Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)
bin mir sicher, dass dies der richtige Stein ist.«
»So sicher, dass Ihr bereit seid, unser Leben darauf zu verwetten?« Das war Janos. Wer sonst?
»Was machen die anderen?«, fragte ich Sieglinde.
»Poppet kniet neben Euch. Die anderen diskutieren die ganze Zeit, ob die Steine richtig ausgelegt sind. Ich glaube, es geht darum, dass es zwei Steine mit unterschiedlichen Blautönen gibt. Aber Meister Kennard hat nur dunkelblau niedergeschrieben.«
Ich erhob mich, wankte auf butterweichen Knien und spürte sofort, wie Poppet mich stützte. Es war mir peinlich, aber Zokora hatte Poppet die Aufgabe übertragen, mir in jeder Form zu helfen.
Ich begab mich zum Eingang des Torraums. Meine Hand glitt über Seelenreißers Heft, und ich sah die anderen. Sie standen um das Muster im Boden herum, das ich deutlich wahrnehmen konnte. Es schien mir wie ein Band aus glühendem Metall. Leandra kniete in der Mitte. Auch die Torsteine waren für mich deutlich zu erkennen. Mittlerweile hatte ich eine Ahnung, wie mein Schwert die Dinge wahrnahm. Je mehr Energie etwas in sich trug, desto deutlicher trat es hervor.
»Was ist das Problem?«
»Kennard schrieb, dass der dunkelblaue Stein auf die sechste Position gehört. Wir haben zwei dunkelblaue Steine«, erklärte mir Leandra.
»Und sie sind nicht gleich«, tönte Janos.
»Aber die Farben sind sehr nahe beieinander.«
»Wir haben fünfundzwanzig Steine, davon sind einige doppelt. Es ist egal«, sagte ich.
»Wisst Ihr das genau?«, fragte Janos.
»Nun, die zweite Reihenfolge, die wir beim nächsten Tor benötigen werden, braucht ebenfalls einen dunkelblauen Stein und zwei rote. Rot wird hier nicht gebraucht. Leandra, sind die beiden roten Steine gleich?«
Ich hörte, wie Leandra in den Beutel griff und die Steine in ihrer Hand klickten. »Nein. Sehr ähnlich, aber nicht exakt gleich.«
»Seht ihr?«, sagte ich. »Wir legen einen der Steine aus, und damit hat es sich.«
»Und wenn es falsch ist?«, wollte Janos wissen.
»Ihr müsst es so sehen. Es wäre unlogisch, wenn man die Steine verwechseln könnte. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Tore auch schon mal hastig verwendet wurden. So ergibt es Sinn. Ist es anders, können wir die Frage nicht beantworten.«
Leandra bückte sich und ließ den letzten Stein im Außenrand in das Muster fallen. Nun fehlte nur noch der Stein in der Mitte.
»Habt ihr das Zeichen im Stein gefunden, von dem aus man zählt?«, fragte ich.
»Ja«, sagte Varosch. »Wir haben lange danach gesucht. Es ist ein kleiner Pfeil an der zweiten Position, von der Tür aus gesehen.«
»Ich finde, diese Tore sind heimtückisch«, brummte Janos. »Macht man einen Fehler, ist man hinüber. Und es gibt viele Möglichkeiten, einen Fehler zu machen.«
»Das war ja auch die Idee«, sagte Zokora.
»Wie geht es dir?«, fragte mich Leandra und strich mir über die Wange. »Der Schnitt ist beinahe verheilt.«
»Danke, mir geht es gut.« Ich drückte ihre Hand und lehnte mich an die Wand. »Wir sind so weit, nicht wahr?«, fragte ich nach einer Weile.
»Ein bisschen angeschlagen, aber ja, wir sind so weit«, antwortete Janos.
In Seelenreißers Sicht leuchtete der achteckige Ring und schien in der Dunkelheit zu schweben. Vielleicht bildete ich es mir nur ein, aber mir kam es vor, als ob er langsam pulsierte.
»Wo führt das Tor eigentlich hin?«, fragte Sieglinde.
Ich lachte. »Ich glaube, keiner von uns hat geglaubt, dass wir es finden«, sagte ich dann. »Sie ist die Erste, die überhaupt fragt. Wie heißt das Land? Bessarein, nicht wahr?«
»Es müsste Bessarein sein«, erklärte Leandra. »Eines der sieben Königreiche. Das Tor sollte zu einer Wegestation führen. Diese Wegestationen sind so aufgebaut wie der Gasthof, erklärte mir Kennard. Sie sehen alle fast gleich aus. Von dort aus sind es nur wenige Wochen zu Pferd nach Askir. Es soll dort gute Straßen geben.«
»Von welcher zweiten Kombination sprach Havald dann?«, wollte Janos wissen.
Ich stieß mich von der Wand ab. »Dem Weg zurück zu diesem Tor.«
»Was wissen wir über Bessarein?«, fragte mich Sieglinde, als wir unsere Ausrüstung in das Zentrum des goldenen Achtecks verfrachteten.
Ich runzelte die Stirn. »Nicht viel. Es muss ein trockenes Gebiet sein, Steppe und Wüste. Auf jeden Fall ist es wärmer dort.«
»Warum? Ist dort nicht auch Winter?«
»Frag Leandra, wenn du eine Erklärung haben willst. Aber erwarte nicht, dass du es verstehst. Sie sagt, dass die Weltenscheibe eine Kugel
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