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Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Titel: Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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ist.«
    »Ich brauche Leandra nicht zu fragen. Serafine sagt, die Welt sei eine Kugel und Bessarein liege am Äquator. Deshalb sei es dort wärmer, weil die Sonne direkter auf die Erde strahlt.«
    »Siehst du, da hast du deine Erklärung.« Ich seufzte. Wenn die Erde eine Kugel wäre, müsste man dann nicht von ihr herunterfallen oder zumindest abrutschen? Oder auf dem Kopf stehen? »Auf jeden Fall«, fuhr ich fort, »sagte Kennard, dass die Leute dort sehr geschäftstüchtig seien. Es gibt dort wenige Städte, aber viele Nomadenreiche. Er sprach von einer prächtigen Kultur. Der König dort nennt sich Kalif. Es gebe Silber- und Kupferminen, aber nur wenig Wasser. Wenn es Wasser gibt, nennt man das eine Oase. An großen Oasen und entlang der wenigen Flüsse gibt es oft Städte. In den Steppen und Wüsten sollen Nomaden leben.«
    »Wird man uns dort helfen können?«, fragte sie.
    »Ich denke, wir werden so schnell wie möglich Pferde kaufen und nach Askir weiterreiten. Ich glaube nicht, dass Leandra vorhat, sich lange im Bessarein aufzuhalten. Das ist übrigens auch der Rat, den Kennard uns gab. Die Leute seien recht verschlossen und in manchen ihrer Bräuche seltsam.«
    »Was meinte er mit seltsam?«, fragte Janos. Er ließ etwas Schweres auf den Boden fallen.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Er sagte nur noch, dass in den Wegestationen und auf den imperialen Straßen noch imperiales Recht gelte. Aber abseits der Straßen und der Stationen gelten die Gesetze der Königreiche. Wir sollten uns an die Straßen halten.«
    »Bessarein gehört zu den Reichen, in denen das Wirken von Magie verboten ist. Man wird verbrannt, wenn man erwischt wird.« Leandra stellte etwas auf den Boden.
    »Ich glaube, wir haben alles, nicht wahr?«, fragte sie.
    »Ich denke schon«, antwortete Varosch.
    »Wie groß ist die Entfernung?«, wollte Janos wissen.
    »Sie entspricht über dreihundertzwanzig Wegstunden. Auf ebenen Wegen.«
    Janos pfiff leise durch die Zähne. »Das ist eine ganz schöne Strecke. Vierzig Tagesreisen.«
    »Auf offenen, ebenen und trockenen Wegen. Es liegen Gebirge zwischen Bessarein und uns, auch Wüsten soll es dazwischen geben. Ich glaube, es ist im Sommer eine Reise von gut drei Monaten.«
    »Moment, die Tür«, rief ich. Es polterte hinter uns, als die Wand wieder vor die Öffnung glitt.
    »Ist zu«, teilte mir Varosch mit. »Ihr seid nicht ganz im Kreis, Havald.«
    Ich trat einen Schritt vor. »In Ordnung?«, fragte ich und schluckte. Ich hatte nicht vergessen, dass der Kreis alles abschnitt. Also auch mich.
    »Ja, alles drin«, gab Varosch zur Antwort.
    »Tja«, sagte Janos. »Was meint ihr, wird man etwas merken?«
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung.«
    »Ich hoffe, die Steine liegen richtig«, sagte Sieglinde leise.
    »Jemand lege den letzten Stein«, sagte Zokora ungeduldig. »Es wird langweilig.«
    Ich berührte Seelenreißer und sah, wie Leandra sich bückte.

14. Das Haus der Gerechtigkeit
     
    Es gab eine Art Ruck und einen Windstoß, dann regneten ein bitterer, beißender Staub, Erde und altes Holz auf uns herab.
    »Bah!« Janos hustete. »Taubenscheiße … Ich hasse Taubenscheiße!« Es polterte.
    »Au!«
    Irgendetwas Schweres fiel auf mich, traf mich an der linken Schulter und drückte mich in den Dreck.
    Der Staub war bitter, brannte in Nase, Ohren und Mund, man konnte kaum atmen. Ich hatte einen Hustenanfall nach dem anderen, versuchte durch den Pelz auf meiner Schulter zu atmen und spürte, wie mir die Tränen herunterliefen. Um mich herum waren alle am Husten und Fluchen, es krachte und polterte, dann wich der Druck von mir, eine Hand ergriff mich und zog mich zur Seite, ins Freie.
    Es war warm. Nein, es war heiß!
    Das Gehuste und Gekeuche dauerte eine Weile an, ebenso das Poltern, dann spürte ich ein feuchtes Tuch auf meinem Gesicht und den Verschluss eines Wasserbeutels. Ich trank gierig.
    »Was war das?«, fragte ich, als ich wieder sprechen konnte.
    Es war Poppet, die mir antwortete. Auch ihre Stimme klang rau. »Wir sind in einem Gebäude herausgekommen, am Fuß eines Turms. Soweit ich es erkennen kann, hat es den gleichen Grundriss wie der Hammerkopf , aber dieses hier ist eine Ruine. Die Böden des Turms sind eingefallen, und Schutt lag herum. Als wir kamen, wurde irgendwie alles hochgeschleudert und fiel wieder auf uns herunter. Der Boden ist fast eine Elle dick mit Vogelexkrementen bedeckt.«
    »So wie wir jetzt auch. Wir sind mitten in der Scheiße gelandet!«,

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