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Die Zwerge

Die Zwerge

Titel: Die Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Gegner durch sein Geschwätz ablenken.«
    Die Zwerge grinsten, nur Goїmgar blieb ernst, bis es aus ihm herausbrach. »Gandogar ist bestimmt schon im Grauen Gebirge«, zischte er aus der Ecke. »Er wird die Feuerklinge zuerst schmieden und Großkönig werden, und ihr werdet ihn nicht daran hindern.« Er blickte verächtlich zu Narmora. »Mit ihr wird es niemals gut gehen. Sie ist nur zur Hälfte ein Alb.« Mit diesen Worten stand er auf und ging hinaus.
    »Dann schlägt sie Nôd’onn eben zur Hälfte tot«, brummte Bavragor in die Stille hinein und nahm einen Schluck aus seinem Humpen, den er sich mitgebracht hatte. »Den Rest übernehmen wir.«
    Die Bemerkung löste die Spannung, und sie lachten erleichtert auf.
     
    *
     
    Am nächsten Morgen schritten sie zusammen mit Königin Xamtys und ihrer Clangesandtschaft über die schimmernden Brücken durch die Gänge des Roten Gebirges, die sich nur unwesentlich von denen der Zweiten unterschieden.
    Bavragor konnte es nicht lassen, immer wieder mit seinen Fingern prüfend über die Wände zu streichen, hier zu stampfen und da zu pochen. »Nicht schlecht, aber auch nicht besser«, lauteten seine erstaunlich diplomatischen Äußerungen.
    Bald standen sie vor einem massiven Tor aus Stahl, in dem zwergische Runen golden funkelten. Die Königin sprach die Worte, und es öffnete sich für sie. Die Halle dahinter glich jener, von der aus Tungdil und seine Begleiter aufgebrochen waren, bis in die kleinste Einzelheit; Dampfkessel und Zahnräder waren ebenso hier zu finden wie die acht Schienen. Die Ingenieure setzten die Maschinerie in Gang, und wenig später zischte, brodelte und ratterte es und roch nach heißem Metall und Schmiere.
    »Die Ersten haben das Röhrensystem gut gewartet«, sagte Furgas bei dem Anblick. »Kein Rost, kein Staub. Sie hätten in der Vergangenheit jederzeit losfahren können, schätze ich.«
    »Es war ein Fehler, genau das nicht zu tun«, bedauerte Xamtys und gab Anweisungen, die Loren für sich und die Expedition bereit zu machen und zu beladen.
    Eine war für Djer_n bestimmt, dem man seine Verletzung nicht mehr anmerkte. Die schadhaften Stellen seiner Rüstung waren noch in der gleichen Nacht von den Schmieden ausgebessert worden; dem ungeübten Auge fiel es schwer, einen Unterschied zur sonstigen Rüstung zu entdecken. Für ihn bauten sie die Sitzreihen aus dem Karren aus, damit er sich hinlegen konnte. Sie fürchteten, dass er ansonsten wegen seiner Größe mit dem Kopf hängen bleiben und sich auf diese Weise selbst enthaupten könnte.
    In einem anderen Gefährt fanden die Zwerge Platz, und im letzten die Schauspieler sowie Andôkai und das Material, das sie zur Schaffung der Feuerklinge benötigten.
    Sie sieht müde aus. Tungdil trat an Andôkai heran. »Wie geht es Euch und Euren Kräften? Ihr sagtet, Ihr seid erschöpft?«
    Die Maga fasste ihr blondes Haar mit einem Lederband zusammen, um zu verhindern, dass es bei der anstehenden Fahrt zu sehr umherwirbelte. »Möchtest du die Wahrheit hören, oder soll ich dich anlügen?«
    »Die Wahrheit.«
    Sie setzte sich auf den Rand eines Vehikels und schaute den Vorbereitungen zu. »Meine Zauber werden bald restlos erschöpft sein. Ich war schon zu lange nicht mehr in einem Gebiet mit Magiefeldern, aus denen ich neue Kraft schöpfen könnte.«
    »Ist das der Grund, weshalb die Magi ihre Reiche niemals verlassen?«
    Ihre Augen richteten sich auf Tungdils bärtiges Antlitz. »Ja, das ist das Geheimnis der Magi. Natürlich können wir auch Magie außerhalb der Felder benutzen, aber die Energien, die wir in uns tragen, gehen schnell verloren und sind noch schneller aufgebraucht. Stell es dir vor wie einen löchrigen Lederschlauch. Er verliert auch Wasser, ohne dass du davon trinkst. Ein paar mächtige Zauber, und die Kunst ist dahin.« Sie schaute zu Djer_n. »Deshalb habe ich gelernt zu kämpfen und habe ihn stets in meiner Nähe. Ich will ohne Zauber nicht wehrlos sein.«
    Tungdil dachte nach. »Ist das ein Weg, um Nôd’onn zu besiegen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Darauf würde ich mich nicht verlassen. Das Wesen, das in ihm wohnt, hat ihm unbekannte Macht verliehen.«
    Der Zwerg schaute zu Narmora und erinnerte sich, was sie mit der Lampe angestellt hatte. »Sie beherrscht Magie …«
    »Nein, sicherlich nicht. Ich weiß zwar nicht viel über ihr Volk, aber es können keine sonderlich starken Fertigkeiten sein, die sie besitzt. Ich denke, es handelt sich um angeborene Dinge … Dunkelheit

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