Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die zweite Stufe der Einsamkeit

Die zweite Stufe der Einsamkeit

Titel: Die zweite Stufe der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
Vom Netzwerk:
E-T-Beziehungen an.
    Tomkins wirkte leicht verlegen und erhob sich aus dem Sessel des Direktors. Er hatte die letzten Freifallfootball-Ergebnisse auf der Schreibtischkonsole studiert, während er auf Hills Eintreffen gewartet hatte.
    „Ich muß mit Ihnen reden“, sagte Tomkins. „Wir haben ein Problem.“
    „Wir haben eine Menge Probleme“, gab Hill zurück. Er marschierte wütend zu seinem Schreibtisch hinüber, setzte sich, schaltete die Konsole aus und zog ein Papierbündel aus einer Schublade.
    „Das hier ist der letzte Schrei“, fuhr er fort und wedelte Tomkins mit den Papieren zu. „Einer der Jungs hat sich im Starduster-Spiel das Bein gebrochen. Das passiert schon mal. Football ist ein hartes Spiel. Man kann nichts tun, um das zu verhindern. Im Normalfall würde die Abteilung den Eltern einen Entschuldigungsbrief schicken, unsere Versicherung würde bezahlen, und alles wäre vergessen.
    Aber nicht in diesem Fall. Oh nein. Die Verletzung wurde dem Jungen während eines Spiels gegen die Brish’diri zugefügt. Deshalb werfen uns die Eltern Fahrlässigkeit vor und verklagen die Stadt. Deshalb weigert sich unsere Versicherungsgesellschaft zu bezahlen. Sie behauptet, die Schadenspolice sei hinsichtlich unmenschlicher, superstarker, fremdartiger Ungeheuer nicht abgedeckt. Bah! Wie gefällt Ihnen dieses Problem, Mr. Tomkins? Und aus der Ecke, aus der dieses hier kam, wird noch eine Menge mehr kommen.“
    Tomkins runzelte die Stirn. „Sehr bedauerlich. Aber mein Problem ist wesentlich ernster als das.“ Hill wollte unterbrechen, aber der Mann von E-T-Beziehungen winkte ab. „Nein, bitte, hören Sie zu, was ich Ihnen zu sagen habe. Es ist sehr wichtig.“
    Er blickte sich nach einer Sitzgelegenheit um, packte den nächsten Stuhl und zog ihn an den Schreibtisch heran. „Unsere Pläne sind schwer in die Hose gegangen“, begann er. „Es war eine ernsthafte Fehleinschätzung – voll und ganz unser Fehler, fürchte ich. E-T-Beziehungen hat nicht sämtliche Konsequenzen erwogen, die mit dieser Brish’diri-Footballmannschaft auftauchen.“
    Hill fixierte ihn mit einem eisernen Blick. „Was stimmt jetzt wieder nicht?“
    „Tja“, sagte Tomkins unbeholfen, „wir haben gewußt, daß die Weigerung, die Kosg-Anjehn in Ihre Liga aufzunehmen, für die Brish’diri-Kriegspartei ein Zeichen menschlicher Schwäche und Angst sein würde. Aber sobald Sie sie zugelassen hatten, erachteten wir dieses Problem als gelöst.
    Das war es nicht. Wir lagen falsch, als wir angenommen haben, daß es für die Brish’diri keinen Unterschied macht, ob sie nun gewinnen oder verlieren. Für uns war es nur ein Spiel. Es war egal, wer gewinnt. Schließlich würden sich Brish’diri und Terraner kennenlernen, indem sie harmlos auf gleicher Ebene miteinander wetteifern. Es konnte sich nur Gutes daraus ergeben, hatten wir das Gefühl.“
    „So?“ unterbrach Hill. „Kommen Sie zur Sache.“
    Tomkins schüttelte traurig den Kopf. „Der springende Punkt ist der, daß wir nicht ahnen konnten, daß die Brish’diri so haushoch gewinnen würden. Und so regelmäßig .“ Er machte eine Pause. „Wir … äh … wir bekamen gestern spät abends eine Sendung von einem unserer Leute auf Brishun. Es sieht so aus, daß die Brish’-diri-Kriegspartei die einseitigen Footballergebnisse als Propaganda benutzt, um die rassische Unterlegenheit der Menschen zu beweisen. Sie scheinen recht gut damit voranzukommen.“
    Hill zuckte zusammen. „Also war alles umsonst. Ich habe mich also diesen ganzen Beschimpfungen gestellt und meine Karriere in Gefahr gebracht – für nichts und wieder nichts. Großartig! Das hat mir noch gefehlt, sage ich Ihnen.“
    „Wir dürften noch in der Lage sein, etwas zu retten“, sagte Tomkins. „Deshalb bin ich gekommen, um sie zu besuchen. Wenn Sie es arrangieren könnten, daß die Brish’diri verlieren , würde das Löcher in dieses Überlegenheitsgerede stoßen und die Kriegspartei wie ein Haufen Dummköpfe aussehen lassen. Es würde sie eine ganze Weile in Verruf bringen.“
    „Und wie soll ich es bloß arrangieren , daß sie verlieren, wie Sie es so hübsch bezeichnen? Was meinen Sie wohl, was ich hier betreibe – professionelle Ringkampfveranstaltungen?“
    Tomkins zuckte bloß lahm mit den Schultern. „Ich hatte gehofft, Sie hätten da ein paar Ideen“, sagte er.
    Hill beugte sich vor und schaltete seinen Intercom ein. „Ist Jack da draußen?“ fragte er. „Gut. Schick ihn rein.“
    Der magere

Weitere Kostenlose Bücher