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Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Titel: Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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ich sie an.
    Ihr Gesicht war immer noch ausdruckslos, aber sie schloss einmal die Augen.
    »Sprechen?«
    Sie blinzelte zweimal, in schneller Folge.
    »War das Ja und Nein?«
    Einmaliges Blinzeln.
    »Du musst nicht mit ihr reden. Du musst nur wissen, dass sie jeden unserer Befehle befolgen wird. Jeden. Sage zu ihr, sie soll sich in dein Schwert werfen, dann wird sie es tun. Ihre Belohnung ist der Tod. Aber ich gab ihr Hoffnung. Wenn sie uns überzeugend genug dient, kann sie sogar ihre Freiheit erlangen.« Zokoras Augen glühten rot. »Hörst du, Havald? Ich gab ihr Hoffnung.«
    Ich sah zu Poppet hinüber. Ihre Augen flehten mich an, ihr diese Chance zu geben. Und Zokora hatte recht: Die Verzweiflung war der Hoffnung gewichen.
    Ich schloss die Augen und schluckte. Dann nickte ich. »Einverstanden.«
    Zokora sah mich überrascht an. »Ich habe dich nicht um Erlaubnis gefragt.«
    »Ihr habt meine Zustimmung, das wollte ich Euch damit sagen.«
    Sie legte den Kopf auf die Seite. »Einverstanden«, sagte sie dann. Vielleicht war es das unsichere Licht hier unten – an meinem Gürtel brannte nur eine Laterne –, aber mir kam es vor, als ob sie lächelte.
    »Ich störe nur ungern«, rief Janos von oben. Ich sah hoch, er hing über mir am Seil. »Aber ihr steht im Weg.«
    Wir traten zur Seite, und er landete neben uns. Von oben hörte ich ein leises Fluchen, dann folgte Varosch. »Es muss auch einen anderen Weg hier runter geben«, sagte er, als er unten ankam. »Das ergibt so keinen Sinn. Ist doch viel zu mühselig, diese ewige Kletterei.« Er schüttelte seine rechte Hand.
    »Was ist passiert?«, fragte ich.
    »Ich bin abgerutscht, der Handschuh hielt, aber es wurde etwas … heiß!«
    Ich lachte. »Gut, dass Ihr Euch fangen konntet. Ihr seid nicht verletzt?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Ihr habt recht, es muss einen anderen Weg geben«, sagte Leandra. »Aber wir haben ihn noch nicht gefunden. Der Gang im Keller könnte dieser Weg sein, aber er endet vor einer Wand.«
    »Gemauert?«, fragte Janos. Er stand unter dem Schacht und nahm unsere Ranzen und Ausrüstung entgegen, welche Eberhard von oben herabließ.
    Leandra schüttelte den Kopf. »Nein. Aus Naturgestein. Es sieht aus, als wäre er nicht fertig gebaut. Aber wir wissen wegen der Wagenspuren, dass er benutzt wurde. Es ist wirklich ein Rätsel.«
    »Vielleicht findet Eberhard die Lösung, während wir unterwegs sind.« Ich stapfte mit meinen Füßen. Ich war warm genug gekleidet, nur das Herumstehen ließ mich frieren. »Es könnte noch von Wichtigkeit sein.«
    »Wie meint Ihr das?«, fragte Janos. Er hielt mir meinen Rucksack hin und half mir, ihn aufzusetzen. Götter, war das Ding schwer, musste ich wirklich all das mit mir herumschleppen? Aber auf was verzichten? Wir wussten ja gar nicht, was uns erwartete, und das größte Gewicht stellte sicherlich der Proviant dar. Dafür hatten die Götter doch wohl die Packpferde erfunden. Hätten die Götter gewollt, dass ich solche Lasten trage, hätten sie mir vier Hufe, lange Ohren und ein graues Fell gegeben!
    »Nun. Coldenstatt ist eine recht neue Stadt, aber die Länder sind, wenn auch etwas kalt, fruchtbar. Thalak kann vielleicht bis hierher kommen, aber wenn zum Beispiel die alte Feste besetzt wäre, wäre dies das Ende seiner Expansion. Weiter schafft er es auf keinen Fall«, erklärte ich Janos.
    »Jede Mauer kann fallen.«
    »Diese nicht. Wenn Ihr sie seht, werdet Ihr verstehen. Das Donnertor ist ein Wunder.«
    »Es wäre eine Ironie«, sagte Leandra, »wenn die Feste, die uns hier vor den Barbaren schützen sollte, sich nun in der entgegengesetzten Richtung als Bollwerk erweisen würde.«
    »Was ist eigentlich mit den Barbaren geschehen?«, fragte Varosch.
    Ich machte eine hilflose Geste. »Ich weiß es nicht.«
    Zokora lachte hell auf, und ich sah sie überrascht an.
    »Nun, Havald, schau dich an und Varosch. Steckt man euch beide in Felle und gibt euch Knüppel in die Hand, habt ihr eure Antwort. Es gibt keine Menschen und Barbaren, es gibt nur Menschen.«
    »Ich mag Felle.« Varosch lachte. »Aber nicht als einziges Kleidungsstück!«
    Ich blinzelte. Leandra lächelte ebenfalls. »Sie hat wahrscheinlich recht. Die Legion hat zwar viele Barbaren im Kampf getötet, aber es war nicht ihre Absicht, sie auszurotten. Jeder von uns hat Barbarenblut in den Adern. Sie trieben Handel mit unseren Vorfahren, irgendwann wurden sie zivilisiert, und dann verschwand der Unterschied. Varosch zum Beispiel ist ein Name aus

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