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Die Zwerge

Die Zwerge

Titel: Die Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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spürte, verschwand von einem Lidschlag auf den nächsten, selbst sein Hunger verebbte. Dafür hörte er das schmerzerfüllte Aufstöhnen von Narmora und den schrecklichen Laut, den Djer_n am Stadttor von sich gegeben hatte.
    Die Elben legten auf sie an, knirschend spannten sich die Sehnen, die Augen nahmen Maß.
    Der Fürst ließ die Arme sinken. »Nun, Andôkai, Ihr habt zwei Gefährten unter Euch, denen ich nicht erlauben werde, Âlandurs Wälder zu betreten«, sagte er achtsam.
    »Wir wissen, dass sie nicht zu den Geschöpfen Palandiells und Vraccas’ gehören, sondern ihre Vorfahren unter den Kreaturen Tions und Samusins haben«, erhob Tungdil die Stimme. »Sie stehen auf unserer Seite und sind unentbehrlich, um Nôd’onn zu vernichten.« Er deutete auf die Halbalbin. »Sie muss die Feuerklinge führen, und er ist den Kampfkünsten meines Freundes Boїndil beinahe ebenbürtig.« Er griff zu der kleinen Flunkerei, damit sich der Zwerg geschmeichelt fühlte. »Sein Anblick reicht aus, um Ungeheuer in die Flucht zu schlagen.«
    Liútasil schwieg und dachte nach, während ein Elb unaufhörlich leise, aber bestimmt auf ihn einredete.
    »Ihr seid wirklich eine ungewöhnliche Reisegesellschaft«, sprach er, und am Ton erkannte der Zwerg, dass sich der Elb zu einer für sie guten Entscheidung durchgerungen hatte. »Ich kann daher nicht anders, als euch zu glauben. Ihr sollt nach Âlandur, um in die Tunnel hinabzusteigen.« Er wollte sich abwenden.
    Tungdil sah es als Zeichen, einen weiteren Anlauf zu unternehmen. »Fürst Liútasil, verzeiht, dass ich noch einmal das Wort an Euch richte. Wir wissen, dass Euer Reich von den Albae bedroht wird und in arge Bedrängnis geraten ist. Allein werdet Ihr den Untergang Âlandurs nicht aufhalten können, doch wenn Ihr uns helft, Nôd’onn zu besiegen und damit den Herrscher des Toten Landes zu vernichten, habt auch Ihr wieder eine Gelegenheit, Euer Land zurückzuerobern. Wir helfen Euch dabei.«
    Ernst blickte der Elb den Zwerg an. »Dein Angebot ehrt dich. Doch um unser Land zurückzuerobern, bedarf es mehr als ein paar Äxte und Beile.«
    »Er meinte nicht uns, die Ihr hier seht«, stellte Gandogar richtig. »Er meinte die Clans vom Stamm der Vierten, deren König ich bin. Und auch die Clans der Zweiten werden sich gewiss nicht verweigern, den Albae ihre Schneiden in die Körper zu rammen.«
    »Darin haben wir Erfahrung«, fühlte sich Boїndil verpflichtet hinzuzufügen. »Wir haben die Reste Grünhains von ihnen gesäubert.«
    Jetzt konnte Liútasil seine Überraschung nicht mehr verbergen. »Ein Zwergenkönig? Nun, bin ich neugierig geworden und will mehr von euch erfahren«, gestand er. »Lasst uns darüber reden, warum erbitterte Feinde der Elben helfen sollten, das Reich ihrer Gegner vor dem Untergang zu bewahren.«
    Er schritt voran, die Gruppe folgte ihm, und die Elbeneskorte nahm sie in die Mitte.
    »Das war weise«, sagte Tungdil zu Gandogar.
    Gandogar lächelte. »Es war das einzig Richtige, auch wenn es mir selbst nicht ganz behagt, aber nur so können wir die Elben davon überzeugen, dass wir die Zwietracht begraben werden.«
    Sie schoben sich um die Baumstämme. Nur Djer_n tat sich mit seiner Rüstung schwer hindurchzugelangen. Auf einen elbischen Befehl Liútasils hin neigten sich die Tannen zur Seite und erleichterten ihm das Vorwärtskommen.
    Nachdem sie den Wall hinter sich gelassen hatten, betraten sie den dahinterliegenden Laubwald, der seine Blätter trotz des Winters nicht abwarf und dessen Äste unter der Last des Schnees nicht brachen. Stolz zeigten die riesigen Eichen, Buchen und Ahorne ihre Pracht, wie sie zumindest Tungdil und Ingrimmsch aus Grünhain kannten, ehe das Tote Land sich den Forst genommen und den Bäumen den Hass auf das Leben eingegeben hatte.
    Sie staunten darüber, wie gewaltig ein Baum werden konnte; zehn ausgewachsene Männer reichten nicht aus, um mit ausgestreckten Armen einen Kreis um einen Stamm zu bilden.
    Inmitten des Waldes herrschten Friede und Ruhe, die schlechten Erinnerungen fielen nach und nach von ihnen ab, und mit jedem Schritt, den sie taten, entspannten sie sich.
    Gegen Einbruch der Dunkelheit schritten sie auf ein Gebäude zu, das Tungdil an die immensen Hallen seines Volkes erinnerte. Doch hier bildeten die Bäume die Pfeiler, und in zweihundert Schritt Höhe fügten sich die Kronen zu einem schützenden Dach zusammen, das vor Schnee und Regen schützte. Das Licht von unendlich vielen Glühwürmchen sorgte für

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