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Diebeswelt Sonderband: Der dunkle Held

Diebeswelt Sonderband: Der dunkle Held

Titel: Diebeswelt Sonderband: Der dunkle Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
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versteckt. So hätte ich
hinaufklettern und mich umziehen können, ohne daß du etwas
bemerkt hättest. Ich hatte befürchtet, daß du
versuchen würdest, die Sachen zu verbrennen. Mir kam es so vor,
als hätten wir uns so weit auseinandergelebt, Mignue.«
    Sie starrte verstört gegen die Wand, ohne irgend etwas
wahrzunehmen, und flüsterte mit kaum hörbarer Stimme:
»Oh.«
    »Ich nehme an, das ist der Zeitpunkt«, fuhr er fort,
»an dem wir… an dem du dich entscheiden mußt, ob du
hierbleiben willst oder zu den… nein. Ob du willst, daß
ich woanders hinziehe. Ich und Wunder.«
    »Mraur?«
    Wunder hatte sich genau im passenden Moment zu Wort gemeldet; um
irgend etwas zu tun, zapfte Hanse ihm etwas Bier. Regenbogen musterte
ihn, eine Pfote erhoben, während Wunder sich sofort hinkauerte
und sich schützend über seine Schüssel beugte. Er
legte den Schwanz um seinen Körper und schleckte das Bier auf.
Hanse wandte sich wieder Mignureal zu.
    Sie schüttelte den Kopf und sah ihn mit einem betroffenen
Gesichtsausdruck an.
    »O Hanse. So darf es nicht enden. Wie könnte ich dich
verlassen oder zulassen, daß du gehst?«
    »Wenn wir einander nur immer wieder unglücklich machen,
sollten wir uns besser trennen.«
    Sie machte einen Schritt und ließ sich in einen Stuhl
sinken, als hätte alle Kraft sie verlassen. »Wir haben
nicht viel Zeit füreinander gehabt, Hanse, und wir mußten
mit diesen schrecklichen Münzen und dieser Liste leben. Wir
haben nicht einen unbeschwerten Augenblick zusammen verbringen
können, seit wir aus dem Wald gekommen sind.« Sie machte
eine hilflose Geste, die kläglich wirkte.
    »Streß und Druck, jeden Tag, jede Nacht«, sagte
sie und starrte auf die Tischplatte. »Immer mit den Gedanken bei
den Münzen. Immer Angst vor diesen Münzen und der Liste.
Und unfähig, irgend etwas dagegen zu unternehmen. Als wir nach
Hause gegangen sind, habe ich dir erzählt, wie ich dich
früher gesehen, wie ich über dich gedacht habe.
Während ich mir gerade im Schlafzimmer viel Zeit zum Umziehen
gelassen habe, habe ich darüber nachgedacht. Dadurch habe ich
erkannt, daß ich ungerecht gewesen bin. Was ist aus den
Gefühlen geworden, die ich für dich und deine Art zu leben
empfunden habe? Weil ich dich liebe, mache ich mir Sorgen, und weil
ich mir Sorgen mache, möchte ich, daß du dich
änderst? Aber wer würdest du dann sein? Du wärst
irgendein anderer Mensch!«
    Nein, dachte er, denn ich werde nicht aufhören, ich
selbst zu sein, und ein Teil von mir ist es, Nachtschatten zu
sein. Aber als sie aufsah, nickte er und erwiderte ihren
Blick.
    »Ich bin auch nicht gerecht gewesen, Mignue. Wir sind so
verschieden. Ich bin immer ein Einzelgänger gewesen. Der
einzige, um den ich mich kümmern mußte, war Hanse. Und
dann wollte ich derselbe bleiben und dich noch dazu haben. Alles
gleichzeitig.«
    »Nein, das stimmt nicht! Du bist so gut zu mir gewesen, so
beschützend und verständnisvoll! Sag nicht so etwas von
dir!«
    »Laß uns darüber streiten.«
    Da riß sie die Augen auf, und dann brachen sie beide in
Gelächter aus, was die Spannung schwinden ließ und zu
einer Umarmung führte, die sich in die Länge zog. Er zog
sie in das andere Zimmer und ins Bett, und dort fiel die Anspannung
vollständig von ihnen ab.
     
    »Weißt du«, sagte er später, als er auf dem
Rücken lag und die Hände im Nacken gefaltet hatte,
»Perias ist ein Wechsler, mit dem wir fast Geschäfte
gemacht hätten – oder eigentlich waren wir ja für
kurze Zeit im Geschäft –, und sein Name steht auf dieser
Liste. Jetzt habe ich diese vier Langgesichter kennengelernt. Ich
glaube, daß Kurzer höchstwahrscheinlich ein angeheuerter
Helfer ist, und Malingasa ist vermutlich eher ein Draufgänger
als ein Geistesriese. Ich denke, daß Marll wahrscheinlich der
Anführer ist, aber Thuvarandis könnte der eigentliche Kopf
sein, der Marll die Anweisungen gibt. Wahrscheinlich. Außerdem
ist er der freundlichste und verständnisvollste der vier –
und sein Name steht auf der Liste.«
    »Ah… nun gut.«
    »Das ist alles, glaube ich. Aber ich muß mit dir
über etwas anderes reden. Ich möchte, daß du mir
zuhörst und dir für mich ein paar Gedanken machst. Ich
nehme an, daß diese vier zu einer Intrige gehören, die mit
Politik und Magie zu tun hat. Diese beiden Dinge gehören in
dieser Stadt natürlich zusammen. Vielleicht sind die vier
Langgesichter die Intriganten. Vielleicht arbeiten sie aber auch
für irgend jemanden, der völlig im

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