licht schwebte. Noch während der Strahl in der Luft war, sprang das Biest mit einer ruckartigen Bewegung etwa fünf Mannslängen rückwärts und verharrte dort genauso regungslos wie vorher.
    Der Strahl hätte Zokoras Licht getroffen, wäre es körperlich gewesen, so aber ging er hindurch und regnete ein Stück rechts von uns auf die vereisten Steine herab. Das Eis begann zu zischen, und feine Rauchwolken stiegen auf. Ein widerlicher Geruch erfüllte den Raum.
    »Leandra. Schild!«, presste Zokora zwischen den Zähnen hervor. »Bald. Licht. Aus!«
    Leandra nickte, griff in ihre Gürteltasche, aus der sie mehrere Beutel hervorholte. Sie öffnete sie nacheinander, sah hinein, ließ sie einfach fallen, bis sie den richtigen fand. In diesen steckte sie die Fingerspitzen hinein, murmelte etwas und zog sie wieder heraus. Ein Band glitzernden Staubs entstand zwischen ihren Fingern und dem Beutel. Mit der anderen Hand, das Gesicht in höchster Konzentration, winkte sie uns hastig zu sich, während sie selbst näher an Zokora herantrat.
    Wir beeilten uns, ihrer Geste zu folgen, alle bis auf eine, Poppet, die bewegungslos dastand, die Augen geweitet. Ich fluchte leise, machte drei Schritte zurück und schleifte sie mit. In einer einzigen, plötzlichen Bewegung wirbelte Leandra herum, das Band aus Staub stand waagerecht in der Luft. Ich merkte, wie sich meine Nackenhaare aufstellten, und dann, mit einem Schlag, entstand um uns herum eine Kugel aus glitzerndem, tanzendem Staub.
    Im selben Moment erlosch Zokoras Licht.
    So hell war ihr Licht gewesen, dass es eine Weile dauerte, bis ich merkte, dass es nicht komplett dunkel war; die glitzernde Kugel

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