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Diener des Boesen

Diener des Boesen

Titel: Diener des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie mit ihren kräftigen Händen und zerrten sie zum Tisch hinüber.
    »Du bist verschwendet auf diesen sauertöpfischen Mönch, den du geheiratet hast«, sagte Richard und schob den Weinkrug und die Becher vom Tisch. »Verschwendet.«
    Er stieß sie rücklings auf die Tischplatte und lachte, als sie vor Furcht aufschrie.
     
     
    »Diese hier«, sagte Sturry und klopfte auf den Deckel der Schatulle, »und… diese« – er berührte eine andere, die direkt daneben stand, und drehte sich dann zu dem Tisch hinter ihm um – »und diese drei.«
    »Gut«, sagte Arundel und schnippte mit den Fingern in Richtung der Soldaten.
    Sie traten vor, und Neville erstarrte, als einer der Männer die Schatulle – seine Schatulle – nahm und die Stufen des Podests hinunterstieg.
    Neville eilte ihm hinterher, unfähig, den Blick von der Schatulle abzuwenden. Endlich… endlich…
     
     
    »Ein herrlicher Tag«, sagte Richard keuchend, während er in Margaret eindrang. »Nicht nur wird Bolingbroke vor mir das Knie beugen, sondern es ist mir auch endlich vergönnt«, er hielt inne, stöhnte und sprach dann mit Mühe weiter, »mich mit Nevilles schöner Gemahlin zu vergnügen.«
    Margaret hörte seine Worte kaum. Sie hatte die Augen fest zugekniffen und die Hände zu Fäusten geballt, während ihr Körper so steif war, dass sich ihr Rücken durchbog und vom Tisch löste. Ihre ganze Welt bestand nur noch aus der Schändung, die sie erdulden musste. Wie Richards Keuchen, rasselte auch ihr Atem in der Kehle, doch aus einem ganz anderen Grund.
    Irgendwo… irgendwo in der Ferne glaubte sie Marys nutzlose Schreie zu hören und de Veres Lachen, während er Richard drängte, sich zu beeilen, weil er ebenfalls seinen Spaß haben wollte. Und dann wurden Richards Stöße noch quälender, und sie glaubte, die Schmerzen kaum mehr ertragen zu können. Doch schlimmer noch… schlimmer noch war der Gedanke, dass er jeden Moment seinen Samen in ihr vergießen würde. Sie glaubte nicht, dass sie sich jemals wieder von dem Wissen erholen würde, dass etwas so Widerwärtiges tief in ihr seine Spuren hinterlassen hatte.
    Und dann verspritzte Richard sein abscheuliches Gift, und Margaret verlor fast den Verstand, wand sich und schrie und hämmerte mit den Fäusten auf den Tisch, doch es war zwecklos.
     
     
    Jetzt hatten auch die anderen Soldaten ihre Lasten ergriffen und folgten Neville und dem Mann, der die kostbare Schatulle trug, durch die Painted Chamber.
    Neville nahm sie kaum wahr. Sein ganzes Denken richtete sich nur noch auf die Schatulle, die er in Sicherheit bringen musste, um endlich…
    Plötzlich blieb er stehen und drehte sich zu der Wand um, hinter der die Königinnengemächer lagen.
    Es war nichts zu hören gewesen, doch Neville hatte mit einem Mal ein solches Grauen gepackt, dass er nicht mehr weitergehen konnte.
    Bolingbroke trat zu ihm. »Tom?«
    Neville blickte ihn entsetzt an. »Es ist Margaret, gütiger Himmel, Hal, es ist…«
    »Still!«, sagte Bolingbroke und sah sich um, um sich zu vergewissern, dass niemand sie gehört hatte. »Wir können verflucht noch mal nichts tun. Wir müssen erst die Schatulle in Sicherheit bringen…«
    »Ihr Herren?« Ein Wachmann trat durch eine Seitentür in den Saal. »Seine Majestät ist jetzt bereit, Euch zu empfangen.«
     
     
    Richard hatte sich von Margaret gelöst und mit höhnischem Grinsen zugesehen, wie sie versuchte, sich in Sicherheit zu bringen, während er seine Kleider geordnet hatte. Er hatte de Vere einen Blick zugeworfen und genickt und war dann zur Tür gegangen, hatte sie geöffnet und mit dem Wachmann, der davor stand, leise ein paar Worte gewechselt. Währenddessen hatte de Vere Margaret gepackt und sie zum Tisch zurückgezerrt, damit auch er sich an ihr vergehen konnte.
    Er war ein großer Mann, wesentlich kräftiger als Richard, und seine Stöße fügten Margaret noch unerträglichere Qualen zu.
    Das Einzige, was Margaret rettete und sie davor bewahrte, vollkommen den Verstand zu verlieren, war, dass Mary neben ihr auf dem Boden kauerte und ihre Hand ergriffen hatte, die über die Tischkante herabhing. Als Margaret den Druck ihrer Hand erwiderte, flüsterte Mary ihr tröstende und freundliche Worte zu, die Margaret die Kraft verliehen, das grauenhafte Geschehen zu überstehen.
    Margaret, Margaret, glaubte sie Mary flüstern zu hören, kehr heim, Margaret, kehr zurück, keine Sorge, Margaret, ich bin hier, ich bin bei dir… Margaret, liebste Meg, halte meine Hand, fürchte

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