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Die Zypressen von Cordoba

Die Zypressen von Cordoba

Titel: Die Zypressen von Cordoba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yael Guiladi
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körperliche Abneigung gegen
ihn zu überwinden. Aber all seine Bemühungen waren ohne Erfolg
geblieben, und mit wachsender Verzweiflung über sein Versagen nahm auch
seine Hoffnung ab, daß er je die leidenschaftliche Beziehung zu ihr
würde aufbauen können, nach der er sich so sehnte. Und was war mit
einem Erben für die edle Familientradition, die er begründete? Sollte
der Reichtum an Wissen, an Erfahrung, an Ehre und Auszeichnungen, den
er sich nach und nach zusammentrug, mit ihm begraben werden? Die Zeit
war gekommen, an die Wahrung dieser Errungenschaften zu denken. Sobald
er mit seinem königlichen Schutzbefohlenen nach Córdoba zurückgekehrt
war, würde er Sari klar und deutlich an ihre Pflichten
erinnern …
    »Wir müssen sie beeindrucken und demütigen.«
    »Vielmehr beeindrucken und ehren.«
    »Dieses alte Schlachtroß und ihren lächerlichen
Möchtegern-König ehren?«
    »Ja, und Ihr müßt Euch großmütig zeigen, o Herrscher der
Gläubigen. Toda ist eine mächtige und zu allem entschlossene Frau, in
der Zukunft de facto die wahre Herrscherin von
Leon und Kastilien, zusätzlich zu ihrem Einfluß auf Navarra. Aber sie
besitzt auch einen klaren und ungeheuer praktischen Verstand. Ihr
gewinnt nichts, wenn Ihr Euch ihren Zorn zuzieht und sie zu
Rachegelüsten anspornt. Es ist beschämend genug für sie, daß sie
gezwungen ist, Euch um Hilfe zu bitten, es nutzt nichts, sie noch Staub
fressen zu lassen. Ein königlicher Empfang in der Medina Azahara im
herrlichsten Stil der Omaijaden, glänzender und zivilisierter als
alles, was sie je erlebt hat, das beweist Eure Macht eindrucksvoller
als alle Beleidigungen, die es darauf anlegen, sie zu demütigen. Eine
Ehrengarde mit seidenen Bannern soll den Zug ihres Gefolges durch die
luftigen Innenhöfe und zierlichen Portale des Alkazars bis zum großen
Empfangsaal säumen, wo Ihr sie im Kreis all Eurer Wesire erwartet. Ihr
werdet Euch mit Toda und ihrem Enkelsohn in den Gärten und zwischen den
Brunnen ergehen, ihnen Wein und herrliche Köstlichkeiten anbieten. Und
Geschenke sollen gemacht werden, wie es Tradition ist, Ehrengewänder
und edle Vollblutpferde mit juwelenbesetztem Zaumzeug. Indem Ihr Toda
mit fürstlicher Gnade und königlicher Großzügigkeit behandelt, werdet
Ihr sie sowohl mit Dankbarkeit als auch mit Bewunderung erfüllen, und
folglich wird sie eher bereit sein, in Eure Forderungen einzuwilligen.«
    Abd ar-Rahman spielte mit seinem riesigen Smaragdring, drehte
ihn hin und her, bis das Licht sich in allen Facetten widerspiegelte,
während er Da'uds Worte überdachte.
    »Aber Ihr zäumt das Pferd vom Schwanz auf, mein gelehrter
Freund. Was mir Sorgen bereitet, ist die Kur. Alles hängt vom
Heilerfolg ab. Ist er wirklich möglich?«
    »Weitaus leichter, als Ihr oder sie denken. Bei jungen Leuten
verschwindet das petit mal gewöhnlich
in der Pubertät, wenn die Körpersäfte trockener werden. Sancho ist spät
herangereift und hat noch nie bei einer Frau gelegen.«
    »Wie ungewöhnlich!« murmelte Abd ar-Rahman, der sich keinen
Prinzen vorstellen konnte, der mit siebzehn Jahren noch ›Jungfrau‹ war.
    »Dies ist eine Situation, die ich zu ändern gedenke.
Zusätzlich werde ich meinen königlichen Patienten allmählich an einen
Tagesplan mit körperlicher Bewegung und einer geregelten Ernährung
gewöhnen, der sowohl seine Epilepsie kurieren wie auch sein Gewicht
verringern soll. Sobald sich eine sichtbare Verbesserung seines
Zustandes zeigt, können die Verhandlungen über die Bedingungen Eurer
Teilnahme an dem Feldzug zu seiner Wiedereinsetzung als König beginnen.«
    »Ihr wollt diese Festungen, die Ihr damals auf mein Geheiß dem
Ordoño überlassen mußtet, nicht wahr?«
    »Ich halte sie immer noch für unverzichtbar, um die Ruhe an
Eurer nördlichen Grenze zu wahren.«
    »Was sonst könnten wir gewinnen, zusätzlich zu dem üblichen
hohen Tribut?«
    »Die Unterstützung von Navarra.«
    »Aber Todas Streitmacht ist so gut wie ausgelöscht.«
    »Sie ist groß genug, um in Kastilien ein Ablenkungsmanöver zu
veranstalten und die Truppen von Fernan Gonzales zu beschäftigen,
während der Hauptangriff auf Leon fortschreitet. Mit dieser Strategie
ist der Erfolg des Feldzugs gesichert.«
    »Aber wird sich Toda damit einverstanden erklären?«
    »Ich glaube, dafür kann ich mich verbürgen, vorausgesetzt, sie
und ihr Gefolge werden während ihres Aufenthaltes hier mit der ihnen
gebührenden Ehre und mit Respekt behandelt.«
    »Das sagtet Ihr

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