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Die Zwerge

Die Zwerge

Titel: Die Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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diesen Augenblick hatten die Zwerge gewartet. Boїndil rannte brüllend auf ihn zu und hackte ihm in die Beine, Boëndal schwang seinen Kriegshammer über den Kopf, um den notwendigen Schwung zu erhalten, und versenkte den Krähenschnabel tief im breiten Rücken des Magus. Er riss am Stiel seiner Waffe, und Nôd’onn brach durch den doppelten Angriff zusammen.
    Die Orks um den Zauberer herum hatten nur Augen für den neuen Feind, der sich zu wehren wusste. Schwarze Wolken entstanden wie aus dem Nichts über den Köpfen der Ungeheuer, donnernd formierte sich ein Gewitter.
    Als die ersten Angreifer beinahe die Spitze des Hügels erreicht hatten, entlud sich das Unwetter mit aller Macht. Blitze zuckten knisternd herab und trafen die Bestien, die unter den einschlagenden Energien wie Würste in kochendem Wasser platzten. Die grellen Bahnen blendeten die nachfolgenden Orks, und der Sturm auf die Anhöhe geriet ins Stocken.
    Ein heftiger Wind kam auf, er umtoste die Ungeheuer und fegte sie wie Spielzeugpuppen davon. Sie prallten gegen ihre Artgenossen, wirbelten gegen Bäume oder wurden von den Böen zu Tode geschleift.
    Ingrimmsch sprang seinem Bruder bei, der Nôd’onn an seinem Krähenschnabel aufgespießt hatte und zu Boden drückte. Viermal drosch er zu, bis die Wirbel brachen und der Kopf des Magus abgetrennt über den Weg rollte. Eine stinkende, schwarzrote Flüssigkeit ergoss sich aus der Wunde in den Dreck.
    »Die Artefakte!«, erinnerte Boëndal seinen Bruder und zog ihn weiter, als dieser lachend Anstalten machte, die Hose zu öffnen und dem Leichnam als letzte Verhöhnung Zwergenwasser zu geben.
    Tungdil hatte sich in der Zwischenzeit mit letzter Kraft gegen den Ork geworfen, der sein Gepäck hielt. Er dachte nicht über seine Angriffe nach, sondern führte die Axt aus seinem Gefühl heraus und verband es mit dem erlernten Wissen. Das Ungeheuer fiel rascher, als er angenommen hatte, sein Sieg kam beinahe überraschend. Ich kann auch ohne die beiden kämpfen!, dachte er und raffte die Säcke an sich.
    »Es sieht wieder gut für das Geborgene Land aus.« Boëndal stellte sich an seine Seite, der Zopf pendelte über seiner Schulter und wirkte beinahe lebendig.
    Sein Bruder hielt ihnen den Rücken frei und schickte noch schnell zwei Orks in den Tod. »Er war leicht zu …« Seine Augen schweiften zur Seite, und plötzlich stieß er einen wütenden Schrei aus. »Nein! Bei Vraccas, wir haben ihn doch …«
    Nôd’onn erhob sich. Sein kopfloser Torso stemmte sich in die Höhe, dann streckte er die Hand aus. Der Schädel schwebte herbei und setzte sich von selbst auf den Halsstumpf; dort, wo die Beile ganze Arbeit verrichtet hatten, blieb nicht einmal eine Narbe übrig. Er wirkte weder verwirrt noch in anderer Weise angeschlagen, als er die restlichen Orks auf die Zwerge hetzte und sich selbst zum Hügel wandte, um den unerwarteten magischen Kontrahenten zu vernichten.
    »Bringt mir die Artefakte und die Bücher«, schallte es durch die Nacht. »Tötet die Zwerge!«
    Der Edelstein seines Gehstabes glomm auf. Nôd’onn reckte die Hände gegen die Anhebung, und die Erde erbebte. Seine Magie grub eine tiefe Furche in das Land und jagte in gerader Linie auf die Gestalt auf dem Rücken der Anhöhe zu. Die Blitze, die aus den Wolken nun auf ihn herabstießen, wurden durch einen Schutzzauber eine Armlänge vor ihm absorbiert.
    Ich dachte es mir. Er ist nicht mit irdischen Waffen zu besiegen. Tungdil wies seinen Begleitern den Weg. »Da lang«, keuchte er. »Dort kommen wir auf den Weg nach Süden.«
    Die drei hasteten los; um den Orks zu entkommen, legten sie sich in einen Graben und hörten, wie die Feinde ganz in ihrer Nähe vorüberhetzten, ohne dass sie entdeckt wurden.
    »Wir hätten weiter kämpfen sollen«, beschwerte sich Boїndil flüsternd.
    »Dann wären wir gestorben. Hast du gesehen, dass Nôd’onn sich wieder erhob? Ohne Kopf?« Tungdil drückte sich in die warme Erde. »Er ist mächtiger als das Tote Land.« Sein Blick fiel auf das gerettete Säckchen mit den Artefakten. »Darin steckt der Schlüssel zu seiner Vernichtung.«
    »Du bist der Gelehrte. Finde heraus, wie wir es anstellen können«, sagte Boëndal. »Wir kehren zu den Zweiten zurück und berichten ihnen, was der Magus vorhat. Die Zwergenreiche sind in Gefahr, und wie es aussieht, bist du der Letzte, der die Macht hat, den Zauberer aufzuhalten.«
    »Alleine nicht.« Seine letzten Gedanken, bevor der Schlaf ihn übermannte, drehten sich um den

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