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Die Zwölf: Band 2 der "Passage-Trilogie" - Roman - (German Edition)

Die Zwölf: Band 2 der "Passage-Trilogie" - Roman - (German Edition)

Titel: Die Zwölf: Band 2 der "Passage-Trilogie" - Roman - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin Cronin
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zweitens, wir haben höchstens noch zwei Stunden Tageslicht. Es ist ein weiter Weg bis Chicago, und ich möchte nicht im Dunkeln fahren. Leuchtet das ein?«
    Jamal nickte.
    » Wichtig ist, dass wir mit niemandem darüber reden und zusammenbleiben. Wenn es sich herumspricht, wird hier der Teufel los sein. Alle bleiben nah beim Zelt. Du auch, Tim. Kein Herumlaufen mehr.«
    Als Kittridge hinausging, kam Delores ihm nach. » Dieses Fieber macht mir Sorgen«, sagte sie hastig. » Die Lazarettzelte sind völlig überlaufen. Sämtliche Vorräte sind aufgebraucht, es gibt keine Antibiotika mehr, gar nichts. Die Sache gerät außer Kontrolle.«
    » Was glauben Sie, was es ist?«
    » Naheliegend wäre Typhus. Das Gleiche ist nach dem Hurrikan Vanessa in New Orleans passiert. Bei den vielen Leuten, die hier zusammengepfercht sind, war das nur eine Frage der Zeit. Wenn Sie mich fragen, wir können gar nicht schnell genug von hier verschwinden.«
    Eine Sorge mehr, dachte Kittridge. Er ging schneller und nahm Kurs auf die Baracke, vorbei an überquellenden Müllcontainern, wo die Krähen im Abfall wühlten. Die Vögel waren am Abend zuvor aufgetaucht, zweifellos angelockt vom Gestank der anwachsenden Müllberge. Jetzt war das Lager voll von ihnen, und sie waren so frech, dass sie einem praktisch aus den Fingern rissen, was essbar war. Es war nie ein gutes Zeichen, dachte er, wenn die Krähen kamen.
    Kittridge tat nichts, um seine Anwesenheit anzukündigen, sondern marschierte schnurstracks in das Kommandanturzelt hinein. Porcheki saß hinter ihrem Schreibtisch und sprach in ein Satellitentelefon. Drei Unteroffiziere waren da; sie saßen in einem dichten Verhau aus elektronischen Geräten. Einer von ihnen riss sich den Kopfhörer herunter und sprang auf.
    » Was suchen Sie hier drin? Dieser Bereich ist für Zivilisten gesperrt.«
    Der Soldat kam auf ihn zu, aber Porcheki hielt ihn auf.
    » Das ist in Ordnung, Corporal.« Ihr Gesicht war eine starre Maske der Müdigkeit. Sie legte den Hörer auf. » Sergeant Kittridge. Was kann ich für Sie tun?«
    » Sie ziehen ab, nicht wahr?« Der Gedanke nahm in seinem Kopf Gestalt an, während er ihn aussprach.
    Porcheki musterte ihn. Dann wandte sie sich an die Soldaten. » Lassen Sie uns allein.«
    » Major…«
    » Das ist alles, Corporal.«
    Mit sichtbarem Widerstreben verließen die drei das Zelt.
    » Ja«, sagte Porcheki dann. » Wir haben Befehl, uns an die Grenze nach Illinois zurückzuziehen. Der gesamte Staat steht morgen ab achtzehn Uhr unter Quarantäne.«
    » Sie können diese Leute nicht einfach zurücklassen. Sie sind absolut wehrlos.«
    » Das weiß ich selbst.« Sie betrachtete ihn eingehend und schien etwas bekannt geben zu wollen. Dann sagte sie: » Sie waren in Bagram, nicht wahr?«
    » Ma’am?«
    » Ich dachte doch, ich kenne Sie. Ich war auch da, mit der Zweiundsiebzigsten Expeditionsgruppe. Sanitätsdienst. Sie werden mich kaum erkennen, nehme ich an.« Ihr Blick wanderte nach unten. » Was macht das Bein?«
    Kittridge war so verdattert, dass er fast nicht antworten konnte. » Ich komme zurecht.«
    Sie nickte kaum merklich, und es sah aus, als huschte ein Lächeln über ihr müdes Gesicht. » Freut mich zu sehen, dass Sie es geschafft haben, Sergeant. Ich habe gehört, was passiert ist. Eine schreckliche Sache, das mit dem Jungen.« Sie wurde wieder dienstlich. » Was das andere angeht: Ich habe vierundzwanzig Busse, die aus dem Depot in Rock Island unterwegs sind, plus zwei Tanklaster. Mit Ihrem Bus macht das fünfundzwanzig. Das ist natürlich nicht genug, aber mehr konnte ich nicht zusammenbekommen. Wohlgemerkt, diese Information ist nicht für die Allgemeinheit bestimmt. Wir wollen keine Panik auslösen. Ich würde lügen, wenn ich sagen wollte, dass ich mich hier nicht weit aus dem Fenster lehne. Haben wir uns verstanden?«
    Kittridge nickte.
    » Wenn die Busse anrollen, sollten Sie bereit sein. Sie wissen, wie so etwas läuft. Früher oder später werden die Leute eins und eins zusammenzählen, und Sie können darauf wetten, dass niemand zurückgelassen werden will. Wir sollten Zeit für vier Touren haben, bevor die Grenze geschlossen wird. Haben Sie einen Fahrer für Ihren Bus?«
    Kittridge nickte wieder. » Danny.«
    » Ist das der mit der Mütze? Verzeihung, Sergeant, ich meine es nicht respektlos gegen den Mann, aber ich muss sicher sein, dass er es auch schafft.«
    » Einen Besseren als ihn werden Sie nicht finden. Darauf gebe ich Ihnen mein Wort.«
    Nach

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