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Die Zwölf: Band 2 der "Passage-Trilogie" - Roman - (German Edition)

Die Zwölf: Band 2 der "Passage-Trilogie" - Roman - (German Edition)

Titel: Die Zwölf: Band 2 der "Passage-Trilogie" - Roman - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin Cronin
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regelmäßigen Abständen den Beginn der Zone Orange. Wieder blieben die beiden stehen und betrachteten die Aussicht. Wieder sah Peter bewundernd, wie ausgeklügelt das alles war. Es war, als fließe die menschliche Geschichte an diesem einen Ort immer noch in einem ungebrochenen Kontinuum, unbeeinflusst von der harten Trennung der Zeitalter, die der Rest der Welt durch die Virals erlitten hatte.
    » Du siehst aus wie er.«
    Peter drehte sich um und sah, dass Caleb ihn mit nachdenklich schmalen Augen anschaute. » Wen meinst du?«
    » Theo. Meinen Vater.«
    Peter war verblüfft: Woher konnte der Junge wissen, wie Theo ausgesehen hatte? Das konnte er natürlich nicht, aber darum ging es auch nicht. Calebs Feststellung war so etwas wie ein Wunsch, sah er. So konnte der Junge seinen Vater lebendig erhalten.
    » Das haben alle gesagt. Ich sehe viel von ihm in dir, weißt du.«
    » Fehlt er dir?«
    » Jeden Tag.« Sie schwiegen ernst, und dann fuhr Peter fort: » Aber ich sag dir was. Solange wir uns an einen Menschen erinnern, ist er nicht wirklich fort. Seine Gedanken, seine Gefühle, seine Erinnerungen werden ein Teil von uns. Und auch wenn du glaubst, du erinnerst dich nicht an deine Eltern, tust du es doch. Sie sind in dir, wie sie auch in mir sind.«
    » Aber ich war noch ein Baby.«
    » Das gilt vor allem für Babys.« Peter hatte einen Einfall. » Weißt du, was die Farm ist?«
    » Wo ich geboren wurde?«
    Peter nickte. » Genau. Sie hatte etwas Besonderes. Es war, als würden wir dort für alle Zeit in Sicherheit sein, als wäre da etwas, das auf uns aufpasste.« Er sah den Jungen an. » Dein Vater meinte, es sei ein Geist, weißt du.«
    Der Junge machte große Augen. » Und du?«
    » Ich weiß es nicht. Ich habe im Laufe der Jahre viel darüber nachgedacht. Vielleicht war es einer. Zumindest eine Art Geist. Vielleicht haben Orte auch Erinnerungen.« Er legte dem Jungen eine Hand auf die Schulter. » Ich weiß nur, die Welt wollte, dass du geboren wirst, Caleb.«
    Der Junge schwieg kurz. Dann erblühte auf seinem Gesicht ein mutwilliges Grinsen, und er offenbarte seinen Plan. » Weißt du, was ich jetzt machen möchte?«
    » Sag’s mir.«
    » Ich möchte schwimmen gehen.«
    Es war kurz nach vier, als sie unten am Überlauf ankamen. Sie blieben am Rand des Beckens stehen und zogen sich bis auf die Unterhosen aus. Als Peter auf die Felsen hinaustrat und sich umdrehte, sah er, dass Caleb wie erstarrt am Rand stehen geblieben war.
    » Was ist los?«
    » Ich kann nicht schwimmen.«
    Irgendwie hatte er das nicht vorausgesehen. Er streckte dem Jungen die Hand entgegen. » Komm, ich bring’s dir bei.«
    Das Wasser war schrecklich kalt und schmeckte stark mineralisch. Caleb war erst ängstlich, aber nachdem er eine halbe Stunde herumgeplantscht hatte, wuchs sein Selbstvertrauen. Noch einmal zehn Minuten, und er paddelte wie ein Hund allein im Wasser herum.
    » Sieh her! Sieh doch!«
    Peter hatte den Jungen noch nie so vergnügt gesehen. » Halte dich an meinem Rücken fest«, sagte er.
    Der Junge kletterte auf seinen Rücken und klammerte sich an seine Schultern. » Was machen wir jetzt?«
    » Atme tief ein und halte die Luft an.«
    Zusammen tauchten sie hinunter. Peter ließ Luft aus der Lunge, streckte die Arme aus und stieß die Beine seitwärts wie ein Frosch. So glitten sie über dem steinigen Grund dahin; der Junge klammerte sich fest an ihn und wehte wie ein Cape auf seinem Rücken. Das Wasser war kristallklar. Erinnerungen an die Grotte, in der er als Kind herumgeplantscht hatte, kamen ihm in den Sinn. Genau das Gleiche hatte er mit seinem Vater getan.
    Noch drei Beinstöße und sie stiegen wieder hinauf und brachen durch die Oberfläche ins Licht. » Wie war das?«, fragte Peter.
    » Ich hab Fische gesehen!«
    » Hab ich doch gesagt.«
    Wieder und wieder tauchten sie so, und für den Jungen nahm der Spaß kein Ende. Es war nach halb sechs, und die Schatten wurden länger, als Peter erklärte, nun sei Schluss. Vorsichtig stiegen sie auf die Felsen hinauf und zogen sich an.
    » Ich kann’s nicht erwarten, den Schwestern zu erzählen, dass wir draußen waren«, sagte Caleb strahlend.
    » Wahrscheinlich ist es besser, wenn du das nicht tust. Es bleibt unter uns, okay?«
    » Ein Geheimnis?« Der Junge sprach das Wort mit der Lust am Verbotenen aus. Jetzt waren sie zwei Verschwörer.
    » Genau.«
    Der Junge schob seine kleine feuchte Hand in Peters, als sie zum Tor des Wasserwerks gingen. In ein paar Minuten würde

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