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Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Titel: Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Nähe hörte ich knackende Geräusche, als ob im Kamin das Feuer Harz im Brennholz findet. Ich versuchte mein Gesicht in meiner Armbeuge zu schützen, dennoch wurde mir der Moment schier unerträglicher Hitze zu einer Ewigkeit.
    Dann ließ es nach. Als ich die Augen vorsichtig wieder öffnete, ergriff mich die Angst. Keine zwei Mannslängen von mir entfernt glomm der Boden in dunkler werdendem Rot. Die glühende Zone war wie ein Speerblatt geformt. Sie fing bei dem Stein an, auf dem die Königin gesessen hatte, war an der breitesten Stelle gut zwanzig Schritt breit und endete kurz vor uns. Es war unser Glück, dass Zokora einen erhöhten Platz für uns gefunden hatte.
    Die krachenden Geräusche kamen von den Krabblern, die in der Hitze aufplatzten und dabei Fontänen von ihrem Blut verspritzen, welches sofort Feuer fing. Dennoch bewegte sich hier und da noch ein verkohltes Bein oder eine brennende Mandibel.
    Der Lindwurm wiegte immer noch sein Haupt suchend hin und her. Dann erstarrte er in seiner Bewegung, seine Augen, so groß wie Schilde, fixierten mich. Langsam glitt er näher, seine krallenbewehrten Pranken sanken in den glühenden Stein.
    Niemals hatte ich eine solche Angst verspürt, ich war gelähmt, konnte nichts anderes tun, als ihn gebannt anzustarren.
    Er legte den Kopf zur Seite, um uns aus einem Auge besser mustern zu können. Er hatte Katzenaugen, große, bernsteinfarbene Katzenaugen. Er zog die Luft ein, der Wind schoss über uns hinweg und zerrte an unseren Mänteln.
    In meinem Geist entstand wie von selbst ein Bild von einem anderen Drachen, zierlicher … aufregend erregend, mit einem geschwollenen Kamm und einem Lächeln, das Ekstase versprach … Und ich spürte eine Frage. Ich versuchte zu antworten, dass ich sie nicht gesehen hätte – die Gefährtin, nach der der Drache verlangte.
    Sein Kopf senkte sich, ich spürte Trauer und Verzweiflung, dann wandte er sich ab und kroch davon, Steine, Krabbler und Eis unter seinem Bauch einebnend.
    »Was ist da eben geschehen?«, flüsterte Leandra.
    »Er fragte mich, ob ich ein Weibchen gesehen hätte.«
    Ungläubiges Schweigen. Dann Janos’ Stimme: »Die Signale … Zokora … war das …?«
    »Ein Weibchen, das brünstig ist, sendet solche Signale.«
    »Götter!«, sagte Janos ehrfürchtig. Dann kicherte er leise. »Das wird uns niemand glauben.«
    »Ich dachte, er grillt uns«, sagte Sieglinde.
    Wir sahen schweigend zu, wie das fahle Licht des Drachen langsam verblasste und irgendwann in der Dunkelheit verschwand. Ich weiß nicht, wie lange wir noch liegen blieben.
    »Mist«, sagte Janos und wälzte sich von mir herunter. »Ich habe mir in die Hose gemacht.«
    »Ich auch«, antwortete ich leise und richtete mich ebenfalls auf. Nach und nach erhoben sich auch die anderen.
    »Wer würde sich nicht in die Hose machen bei dem Anblick?«, sagte Sieglinde leise.
    »Es ist nicht der Anblick, es ist die Drachenfurcht, eine Art von Magie, die die Kreatur ausstrahlt. Sie macht sich so ihre Beute gefügig«, gab Zokora zurück. »Ich bin dagegen gefeit.«
    »Und damit die Einzige, die nicht die Kleider wechseln muss? Wollt Ihr uns das unter die Nase reiben?«, fragte Janos spitz.
    »Nein«, kam Zokoras Antwort. »Denn ich lag zuunterst.«

7. Der Sinn des Krieges
     
    Wir kamen nicht mehr weit auf dieser Etappe.
    Wir entfernten uns von dem Ort, bis wir den Geruch nicht mehr in der Nase hatten. Dann führte uns Zokora zu einer Felsspalte, in der wir unser Lager aufschlugen.
    Wir hatten zwei kleine Feuerschalen dabei, die uns, mit Lampenöl benetzt, zum Kochen und als Beleuchtung dienten.
    Mit einem Umhang verschlossen wir den schmalen Spalt, durch den wir in diese Höhle gekrochen waren, und Leandra murmelte einen Spruch, der es ein wenig wärmer werden ließ. Ich warf ihr einen Blick zu, und sie lächelte zurück. Bei dem Versuch, diesen Spruch zum ersten Mal anzuwenden, war sie zusammengebrochen, damals in unserem gemeinsamen Zimmer im Gasthof, aber diesmal schien es ihr nichts auszumachen.
    Dann füllten wir Eis in einen Topf, den wir auf die eine Feuerschale stellten.
    »Warum passiert das den Helden in den Balladen nie?«, fragte Janos. Er hielt angewidert seine lederne Hose hoch. »Ich habe eine andere Wollhose für untendrunter, aber bei dem Gedanken, hier wieder hineinzuschlüpfen …«
    »Ich kann vielleicht helfen«, sagte Leandra. »Legt alle Beinkleider dort drüben auf einen Haufen.«
    Zokora hatte auch Poppet die Beinkleider ausgezogen. Sie saß

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