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Diebin der Nacht

Diebin der Nacht

Titel: Diebin der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meagan McKinney
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Tanz war, erfasste ihren ganzen Körper.
    Dann schaute sie zu Rafe hinüber und seine wachsamen, spöttischen Augen verursachten in ihr wieder die schon bekannte Angst. Das Orchester verlangsamte das Tempo, und Rafe neigte sich nahe zu ihr herüber, um ihr ins Ohr flüstern zu können.
    »Sie haben schon etwas gestohlen, nicht wahr?
    »Natürlich«, log sie flüsternd. »Ich bin doch Lady Moon- light, erinnern Sie sich nicht?«
    »Es ist irgendwo an ihrem Körper versteckt, aber wo?«
    »Ruhe, ihr zwei«, zischte Caroline aus der angrenzenden Loge hinüber.
    Rafe brachte jedoch lediglich seine Lippen noch näher an sie heran, bis sein heißer Atem ihre Wange streifte. »Wo ist es versteckt?«, wiederholte er.
    Sie schüttelte den Kopf und tippte mit dem Zeigefinger auf ihre Lippen, um ihn zu ermahnen, still zu sein. Rafe lächelte sie nur an und rückte seinen Stuhl näher heran. Sie erkannte warum, als sein rechter Arm sich direkt oberhalb der Taille um sie herumlegte und sie beim Schock der Berührung nach Luft schnappen ließ.
    »Ich hatte Sie höflich gefragt«, murmelte er. »Nun durchsuche ich Sie.«
    »Das werden Sie nicht!«, protestierte sie scharf, während sie seine rechte Hand mit ihrer Linken ergriff und versuchte, seinen Griff zu lösen.
    »Pst«, antwortete er, mit dem Zeigefinger auf seine Lippen tippend in Verspottung ihrer Ermahnung, die sie ihm wenige Sekunden zuvor gegeben hatte.
    Bei ihrem Versuch, seine Hand zu entfernen, bemerkte sie erneut, wie rau diese war. Seine Hand fing an, sich zu ihrem Oberschenkel hin zu bewegen, und trotz ihrer Empörung spürte sie doch auch diese erotische Reaktion auf seine intime Berührung.
    Ihr Atem wurde schneller, und wenn sie auch noch starken Widerstand ausübte, so war sie doch insgeheim fast schon bereit, dieses neue Gefühl zuzulassen, dieses glühende Anzeichen von Verlangen an einer Stelle, der seine aufdringlichen Finger nun schamlos näher kamen.
    Plötzlich jedoch überraschte er sie, indem er seine Hand schnell nach oben gleiten ließ und nur um Haaresbreite vor einer Entdeckung ihrer stramm eingeschnürten Brust halt machte.
    Panikartig fing sie an, mehr Druck auszuüben, um seine Hand wegzuschieben.
    Rafe war so amüsiert, dass er ein stillvergnügtes, leises Lachen von sich gab. Carolines Gesicht drehte sich in ihre Richtung, und trotz der schwachen Logenbeleuchtung konnte man ihre verärgerten Gesichtszüge erkennen.
    Erneut drückte er seine Lippen an Mysteres Ohr. Diese Berührung war erregend und äußerst unangenehm zugleich.
    »Zeigen Sie mir all Ihre Schätze, Lady Moonlight«, flüsterte er aufreizend, seine Lippen eine sanfte Liebkosung an ihrem Ohr. »Lassen Sie uns eine Wette abschließen, kleine Schönheit. Erlauben Sie mir, meine Hand nur zwei Zentimeter höher zu schieben. Wenn mein Verdacht gegen Sie falsch ist, so werde ich eine jungfräuliche Braut erworben haben. Stellt er sich jedoch als richtig heraus, so werde ich eine Verräterin überfuhrt haben. Was sagen Sie dazu?«
    Die Post aus New Orleans, das wurde ihr in diesem Moment atemloser Angst bewusst, war nur eine ferne Bedrohung verglichen mit der momentanen Gefahr. Ihre einzige Chance war die, auf die Kunstfertigkeit der Täuschung zurückzugreifen, die Rillieux ihr beigebracht hatte.
    »Wie Sie wollen, mein Herr«, flüsterte sie zurück und schaute ihm kühn in die Augen. »Aber ein Gentleman steht zu seinem Wort, und ich nehme Ihre Wette für bare Münze. Wenn Sie unrecht haben, dann muss ich darauf bestehen, dass Sie mich meiner Ehre wegen heiraten. Ich denke, die Androhung einer Heirat wird Ihrer Hand Einhalt gebieten, Rafe Beiloch.«
    Mutige Worte.
    Ihr Herz setzte jedenfalls die nächsten paar Schläge aus, und zwar so lange, wie ihr Schicksal in der Schwebe hing.
    Sie blickten sich weiterhin gebannt in die Augen. Als wollte sie sich ihre Zuversicht selbst beweisen, entfernte sie ihre Hand von der seinen. Nun hielt ihn nichts mehr zurück - eine kleine Bewegung und er würde die Angelegenheit ein für alle Mal aus der Welt geschafft haben.
    Aus Gründen jedoch, die sie nicht ermessen konnte - es sei denn, er war einfach nur weniger zynisch und verderbt, als er vorgab zu sein - nahm er plötzlich seine Hand weg.
    »Ach, es ist doch die Spannung, die das Leben interessant sein lässt«, kapitulierte er. »Und was Ihren Körper angeht - die Zeit wird kommen, da werde ich sehr viel mehr über ihn erfahren, als ich das hier in der Oper tun kann.«
    »Bei Antonia Butler

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