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Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Titel: Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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gern Heuschrecken und andere Käfer in Öl gebraten.«
    Leandra schüttelte sich.
    »Sind sie ihm bekommen?«, fragte ich. Es gab mal eine, nein, zwei Gelegenheiten, da wäre ich beinahe verhungert. Beide Male waren Insekten da gewesen. Hätte ich gewusst, dass man sie essen kann, ich hätte es getan.
    »In gewisser Weise nicht. Er warf seine Insekten in den Kompanietopf, um uns auf den Geschmack zu bringen.«
    »Und dann?«, fragte Leandra.
    »Hatte er einen Unfall. Er fiel kopfüber in die Latrine und ertrank.« Er grinste breit, und wider Willen musste auch ich lachen.
    »Das ist ja noch ekelhafter als Insekten«, sagte Leandra angewidert. »Ich weiß nicht, wie ihr da lachen könnt.«
    »Leandra. In die Latrine fallen ist eine Bezeichnung dafür, dass ihn seine Kameraden töteten«, erklärte ich ihr.
    »Das ist nicht minder abstoßend.«
    »Ich werde jetzt Essen zubereiten«, sagte Sieglinde in einem warnenden Tonfall. »Und ich sage es euch gleich, wenn ich eine Kakerlake in meinem Topf finde, bringe ich auch jemanden um!«
    Zokora und Poppet blieben lange weg, so lange, dass ich begann, mir Sorgen zu machen. Aber ich wartete und schnitzte.
    Ich fand das Schalenmaterial zum Schnitzen gut geeignet. Nach kurzer Zeit hatte ich die erste schwarze Figur fertig. Einen der zwei schwarzen Ritter.
    »Das ist Janos!«, rief Leandra und klatschte wie ein kleines Kind in die Hände, als ich ihr die Spielfigur mit einer Verbeugung reichte. »Das passt!«
    »Lasst mich mal sehen«, sagte Janos, und Leandra reichte ihm den Ritter. Er musterte ihn und sah von der Figur zu mir. »Ihr seid wirklich ein Künstler, Havald. Welche Steine habt Ihr fertig?«
    »Die Weißen sind vollständig«, sagte ich.
    »Darf ich sie sehen?«
    »Ja, bitte!«, rief Leandra, und Sieglinde nickte. »Ich gestehe, ich bin auch neugierig.«
    »Ich dachte, er macht sie für Euch? Wie kommt es, dass Ihr die Figuren noch nicht gesehen habt?«, fragte Varosch.
    »Ich habe einige gesehen, als er sie schuf. Aber immer wenn er fertig ist, legt er sie zur Seite.«
    Ich zögerte, dann zuckte ich mit den Schultern und holte aus meinem Rucksack den Beutel mit den Figuren heraus.
    »Das ist ja Joakim«, rief Sieglinde. »Und Papa.« Ihr Gesicht wurde ernst. »Du hast unsere Kameraden als Figuren verwendet?«
    »Damit ich ihre Gesichter nicht vergesse«, sagte ich.
    »Wer ist denn dieser Ritter? Er kommt mir bekannt vor.«
    Ich betrachtete die Figur, die sie hochhielt. »Erkennt ihr ihn nicht?«
    »Der Sergeant«, sagte Janos.
    »Ja, der Sergeant. Und der andere Ritter hier ist Serafine.«
    »Ich habe sie nicht erkannt«, sagte Sieglinde leise.
    »Die Rüstungen unterscheiden sich auch nicht sehr. Aber das Visier ist offen.«
    Sieglinde nahm die Figur hoch und sah sie genau an. Dann lächelte sie. »Ja, das ist sie. Woher kanntet Ihr ihren Gesichtsausdruck?«
    Ich hatte Serafine nur im Tode gesehen, aber der Sergeant konnte mehr als genug Erinnerungen beisteuern.
    »Und das bist du«, sagte Janos und hielt eine Priesterin hoch. »Eindeutig.«
    Sieglinde nahm die Figur und hielt sie neben die von Serafine. »Auf diesem Brett sind wir zwei«, sagte sie leise.
    »Du hast Kennard als den weißen König gefertigt?«
    Ich nickte. »Er bot sich irgendwie an.«
    Leandra musterte den weißen Herrscher lange, dann schaute sie zu mir herüber. In ihren Augen stand eine Frage.
    »Und wann sehe ich meine Figur?«, fragte Zokora hinter mir. Ich seufzte vernehmlich. »Wenn Ihr das noch öfter macht, sterbe ich vorher an Herzrasen!«
    »Ich habe mich bemüht, laut zu sein.«
    »Das stimmt«, sagte Leandra. »Ich habe sie gehört.«
    Ich sah Sieglinde, Janos und Varosch an. Alle drei schüttelten den Kopf.
    »Ich werde nicht trampeln wie ein ungeschlachter Mensch! Ich weiß nicht, weshalb du dich so aufregst, Havald.«
    »Weil ich es hasse, wenn Ihr von hinten kommt. Meine erste Reaktion ist immer, aufzuspringen und zuzuschlagen.«
    »Bisher hast du nie reagiert«, meinte sie zweifelnd.
    Ich sammelte die Figuren ein und verstaute sie wieder in meinem Rucksack. Ich hatte die Nase voll.
    »Schätzt Ihr mich tatsächlich so ein?«, fragte ich.
    Sie legte den Kopf auf die Seite. »Du hast nie reagiert.«
    »Zokora. Geht hinter mich. Nehmt einen Stein und werft ihn mir an den Kopf. Achtet darauf, dass Ihr weiter als eine Mannslänge entfernt seid.«
    Sie musterte mich noch immer. »Warum?«
    »Weil ich es leid bin, dass Ihr Euch auf meine Kosten amüsiert.«
    Leandra legte mir die Hand

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