Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)
sagte Janos neben mir. »Genau wie ich es Euch gesagt habe, Havald!«
»Es ist heiß und gleißend hell«, erklang Zokoras Stimme. »Meine Haut juckt.«
»Ich schaue, ob wir Wasser im Brunnen finden«, rief Varosch, und ich hörte, wie er davonging.
»Wie sieht es um uns herum aus?«, fragte ich.
»Wir befinden uns auf einem Hügel«, antwortete Poppet. »Um uns herum ist dürre Steppe. Ich sehe die Reste einer alten Straße, aber das ist es auch schon. Die Wegestation ist fast vollständig verfallen. Überall ist abgestorbenes Gestrüpp und gelbes Gras. Nur der Turm steht noch in den Außenmauern.«
»Ich dachte«, keuchte Leandra neben mir, »das alte Imperium hätte nur aus Stein gebaut.«
»Offensichtlich nicht.«
Oder diese Wegestation war ein früherer Entwurf als der Hammerkopf .
»Ist unsere Ausrüstung mitgekommen?«
»Ja. Aber sie ist völlig verdreckt.«
»Wir brauchen dringend Wasser«, sagte Janos.
Wir hatten Wasser dabei, aber nach Poppets Beschreibung erschien es mir zu wenig.
»Der Brunnen ist trocken!«, rief Varosch aus der Entfernung.
»Das passt zu unserem Glück«, grummelte Janos.
»Und der Brunnen im Waschraum?«, rief ich zurück.
»Ich sehe nach, aber ich habe keine großen Hoffnungen«, antwortete Varosch.
»Eine gute Nachricht habe ich«, sagte Leandra. »Es liegen Torsteine unter dem Schutt.«
»Gut. Mit etwas Glück können wir so von der Donnerfeste Wasser holen.« Das war in der Tat eine gute Nachricht.
Ich wurde von einem weiteren Hustenanfall geschüttelt. Der bittere Staub hatte sich überall festgesetzt und behinderte die Atmung noch immer. Auch meine Augen brannten noch.
»Es gibt gar keinen Brunnen im Waschraum«, sagte Varosch. »Kein Wasser. Und es sieht auch nicht so aus, als ob es demnächst regnen würde. Ich habe noch nie einen so blauen Himmel gesehen.«
»Wir sind mitten im Nirgendwo.« Janos klang unwillig. »Es sieht nicht so aus, als ob in den letzten Jahrhunderten jemals jemand hier war. Übrigens glaube ich, dass diese Wegestation niedergebrannt wurde. Ein paar der Holzbalken sind verkohlt.«
»Es kann auch sein, dass irgendwann der Blitz in die Ruine fuhr und den Rest abfackelte«, sagte Leandra.
»Wie auch immer, es ist der einzige Ort, der uns Schutz geben kann.«
»Wir hätten die Nacht noch in der Feste lagern sollen«, sagte Sieglinde. Sie hatte recht, aber jetzt war es müßig.
»Der Ort wurde geplündert«, teilte uns Varosch mit, als er zurückkam. »Die Türen zum Keller sind eingeschlagen, und dort unten kann man die Verwüstung noch gut erkennen. Ich denke, dass der Keller unter der Küche der beste Ort zum Übernachten sein wird. Er ist am saubersten. Und die Kellerdecke ist aus Stein.«
»Ganz langsam«, sagte ich. »Eins nach dem anderen. Wir richten unser Lager im Keller ein. Dann reinigen wir unsere Ausrüstung. Es tut mir leid, aber wir müssen den Turmraum sauber bekommen. Wir brauchen mehr Wasser, deshalb muss jemand zur Donnerfeste zurück und Wasser holen. Sobald wir das Wasser haben und ausgeruht sind, brechen wir auf.«
»Wohin?«, wollte Janos wissen.
»Wir haben eine Straße. Damit geht es in zwei Richtungen. Wir nehmen eine davon.«
»Serafine sagt, sie kennt den Ort«, sagte Sieglinde.
Ich nickte, das war logisch, schließlich stammte diese Kombination aus dem Berichtsbuch des Sergeanten.
»Damals führte die Straße südlich in die Berge zu den Kupferminen. Nördlich liegt eine Stadt, Gasalabad. Zu Serafines Zeit gab es dort den Sitz des Gouverneurs und eine größere Garnison. Dort lief auch ein Fluss entlang, vielleicht können wir auf einem Schiff weiterreisen.«
Ich hörte irgendetwas in Sieglindes Stimme. »Warum sagt uns das Serafine nicht selbst?«
Sieglinde zögerte mit der Antwort. »Sie wird schwächer. Ich fürchte, sie wird bald nicht mehr bei uns sein. Ich soll Euch sagen, Havald, dass dies ja nur Eurem Wunsch entspräche.«
Tat es das? Ich war mir nicht mehr so sicher.
»War das Land damals auch so karg?«, wollte Leandra wissen.
»Nein. Nicht so fruchtbar wie unsere Länder, aber dennoch nicht so ausgedörrt. Aber damals gab es auch Bewässerungsanlagen. Serafine denkt, dass nach dem Ende des Imperiums sich die Leute nicht mehr die Mühe machten, sie zu pflegen.«
»Warum wurden sie dann überhaupt errichtet?«
»Das kann ich dir sagen.« Leandra drückte mir einen Wasserschlauch in die Hand, und ich trank dankbar. »Als die Reiche noch ein Imperium waren, wurde für das Imperium geplant.
Weitere Kostenlose Bücher